Die Ome lebten fortan von den Erzeugnissen anderer und trainierten täglich zwölf Stunden lang. Ihre Kampfkraft war bald so gefürchtet, so berühmt, dass selbst andere Tierstämme sich vor ihnen verneigten. Odok zollten Respekt und verrichteten Frondienste für ihn. Teils besorgten sie Nahrung, teils Essen, teils arbeiteten sie für den immer mächtiger werdenden Omekönig.
Eines Tages meinte Odok zu einem seiner Untertanen, der einer der wenigen war, die wussten wie man eine Klinge richtig führte: "Ihr scheint mir allesamt sehr gute Fortschritte zu machen, nur mein Werdegang ist mir nicht genehm, mein Schwert ist so furchtbar unbequem!"
"Ach Herr, es ist doch simpler als ihr meint, als unsterbliches Wesen, ein sterbliches Schwert zu führen, ist doch einfach unbequem. Geht zur göttlichen Schmiede und sucht den Schwertschmiedemeister Somiso auf und fragt ihm nach einem Schwert. Gebt ihm euer altes Schwert wieder, denn der Trollkönig wird es ihm sicher gestohlen haben."
"Warum auch nicht?", äußerte Odok. "Ich kann springen bis an die entlegensten Orte dieser Welt, beherrsche die 83 Enchie und kein Wasser und Feuer kann mir was anhaben. Was sollte mich also hindern."
Odok ging zur steinern Statur, sprach eine Zauberformel und gelangte nach Akuma. In Akuma wanderte er zur Schmiede des Halbgottes, der in allen Geschichten nur der Schmiedemeister Somiso genannt wurde. Noch Meilen von seinem Bestimmungsziel hörte Odok Schläge auf Metall, das feuern eines Ofens und das zischen von abgelöschten Metallen. Als Odok die Schmiede erblickte, stellte sich ihm ein Komu entgegen. Diese vierbeinigen Wächter mit stolzer Mähne, langen Zähnen und Pranken mit Krallenbesetzt, lebten an allen wichtigen Orten von Akuma um diese schützen. Schinkai hatte sie einst geschaffen, um einem Hantugleichen Angriff auf Meister Somiso oder andere Halbgötter und Götter zu meiden.
"Haltet ein, du nichtgöttliches Wesen:", fauchte der mächtige Komu Odok an, "Was ist dein Begehr?"
"Mein Begehr? Ich will ein Schwert, von Meister Somiso geschmiedet."
"Schwert? Bist du ein Gott? Nur Götter dürfen Schwerter führen!"
"So sei ich auch ein Gott, der Trollkönig den ich niederschlug trug eine windende Klinge bei sich, von göttlicher Magie geschwängert und doch ist er nicht mehr als ein Wesen von Gottes Gnade. Was erlaubt ihm ein Schwert zu tragen und es mir verwehrt zu wissen."
Als Meister Somiso bemerkte, dass der mächtige Komu und Odok im Diskurs zu einander standen, verließ er seine Schmiede, schritt an beide heran und sprach: "Werte Herren es gebiert nicht zu zürnen. Meister Komu ihr tut euren Dienst prächtig Gut, doch dieser Herr ist friedlichen Willens hier und verlangt nur nach einer Waffe die ich ihm reichen soll."
Komu antwortete auf die Worte des Schmiedemeisters: "Wie könnt ihr euch nur so sicher sein?"
"Kein Gott ist er, kein Wesen das ihr des Geruchs kennt, so ist's kein Phönix, kein Troll und keines der finsteren Schatten. So muss es ein jener sein, der Sterblich war und nun Erleuchtet wurde. Mögen Sie auch zürnen und wettern, sie sind im Herzen rein und das möge allen belohnt sein. So will ich ihm eine Waffe geben und ihn dann aus Akuma führen."
"Wenn ihr es wünscht Meister.", knurrte Komu der an Odok noch keinen Gefallen gefunden hatte.
"Verzeiht Komu sein Wachen und Argwohn, doch einst trieb eine Gestalt aus Seiku kehrend mich nahe dem Tode und in Folge dessen erschuf man ihn und seine 10.000 Brüdern und Schwestern. Euch erkannt ich gleich am Haar und den markanten Streifen welche euer Haupt zieren: Ihr seid ein Ome und doch seid ihr anders als alle eures Schlags die ich gesehen habe, sagt werter Herr wie ist euer Name?"
"Man nennt mich Großkönig Odok, ich bin der Omekönig."
"So seid ihr es der den Trollkönig herniederschlug und die diebischen Trolle in Aufregung und Schrecken versetzte und mir mein geschmiedetes Schwert wiederbrachte; so will ich euch erst recht eine Waffe geben.", sprach Schmiedemeister Somiso Odok einen Morgenstern reichend.
"Meister Somiso, könnt ihr mich nichts anders reichen. Ich bin kein Barbar und dies ist die Waffe eines."
"So nimm diese.", erwiderte Meister Somiso und reichte dem Omekönig einen Dreizack.
Ome ergriff ihn, wirbelte damit herum und sprach: "Er ist zu leicht für meinen Arm und passt doch nicht in meine Hand."
"Zu leicht? Er wiegt so viel wie ein ganzer Kahn mit voller Ladung.", antworte Meister Somiso.
"Und doch ist er zu leicht.", stellte Odok enttäusch fest.
"So nehmt diese Lanze, mehr noch ein Sperr, sein Gewicht ist die eines großen Hauses aus steingebaut und mit Prunk getäfelt."
"Und doch ist er zu leicht.", enttäuschte sich Odok erneut.
"Ein Kahn, ein Haus zu leicht?2, sprach Somiso ratlos als ihm im knistern der Funken seines Offenholzes ein Gedanke kam: "Mein werter Reisender, habt ihr Zeit so schmiede ich euch ein Schwert, so schwer wie ein ganzer Berg und doch so handzuhaben wie ein kleiner Dolch. Gebt mir einen Tag und seht meinem Treiben zu."
So geschah es das Schmiedemeister Somiso Odok ein Schwert schuf, so schwer wie ganzer Berg und doch so im Griff wie es die zartmächtigen Prankenpfoten des Omekönigs zu greifen vermochten.
"Gebt mir einen weiteren Tag und ich schmiede euch eine Schwertscheide für euer gütlich Eisen, dem ihr noch einen Namen geben müsst.", sprach Somiso
Während Odok im folgenden Tage sein Schwert Beruk taufte, das Schwert das die Macht inne hatte Berge zu versetzen. Schuf ihm Schmiedemeister Somiso eine Scheide für sein unermessliches Schwert. Odok verbrachte den ganzen Tag die einzigartige Klinge zu betrachten, welche an ihrem Griff in Gold gefasst und aus gänzlich schwarzem Eisen geschmiedet war.
"Ich bin euch, für eure Güte zu Dank verpflichtet.", sprach Odok zu Meister Somiso. Noch ehe dieser den Dank als Nichtigkeit abtun konnte, führte Odok aus:, "Als ich zu euch kam, da war ich ein einfacher Wanderer ohne eine Waffe die einem unsterblichen König ziemte, nun bin ich ein König mit einer Klinge von gleichem Schlag, doch mein Gewand, es teilt sich schon an der Naht. Sagt Schmiedemeister Somiso habt ihr eine Rüstung für mich? Eine die das Herz am Körper bindet und einen Helm der meinen Verstand stets im Kopf belässt?"
"Großer Unsterblicher", versetze Meister Somiso, "Ein Schwert schmiedet ich euch aus Dankbarkeit für das straffen der Trolle und das wiedererlangen meiner Schmiedekunst. Die Scheide schmiedete euch als Belohnung für eure Werdung der Unsterblichkeit. Mein Tun wahr mehr als Genug."
"So?", fragte Odok der nicht Ablassen von seinem Wunsche wollte, "Soll ich eure Schmiede in Stücke schlagen?"
"Mit welchem Recht?", brach Schmiedemeister Somiso aus.
"Mit dem Recht das mir Beruk gibt, euch drauf hinzuweisen, dass die Straffung der Trolle und das wiederbringen eures Schwertes zwei lohnenswerte Taten waren. Mit der Unsterblichkeit sind es drei, so lasst die Rüstung an mir sein."
Komu hörte die Worte des Omekönig und rannte mit feurigem Geifer und lautem Geheul auf die Schmiede zu. Schmiedemeister Somiso hatte verstanden gehabt, dass die Klinge in eine Hand gefallen war, die wusste um welche Macht es sich handelte und ein blinder Kampf mit dieser nur das Ende des Wächters bedeutet hätte. "Beruhige dich Komu, schau ich werde ihm die Rüstung geben, du eilst zum Seentempel zur Klage. Akumatara und seine zwölf Berater werden dann sehen wie sie mit diesem frechen König umzugehen gedenken."
"Ein guter Gedanke.", stimmte Komu zu, der sich eilte zum Seentempel zu gelangen. So entsandte Schmiedemeister Somiso den Wächter Komu um gegen den vorwitzigen Odok zu klagen.
Schmiedemeister Somiso reichte aus seiner Kammer dem Omekönig einen Brustpanzer und Helm, welche in der Lage waren alle 83 Enchie und Jikko zu verführen und dabei so leicht und festz waren, dass es keine bessere Rüstung für den Omekönig gab.
Odok indes wanderte in seiner Rüstung gekleidet von Akuma nach Seiku und präsentierte sein Schwert, dass allein ihm zu gehorchen vermochte. Auf Ryusei angekommen präsentierte er die Künste seiner Klinge. Die je nach Willen ihres Trägers die Länge und Breite formte, ganz wie es schwarzen Eisen in den Händen eines Meisters tat. Und mit der Länge seiner Klinge, änderte auch Odok seine Höhe und wurde so groß wie ein Berg, als seine Klinge in den Himmel schnellte. Als die Klinge wie ein Streichholz wurde, verwandelte er sich so klein, dass er sie geradeso führen konnte. Diese Prozedur praktizierte er einige Male, bis er sich sicher war. Das alle Wesen der Insel, alle Wesen die in seinem Reich lebten, seiner Macht bewusst geworden worden waren. Am gleichen Abend veranstalteten die Ome ein großes Bankett in dem sie tranken, sangen und Odok seine Kräfte zur Schau stellte.