Während die Kriegsparteien im Schlaf auf das Morgengrauen warteten, folgte Kita -Hüterin der Erwartung und ein Mitglied der acht Kidoai- der Einladung des Großgottes Akumatara in den Seentempel. Als sie in den Korallensaal trat, hatte sie eine ausgelassene, fröhliche Stimmung erwartet. Doch herrschte in dem bunten Raum eine düstere Stimmung. Götter tuschelten und gestikulierten miteinander.
So richtete sich Kita an den Großgott Akumatara: "Taikomi Tara eure Einladung ehrte mich sehr, doch sagt was ist hier Geschehen, dergleichen habe ich nicht erwartet."
"Es ist Krieg.", erwiderte Akumatara trübsinnig.
"Krieg?", fragte Kita ungläubig, "Das habe ich nicht erwartet."
"Ja Krieg.", bestätigte Akumatara, "Der Omekönig Odok, welcher sich Onajitara nannte, hatte im Himmel Stellung bezogen und das Akino-Fest zum Sturz gebracht. Er floh nach seiner Tat und bisher hält er unserer Belagerung statt."
"Es wäre ratsam wenn du dich zu den Streitkräften begeben würdest.", sprach Kita an ihren Geleitschutz Senwa.
Als Senwa -Halter des Glückes- auf Ryusei angelangt war, fand er bald das Lager der göttlichen Streitkräfte. Als die Wachen den Halbgott erblickten, brachten sie ihn umgehend zu Gunsenso. "Eine weitere Streitkraft? Noch haben wir keine Verstärkung aus Akuma beordert.", sprach der fischköpfige Gott.
"Ihr irrt nicht vollends General. Ich bin aus Akuma zu euch gesandt worden. Doch nicht von Akumatara, sondern von Kita -Hüterin der Erwartung-. Sie bat mich euch zu eurer Seite zu stehen. Wie steht es im Kampf gegen den Omekönig?"
"Unser Lager haben wir gestern errichtet, an diesem Tag fingen wir auch einen Großteil des Gefolges unseres Feindes, doch kein Mitglied seines Volkes war dabei. Nichts als wertlose Söldner. Die zwölf Kalendergötter wurden vom Omekönig ohne größere Mühen besiegt, als unser ganzes Herr auf sein Volk und ihn los stürmten, vervielfachte sich der Omekönig mit samt seinem Schwert Beruk. So schlug er uns bis zu dieser Linie zurück. Heute hat der Kampf nicht begonnen..."
Ehe Gunsenso seinen Bericht beenden konnte, stürmte ein Bote in das Zelt: "HERR!", brüllt dieser keuchend, "Der Omekönig steht mit seiner Armee vor den Toren unseres Walls und verlangt Freilassung der Gefangenen."
"Lächerlich.", lachte Gunsenso.
"Andernfalls würde er das Lager zerstören.", gab der Bote die Drohung Odoks wieder.
"Lächerlich!", lachte Gunsenso lauter.
"Was sollte daran lächerlich sein?", fragte Senwa erbost, "Dieser Kerl hat gestern die Kalendergötter geschlagen und die göttlichen Streitkräfte bis zu diesem Punkt zurück gedrängt. Warum sollte er keine Belagerung auflösen können? Lächerlich ist, dass ihr darüber lacht, anstatt zu handeln.", knurrte Senwa das Zelt verlassend.
Als Senwa das Zelt verlassen hatte, klatschte er in all seine tausend Hände und rief: "So werde ich mich mit ihm messen." Kaum gesprochen, zog der Halbgott seine tausend Schwerter und schritt der feindlichen Armee entgegen.
"Wer unter euch ist derjenige der sich als König zum Gott gemacht hat."
"Odok richtete sich in seiner vollen Größe auf, präsentierte sein Schwert im Morgenrot und sprach: "Ich bin es. Wer fragt sich das?"
"Senwa -Halter des Glücks- ich wurde ausgesandt der göttlichen Armee gegen euch zur Seite zu stehen. Ich werde es nicht dulden, wenn ihr versucht das Lager zu stürmen und Gefangene zu befreien. Mehr noch die Freiheit eines diebischen Möchtegerngottes dulden ich nicht und werde sie beenden."
"Freche Worte kannst du äußern, doch meinem Schwert wirst du nichts entgegensetzen.", sprach Odok sich in Angriffsstellung begebend.
Das Glück und seine tausend Schwerter in Händen haltend, schritt Senwa auf Odok zu. Schon lange wollte er sich an dem maßlosen Ome rächen, welcher seinen alten Lehrmeister Somiso bestohlen und im Kampf besiegt hatte. Jetzt war der Tag gekommen, dass er seine Rache bekommen möge. So standen sich die beiden Aug im Aug am Fuß des Berges gegenüber, der Wind floh über das Gras um nicht zwischen ihren Schwertern zu enden. Es war ein langer und schwerer Kampf. Die tausend Schwerter Senwas verwandelten sich in einen Wirbelsturm der Klingen. Odok konterte mit einem mächtigen Hieb und unterbrach so den Schwertkreisel. Über hundert Mal krachten sie so aufeinander, bis Odok mit einem alleszerstörenden Hieb Senwas Schwerter zu Staub werden ließ. Der Schlag war so gewaltig, dass selbst viele Arme sich auflösten und zu einem hellen Schein wurden. Schwer verletzt floh Senwa vom Kampfgeschehen und erneut konnte sich Odok als Sieger feiern. Odok war vom langwierigen Kampf auch geschwächt und zog sich mit seiner Truppe vorerst zurück.
Als Senwa in das Lager der göttlichen Streitkräfte getaumelt kam, ordnete Gunsenso sofort einen Krankentranssport für Senwa an, mit diesem wollte er nicht nur den verletzten Halbgott in Sicherheit bringen, sondern um Verstärkung bitten. So machte sich ein kleiner Trupp Richtung Akuma auf.