Ein Schatten legte sich über Ululalas Gesicht. „Wir dürfen das nicht zulassen...“ „Aber, was können wir tun?“ fragte Pia bekümmert. „Wir haben keine Ahnung, wie wir das anpacken sollen.“
Der Magier nickte: „Darum seid ihr zu mir gebracht worden, damit ich euch gewisse Dinge erklären kann“, wieder ging er in der Kammer auf und ab. Dann auf einmal hielt er erneut inne und blickte die Jugendlichen durchdringend an: „Zuallererst müsst ihr lernen in die anderen Welten zu reisen, man nennt das auch Sphären-oder einfach Weltenwandern. Ich beherrsche dies selbst, aber nur bis zu einem gewissen Grade, ihr jedoch werdet lernen in alle Welten des Omniversums zu reisen, abgesehen von jenen, die euch noch nicht erlaubt sind zu sehen.“ „Aber...“ stotterte Benjamin. „Wie soll das gehen?“ „Darin werde ich euch eben unterweisen, so gut ich es kann. Wenn ihr die Sphärenwanderung beherrscht, könnt ihr mit eurem Leibe beinahe jeden Ort den ihr wünscht besuchen.“ „Aber... sowas ist unmöglich!“ rief Benjamin aus. „es gibt doch sicher Gründen warum die Welten voneinander getrennt sind.“ „Da hast du sicher recht. Natürlich dachte ich das auch, bis mich Isobia eines Besseren belehrte. Sie versicherte mir, dass ihr dazu erwählt seid, die Sphärenwanderung zu erlernen. Ihr habt eine ganz besondere Seelenstruktur. Es ist als trüget ihr noch das alte Erbe in euch, das aus einer Zeit stammt, wo alles noch Eins war und es noch keine Trennung zwischen den Welten gab. Artus war einer der Letzten, der in ein anderes Reich gelangte. Damals war Merlin der Zauberer noch an seiner Seite. Dieser stammte ursprünglich ja aus einer andren Welt. Die Legende besagt doch, dass er am Ende wieder zurück in die Weissdornhecke ging. Dieser Weissdorn, wächst ja in eurer Heimat. Der Busch steht für eine andere Welt, jenseits der Erde, die ihr kennt. Einer Welt, ähnlich wie dieser hier. Und die Geschichten über Avalon- die Anderswelt, kennt ja praktisch jedes Kind. Ihr seid wie die Alten fähig die Weltenwanderung zu lernen, das ist sicher.“ Die Geschwister schüttelten ungläubig ihre Köpfe. Nein das konnte nicht sein, sowas gab‘s nicht, sowas war niemals möglich! Benjamin fragte schliesslich: „Ist es denn wirklich im Sinne des Omniversums, dass wir das lernen? Wir könnten doch auch eine Menge durcheinanderbringen.“ „Es sieht so aus, als hätte man euch nicht umsonst für diese Aufgabe auserwählt. Es muss im Sinne des Schöpfers aller Welten liegen, dass ihr die Geschicke seiner Geschöpfe in andere Bahnen lenkt. Ausserdem könnte ihr nur durch das Reisen in andere Welten, jenes Relikt finden, das den Verbannten ihre Rückkehr ins Juwelenreich ermöglicht.“ „Von was für einem Relikt sprichst du?“ wollte Pia wissen.
„Ich werde es euch zeigen," sprach der Magier. Kommt zu mir!“ Er holte einen Kristall- Stab der wie weissliches Glas schimmerte von einem seiner Gestelle. Dann sprach er leise eine Zauberformel, die für die Geschwister unverständlich war und begann dann damit, mehrere Spiralen in die Luft zu zeichnen. Ein weisslich glimmendes Leuchten, strömte aus dem Kristallstab, der nun ganz aus milchigem Licht zu bestehen schien. Die Spiralen begannen zu glühen, legten sich übereinander und ein rundes, kristallenes Medaillon erschien vor den Augen der Jugendlichen. Es war in vier Hälften geteilt, von denen jede mit einem unterschiedlichen Dreieck verziert war. Der erste Viertel, zeigte ein Dreieck mit der Spitze nach oben, der zweite, eines mit der Spitze nach unten, der dritte sah ähnlich aus wie der erste, allerdings war dieses Dreieck durch einen Querstrich unterteilt, während der vierte Teil dasselbe Dreieck aufwies, wie der zweite Viertel, jedoch ebenfalls mit einem Querstrich untereilt war. Die Geschwister wussten erst nicht genau, was diese Zeichen bedeuteten. Ululala erklärte es ihnen: „Diese Zeichen stellen die vier Elemente dar: Feuer, Erde, Luft und Wasser. Die Dreiecke sind uralte Symbole dafür. Dieses Medaillon, man nennt es Das kristallene Medaillon der Naturgewalten, birgt grosse Macht in sich: Die Macht der Sterne und der Sonne. Die Macht der Meere und Flüsse. Die Macht des Windes und des Sturmes und auch die Macht des Wachsens und Gedeihens. Alles wird von den vier Elementen beherrscht. Sie sind der Ursprung allen Lebens. Deshalb vermag jener der das ganze Medaillon besitzt, alle Naturgesetze zu umgehen. Durch es kann man die Türen in alle erdenklichen Welten öffnen. Ihr braucht es, um den Verbannten die Heimkehr zu ermöglichen. Doch da die vier Hälften des Medaillons alle in verschiedenen Sphären verstreut sind, müsst ihr erst lernen dorthin zu gelangen, womit wir wieder bei der Sphären -oder Weltenwanderung wären...“ „Aber...!“ riefen die Turner Kinder wie aus einem Munde: „Wie um alles in der Welt, sollen wir wissen wo sich die vier Teile befinden?“ „Ich kann euch da vielleicht einige Anhaltspunkte geben“, meinte Ululala beschwichtigend. „Einst vor unendlich langer Zeit, wurde das Medaillon absichtlich von den höheren Geistern der Himmel geteilt, niemand sollte so viel Macht in den Händen halten und das Medaillon allein besitzen, denn die Geschöpfe waren noch nicht reif dafür. So wurde jeder Viertel einem Wesen des betreffenden Elements gegeben. Wenn ihr also z.B. den Viertel des Feuers wollt, werdet ihr beim Feuervolk am ehesten Informationen darüber erhalten. Das gleiche gilt für die anderen Teile.“ ... „Doch dazu müssten wir erst in die Welten dieser verschiedenen Wesen gelangen, “ ergänzte Benjamin ziemlich mutlos den Satz. „Genauso ist es. Es tut mir leid. Ich weiss, dass euch das sehr schwer vorkommen muss.“ „Schwer ist gar kein Ausdruck!“ erwiderte Benjamin und seine Schwester nickte, ebenfalls ratlos.