I
Das alte Bauernhaus stand schon viele Jahre leer. Nur noch eine einsame Katze lebte hier. Trotzdem fühlten sich die Mieter des Hauses nebenan oft nicht wohl, wenn sie zu dem Bauernhaus hinübersahen. Etwas Dunkles schien ihm anzuhaften. Sogar die Katzen der neuen Mieter mieden den Ort so gut sie konnten.
II
Heftiger Streit empfing Eljie, als sie leise und unbemerkt die Bauernstube betrat. Mit gebeugten Rücken sassen die Eheleute am Tisch und verloren sich in lauten Beschuldigungen. Auf dem Ofen sass eine alte Mutterkatze. Sie kehrte Eljie den Rücken zu.
III
Eljie näherte sich dem keifenden Ehepaar.
"Es ist jetzt alles gut. Ihr beide habt immer alles so gut wie möglich gemacht. Entspannt euch."
Schlagartig verstummten die beiden, wurden zu Schatten und lösten sich dann langsam auf.
IV
Eljie begrüsste die alte Mutterkatze, die immer noch auf dem Ofen sass. Diese war wütend und frustriert. "
"Alle sind weg! Alle! Knall! Knall! Knall! Alle weg!"
Mitfühlend blickte Eljie die Katze an: "Ich teile deinen Schmerz. Und auch deine neuen Nachbarn wissen darum und sind mit dir traurig. Ich entschuldige mich bei dir im Namen der Bauersleute, die dir dieses Unrecht angetan haben."
Eljie seufzte leise: "Denn sie wissen nicht, was sie tun..."
V
Eljie spürte, dass sie diesen Ort reinigen musste. Sie sammelte sich und durchschritt dann leise murmelnd den Raum, der Diagonalen von einer Ecke zur andern folgend. Es war aber schnell klar, dass dies noch nicht reichte. Sie wiederholte das Prozedere noch in der anderen Richtung. Ruhig wartete sie, bis sich die Atmosphäre spürbar verändert hatte.
VI
Die alte Katze kam und schmiegte sich in Eljies Arme.
"Jetzt kann ich über das Himmelsleiterchen gehen", sagte sie glücklich.
VII
Eljie sah, wie alle Jungen sich noch einmal am Bauch der Mutterkatze drängten und gesäugt wurden. Dann gingen alle zusammen über die Himmelsleiter. Sie wirkten glücklich.
VIII
Noch einmal entschuldigte sich Eljie für das Geschehene.
Wie Glöckchen erklang das Lachen der Katzenkinder: "Es ist alles gut!"