Ein Abend
an dem dem eine Zeit endet
auf die alle viel länger gewartet haben
als sie letztendlich war.
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Der Ventilator summt kontinuierlich
und vertreibt emsig die Bullenhitze
aus dem Dachboden.
Durch die Schrägen und die Wärme wirkt alles so
erschlagend, erdrückend und jeder Windstoß tut gut.
Mit den kleinen Luftzirkulationen
verwirbeln sich auch die Gedanken
an die letzten Wochen, in denen so vieles passiert war,
alles so durcheinander,
ohne roten Faden,
aber trotzdem unbeschwert.
Du realisierst es dann doch früher oder später,
wenn die Zeit langsam kippt
und schneller vergeht
als du träumen kannst.
Durch den beständigen Wind des Ventilators
bleiben die Augen dennoch trocken,
im Summen des kleinen Motors wird
dir fast schwindelig und das Zeitgefühl
betrügt dich Minute für Minute aufs Neue.
Dann irgendein Zeichen, dass es Zeit wird aufzubrechen
Erste welke Blätter vertrocknen auf dem heißen Asphalt,
der noch ein paar Tage flimmern wird,
in der Gluthitze eines scheidenden Sommers.
Wenn dann die Abende immer kürzer werden,
merkst du unweigerlich,
dass der Sommertraum sein Ende sucht,
auch wenn längst nicht sicher ist,
ob er jemals ein Ende haben wird.