In der Komiteessitzung erzählten die Schüler die Ergebnisse ihrer Klassen.
„Ihr hattet also auch nicht so schlechte Ergebnisse.“, sagte Noriko.
„Nein sie sind sehr zufriedenstellend.“, meinte ein Drittklässler.
„Ach ja ich habe noch etwas zu erzählen. Unsere Klasse stimmt den Sommerfest zu. Die Tyrannen haben es vorgeschlagen.“
„Ja bei uns auch.“
„Bei uns auch.“
Und bei den restlichen auch. Noriko staunte. Hat das alles Yahiko veranlasst? Sie war einfach nur glücklich und der Hass wurde weniger.
„Wie wird es jetzt weiter gehen Noriko?“, fragte sie jemand.
„Ich werde nach der Besprechung dem Direktor das endgültige Ergebnis berichten. Bitte besprecht mit eurer Klasse bis Freitag, was ihr machen wollt. Am Freitag besprechen wir alles und schauen wie wir es umsetzen. Dann haben wir zwei Wochen das Sommerfest auf die Beine zu stellen.“
Allesamt nickten und stimmten dem zu. Sie konnten nun alle nach Hause gehen. Noriko blieb noch.
„Tut mir leid Noriko ich habe noch einen Termin.“
„Alles gut Hideki. Bis morgen.“
„Bis morgen. Danke.“
Hideki lächelte und ging. Noriko machte sich auf den Weg zum Direktor. Dort angekommen klopfte sie, aber er war wohl nicht mehr da. Dann also morgen früh, dass sollte auch reichen, dachte sie sich.
Sie ging dem Schulflur entlang, blieb aber an ihrer Klasse stehen, als sie dort her Geräusche hörte. War etwa noch jemand hier?
Sie schaute in den offenen Schlitz der Tür und erschrak. Sie dreht sich von der Tür und lehnte sich gegen die Wand. Was soll das denn? Sie erwischte zwei ihrer Klassenkameraden, wie sie in der Schule miteinander Spaß hatten. Auf eine Art, wie sie es gerne hätte ungesehen und ungeschehen gemacht. Dann ausgerechnet die beiden. Noriko war so enttäuscht von ihrer Freundin, dass sie zu weinen begann, aber auch die Tatsache, dass es dieser Junge war störte sie sehr.
Noriko lief davon. Sie wollte einfach nur nach Hause. Als sie zur Tür hinein kam, stand ihre Mutter an der Tür.
„Willkommen Noriko.“
„Ich will allein sein !“
Sie lief an ihrer Mutter in Zimmer.
„Was ist mit ihr?“, wollte ihr Vater wissen.
„Ich weiß es nicht. Lassen wir sie in Ruhe.“
Noriko schmiss sich in ihrem Zimmer auf ihr Bett. Wie soll sie den beiden jetzt nur gegenüber treten. Vor allem Momoko. Yahiko hasste sie nach wie vor.
Am nächsten morgen in der Schule saß Noriko an ihrem Platz, mit dem Kopf auf den Tisch gelegt. Dabei schaute sie aus dem Fenster. Beim Direktor war sie vorher bereits gewesen. Er hatte alles noch einmal genehmigt.
„Guten morgen Noriko.“, begrüßte Momoko sie freudig.
Noriko ignorierte sie einfach.
„Hey Noriko. Hast du etwas Musik in den Ohren?“
Sie nahm ihre Haare vom Ohr. Noriko schlug ihre Hand weg.
„Was hast du denn?“
Noriko schaute zu ihr auf.
„Nicht Momoko. Gar nichts.“
Noriko fing an zu lächeln, aber Momoko merkte, dass dies ein falsches Lächeln war.
„Ich merke es doch.“
Momoko begann sich sorgen zu machen.
Noriko wollte sich eigentlich nichts anmerken lassen, aber dafür war ihre Enttäuschung zu groß.
„Es ist nichts, was ich jetzt ansprechen würde. Aber ihr solltet das euch nächstes Mal vergewissern, dass niemand mehr in der Schule ist.“
Momoko wurde knallrot und schaute sie erschrocken an.
„Was… ? Woher weißt du…“, sie wurde von Noriko unterbrochen.
„Ich habe euch gesehen. Die Versammlung hatte länger gedauert. Ich bin enttäuscht von dir. Es soll mir ja eigentlich egal sein, aber es ist mir nicht egal.“
„Es tut mir leid… ich wusste ja, dass du von so was noch nie etwas gehalten hast…“
„Du weißt auch, was damals in der Mittelschule war. Genau wegen so etwas bist du hier! Lass mich bitte erst einmal in Ruhe...“
„In Ordnung.“
Momoko ging an ihren Platz. Sie wusste, dass Noriko recht hatte. In der Mittelschule hatte sie auch etwas mit einem Klassenkamerad. Ihre Noten litten so sehr, dass sie auf dieser Schule gelandet ist. Bis heute konnte sie dies nicht wieder aufholen. Yahiko kam nun auch endlich an. Er begrüßte Noriko, doch auch ihn ignorierte sie. Momoko gab ihm zu verstehen, wieso sie so ist.
Der Lehrer betrat den Unterricht.
„Ich mache heute eine halbe Stunde eher Schluss. Noriko hat noch etwas zu planen mit euch.“
Dann begann er mit dem Unterricht. Norikos Klassenkameraden machten so viel mit, wie sonst nicht.
Eine halbe Stunde vor Unterrichtsschluss ging Noriko nach vorne. Man sah ihr ihre Laune an.
„Der Direktor hat uns alles genehmigt. Ich möchte bitte Vorschläge hören, was ihr auf dem Sommerfest gerne machen möchtet.“
Ihre Kameraden gaben ihr Vorschläge, die sie an die Tafel schrieb. Am Ende standen fünf Sachen zur Auswahl: ein Maid Café, eine Schießbude, Süßigkeitenverkauf, ein normaler Essensverkauf oder ein Theaterstück. Jeder sollte sich zu einem von diesen Sachen melden. Noriko zählte immer wieder durch. Am Ende hatte das Maid Café die meisten Stimmen. Damit war sie selbst auch zufrieden. Der Rest war ziemlich langweilig.
„Ich werde das am Freitag mit dem Komitee besprechen. Wenn wir das Café machen können, werden wir weiter planen. Danke für eure Aufmerksamkeit.“
Noriko setzte sich wieder an ihren Platz. Dort schrieb sie sich alles von der Tafel ab und machte sich noch ein paar Notizen dazu.
Sie müssen es innerhalb von zwei Wochen hin bekommen dieses Sommerfest zu veranstalten. Es war wirklich knapp, aber es sollte machbar sein, wenn alle zusammenarbeiten.
Beim Schulschluss war Noriko war mal wieder die letzte im Klassenraum. Eigentlich war sie das seit Jahren gewohnt. Sie machte lieber alles in Ruhe, auch damit sie alleine gehen kann. Hideki hatte endlich Freunde in seiner Klasse gefunden, also würde er nun auch nicht mehr so oft mit ihr zusammen gehen. Sie haben eben jetzt mit ihren eigenen Klassen zu tun. Sie sind beide Klassensprecher.
„Hey Göre.“
Noriko ignorierte ihn wieder.
„Warum sprichst du denn nicht mehr mit mir?“
Weiterhin ignorierte sie ihn. Sie packte den Rest ihrer Sachen ein und ging an ihm vorbei.
„Göre!“
„Was!?“, schrie sie ihn an, dabei drehte sie sich zu ihm um.
„Was hast du denn ?“
„Was ich habe? Ich denke, dass hat Momoko dir schon erzählt!“
„Ich verstehe aber nicht was dein Problem dabei ist. Du hasst mich doch sowieso.“
„Mein Problem ist, dass Momoko wegen so was auf diese Schule kam. Sie hat ihre Noten vernachlässigt und man sieht ja was sie davon hat. Mich kotzt es an, dass es wieder jemand geschafft hat sie herum zu kriegen und es wieder so passieren wird, wie in der Mittelschule.“
„Das war eine einmalige Sache! Ich habe kein Bock auf Beziehungen. Außerdem ist es langweilig nur mit einem Mädchen.“
„Du widerst mich an. Du bist abscheulich. Ich hasse dich immer mehr!“
„Es ist mir egal, ob du mich hasst. Dann tu es eben! Aber ich werde mich garantiert nicht zurückhalten, damit die Mädchen gute Noten haben. Wenn sie sich darauf einlassen und dies vernachlässigen ist das nicht mein Problem.“
Noriko schaute ihn immer wütender an.
„Du bist ein widerlicher Dreckskerl.“
Sie drehte sich um und verließ den Klassenraum. Ihr wütender Blick veränderte sich zu einem traurigen. Auch Yahiko schaute ihr mit einem niedergeschlagenen Blick hinterher. Beide verstanden sich unabhängig voneinander nicht, wieso ihr Blick sich in dieser Weise veränderte. Sie hasst ihn und er will keine Gefühle für Mädchen haben.