Es war Zak natürlich klar, dass er auffiel, doch das machte ihm nichts aus. In der ersten Pause ging es mit dem Taxi nach Haan, da dort sein LK stattfand. Er stieg aus wie alle anderen und ging wie gewöhnlich die Treppen herab. Dort rannten im Regen zwei Kinder und eines rutschte aus. Rabia, die mit ihm im LK war, meinte nur entsetz oh nein. Zak schaute zu dem Jungen, doch dieser fing an zu schreien und blieb am Boden liegen.
„Oh nein. Wir müssen dringend im Sekretariat bescheid geben.“, meinte Rabia und rannte los.
„Pass auf. Es ist glatt.“, rief Zak und fing selber an zu rennen. Er kam schliddernd vor dem Jungen zum Stehen und hatte seinen Rucksack geöffnet. Aus einer kleinen roten Tasche holte er einmal Handschuhe heraus, als er sah, wie seine Jeans sich dunkel rot verfärbte.
„Alles wird gut. Ich kann dir helfen.“, meinte er. „Wo tut es denn weh?“
Äußerlich blieb er cool und ruhig, doch innerlich war er angespannt.
„Am Knie tut es weh?“, fragte er und der Junge nickte nur.
„Lass mich mal schauen.“, sagte Zak, „Tut es weh, wenn du dein Bein bewegst?“, fragte er, doch der Junge verneinte.
„Dann schiebe ich jetzt deine Hose hoch und werde deine Wunde versorgen.“, offenbarte er sein Handeln. Die Wunde war tief und blutete stark. Zak holte eine steriele Wundauflage heraus und legte sie auf die Wunde.
„Magst du die mal festhalten?“, fragte er den Jungen und dieser hielt das sterile Tuch fest. Dann holte Zak einen Verband aus seiner Tasche und noch ein Verbandspäckchen. Er legte den Verband professionell an, als die Sekretärin mit einem Schulsanitäter heraus kam. Der Rettungswagen war schon gerufen und fuhr auch später auf den Hof, so dass Zak den Schüler übergeben konnte. Gehetzt rannte er dann durchs langgestreckte Schulgebäude, um möglichst wenig zu verpassen. Doch die ersten zehn Minuten konnte er nicht mehr einholen. Er klopfte und ihm wurde die Tür geöffnet. Er ging zuerst zum Mülleimer um seine Blutverschmierten Handschuhe wegzuwerfen. Dabei war er natürlich mit dem Rücken zur Klasse gedreht. Dann entschuldigte er sich bei der Lehrerin und erklärte die Situation. Sie zeigte volles Verständnis. Dann ging Zak zu seinem Platz. Spätenstens jetzt hatten alle mitbekommen dass er ein international Livesaver[1] war. So vielen auch die Reaktionen in der fünf Minuten Pause aus. Eigentlich gingen sie nach draußen, doch diesmal blieben sie im Raum und löcherten Zak mit Fragen. Sie gingen über das Rettungsschwimmen, wie er dazu gekommen war, wie man das wird und natürlich über den Unfall vor der Stunde. Immer wieder zeigten die Mitschüler wie interessant es war sich mit ihm zu unterhalten und wie toll sie seine Arbeit fanden. Auch nach dem Unterricht wurde er von einigen Mädchen aber auch von ein paar Jungs umlagert und musste immer wieder erklären, was er machte, wobei er vieles herunterspielte und auf Selbstverständlichkeit reduzierte, bis er sich in ein Taxi retten konnte. Doch auch dort wurde er weiter gefragt. Doch weniger, bis sie endlich wieder im Matheunterricht waren. Dort vielen kurz die Blicke auf ihn, doch das legte sich schnell, bis kurz vor der zweiten Stunde der Gong ertönte.
„Achtung, Achtung! Die Schüler Oliver aus der 9d, der Franco aus der 9b und der Zak aus der Q1 sollen sich im Sekretariat melden. Es ist dringend.“, hörte sie die Sekretärin.
[1] Rettungsschwimmer
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