Der Freitag kam und somit auch am Nachmittag die Besprechung. Noriko war den letzten Tagen Momoko und Yahiko aus dem Weg gegangen. Sie musste sich selbst erst einmal abreagieren. Sauer war sie dennoch auf beide.
„Habt ihr alle eure Klasse gefragt, was ihr zum Schulfest machen wollt?“
Die Mitglieder nickten und teilten ihre Vorschläge. Wie gewünscht gab es keine Doppelungen. Somit war es sicher, dass Norikos Klasse das Maid Café machen kann. Sie diskutierten über die Anschaffung von Materialien und die Kosten die sie brauchen. Vom Direktor werden sie wohl nichts bekommen.
„In erster Linie wollen wir Spaß an dem Sommerfest haben. Wie wäre es, wenn wir einige Dinge mieten und von dem eingenommenen Geld bezahlen?“, schlug Noriko vor.
„Dann verdienen wir doch nichts dran.“, hatte ein Schüler einzuwenden.
„Das was wir mehr als nötig eingenommen haben, werden wir unter den Klassen aufteilen. Wir könnten ja jeder wo es angebracht ist ein Spendentopf bereitstellen.“
„Aber was ist, wenn niemand kommen wird?“
„Dann müssen wir irgendwie anders an das fehlende Geld kommen. Aber es werden schon Leute her kommen. Ich bin da völlig optimistisch.“
Die Schüler schauten sie bewundernd an. Diesen Optimismus hätten sie auch gerne gehabt.
„Wir sollten auch Werbung für unser Schulfest machen. Lasst uns mit wenig Aufwand Flyer erstellen und die in der Stadt austeilen. Vielleicht auch ein paar Plakate.“
„Wer soll die Flyer verteilen?“
„Ich denke es sollten sich immer zwei aus jeder Klasse finden, die das machen könnten und würden.“
Das restliche Komitee stimmte dem zu. Sie planten noch, dass sie ein Maskottchen ins Leben rufen wollen. Wussten aber sich aber auf keines zu einigen. Sie schrieben alle etwas auf einen Zettel und fügten ihre Ideen zusammen. Das Maskottchen tendierte zu einen Hasen. Einen grünen Hasen. Wegen der Farbe der Hoffnung. Alle waren damit einverstanden und beschlossen, dass auch auf dieser Weise Werbung gemacht werden sollte. Die Jungen und Mädchen werden ein Kostüm tragen. Den Jungen des Komitees schwebte da aber auch ganze andere Idee für die Mädchen vor. Natürlich schlugen viele von ihnen den Hasen vor und dass sie dieses bei der Öffentlichkeitsarbeit präsentieren. Noriko seufze. Stimmte der Idee aber zu. Sie bat alle darum ein paar Kleiderdesigns zu erstellen für das Outfit.
Die Besprechung war vorbei und alle konnten nach Hause gehen. Noriko wieder als letzte. Sie dachte noch etwas über das Schulfest nach. Zwei Wochen haben die Schüler jetzt Zeit alles fertig zu haben. Leicht wird das allerdings nicht und das wussten sie auch alle. Jetzt kommt das Wochenende an dem sie nichts machen können. Aber Noriko wollte nicht tatenlos Zuhause herum sitzen. Sie wollte schon einmal für die Klasse die Uniformen organisieren. Erst einmal wollte sie aber nach Hause gehen, was sie dann auch tat.
Irgendwie hatte sie Angst durch den Flur der Schule zu gehen. Sie wollte nicht wieder so etwas wie am Montag mit bekommen. Also ging sie mit schnellen Schritten und einem Tunnelblick bis nach draußen. Draußen ging sie dann wieder langsamer.
Entspannt machte sie sich auf den Weg nach Hause. Mit dem heutigen Ergebnis des Komitees war sie mehr als zufrieden. Eigentlich konnte nichts mehr ihre Laune heute verderben. Außer vielleicht… Yahiko.
Er stand an der Ecke, wo es zu ihren Häusern geht. Scheinbar wartete er auf jemand. Und richtig. Ein Mädchen ihrer Klasse trat zu ihm und fiel ihm um den Hals. Widerlich, dachte sich Noriko.
Noriko ging wieder mit schnellen Schritten. Sie wollte einfach nur schnell an den beiden vorbei. Yahiko bemerkte sie und schaute ihr nach. Lange konnte er ihr allerdings nicht hinterher schauen, da ihm das Mädchen mit zog.
Zuhause endlich angekommen, ließ Noriko sich ein Bad ein. So war es einfach am schönsten den Tag ausklingen zu lassen. Als die Wanne voll war, legte sie sich hinein und entspannte erst einmal. Der Dampf des warmen Wassers stieg in die Luft und ließ den Raum nebelig werden. Die Fenster beschlugen. Norikos Wangen waren von der Wärme ganz errötet. Das Fenster war geöffnet. Es befand sich direkt über der Badewanne. Noriko setzte sich auf und legte ihr Arme über Kreuz auf die Fensterbank. Darauf legte sie ihren Kopf. Es war doch sehr frisch draußen, aber irgendwie gefiel ihr dieser Temperaturunterschied. Vom Badezimmer aus, konnte sie die Straße beobachten. Sie sah, wie zwei gestalten den Hang hinauf kamen. Als sie nah genug dran waren, konnte sie auch erkennen um wen es sich handelt. Die beiden waren ja lange unterwegs, dachte sie sich. Sie sind doch eben erst los gegangen. Oder ist in der Wanne schon so viel Zeit vergangen? Das konnte sich Noriko nicht vorstellen.
Yahiko schien genervt von dem Mädchen zu sein. Leider konnte Noriko nicht genau hören über was die beiden sich unterhielten. Allerdings sprach Yahikos Gesichtsausdruck bände.
Als die beiden nah genug am Haus waren, konnte sie die beiden doch belauschen.
„Komm schon Yahiko, lass uns doch zu dir gehen.“
„Nein. Ich möchte niemanden bei mir haben.“
„Aber ich habe mich so auf die Zeit zu zweit gefreut.“
„Aber nicht bei mir. Ich habe dir vorgeschlagen zu dir zu gehen.“
„Meine Eltern würde dies aber nicht erlauben.“
„Dann hast du eben Pech.“
Widerlich, dachte sich Noriko mal wieder. Er meinte es aber ernst, dass er sich nicht zurückhalten wird.
Yahiko gab dem Mädchen nun deutlich zu verstehen, dass sie gehen soll. Noriko konnte gut nachvollziehen, dass er niemanden Zuhause haben möchte. Immerhin hat sie die Zustände dort gesehen.
Das Mädchen zog eingeschnappt davon. Yahiko sah man erleichternd aufatmen. Unerwartet schaute er am Haus bei Noriko hoch und saß sie am Fenster. Sie wurde knallrot. Roter, als sie eh schon von der Wärme war und ging mit ihrem Körper zurück. Hektisch schloss sie auch das Fenster.
Yahiko stand unten und lächelte. Dann aber ging er weiter zu sich nach Hause.
Norikos Herz fing an wie verrückt zu schlagen. Wieder einmal verstand sie nicht wieso. Sie hoffte einfach nur, dass er sie nicht gesehen hat.