Eine Anomalie zwischen Wachen und Schlafen
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Wenn sich jedes Geräusch seinem Nullpunkt nähert …
Die Gravitation zieht und drückt und zerrt und reißt und stößt und da ist zugleich das Gegengewicht, wie bei einer Waage, die einen eigenen Willen besitzt, die stetig versucht, in Resonanz mit dem Gleichgewicht zu bleiben.
Gleichklang. Es ist eine Melodie, mal hoch aufstrebend – sich in schwindelnde Höhen emporschwingend, bis es schmerzt - und mal tief stürzend in eine Schlucht zwischen dem Sein und dem hungrigen Nichts … und es dient nur der einen Suche nach dem Gleichgewicht.
Vielleicht ist das der Moment, in dem das Bewusste »Ich bin hier« sich zurückzieht, verschwimmt mit dem, was dahinter wartet. Das »Ich« und das »Hier« verlieren den ihnen zugestimmten Wert ihrer Relevanz, vorübergehend, und das Sein erklingt so anders, plötzlich, wie in neuer Stimmlage und in einer neugewonnenen Autorität.
Es ist dieser Moment, still liegend, vielleicht gar schwebend dann – aufgrund dessen, was sich dort im Inneren bewegte – in dem die Stille absolut wird.
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Und sich eine Tür öffnen kann, wohin immer sie führen mag.
Die Tür öffnet sich, und –
- wie ein Kamin, durch den die Hitze schlägt, in kraftvoller Wucht, oder wie ein Käfig, aus dem das Raubtier fauchend entkommt –
- schwillt es an, wie ein Flüstern von so vielen Stimmen, schwillt an und schließlich schreit es, schreit in allen Tonlagen und Stimmungsmustern zugleich.
Panik. Schock. Schreck – Was ist das?
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Ein Moment, ein einziger Augenblick nur, dann ist es weg.
Die Tür ist zu. Das Feuer eingedämmt. Das Raubtier gefangen.
Stille.
Absolut … und dann – gesellt sich wieder der Rest der Welt hinzu.
Als wäre nichts geschehen. Oder als wäre das Nichts geschehen.
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Na gut.