Der Tag war düster. Entsetzliche Gestalten, die sich hinter mir zusammenrotteten und mich unaufhaltsam durch die Stadt trieben – zu angsteinflößend, als dass ich mich hätte zu ihnen umdrehen können. Die Gesichter der Menschen entstellt – auf die Straße geflüchtet vor unsagbarem Hass, der in ihren Wohnhäusern herrschte. Die Luft, vom Feuer verbrannt, so stickig, dass ein Vorankommen unmöglich schien. Alles Liebe und Gute der Welt wurde von dieser Luft eingesaugt und giftgetränkt in die Atmosphäre abgegeben, die Seelen von Brüdern und Schwestern zu verpesten. Totenstille hing wie ein bleierner Schleier über den Dächern und Plätzen. Stummes Chaos verstopfte die gepflasterten Arterien einer gemeinen Gemeinschaft, während der Himmel träumend schwieg. Worte waren aus den Kehlen verbannt, Gedanken zur Verarbeitung der grauenvollen Eindrücke abkommandiert, von denen magisch angezogen niemand stehenblieb. Das Hecheln eines goldbraunen Hundes verzerrte sich zu einem hämischen Lachen, bevor er geradewegs in einem Kellerfenster verschwand. Die geschwollenen, tränenden Augen eines Neugeborenen auf den Armen seiner Mutter versuchten verzweifelt die glühende Erde zu besänftigen, auf der seine Trägerin unbeirrt-barfüßig fortschritt und auf der die salzhaltigen Ströme geräuschlos verdampften. Aus der Kirchentür, die der Pfarrer wie gewöhnlich um diese Zeit öffnete, blies mir ein, die Häuser umflutender, furchtbarer Sturm entgegen, der mir den Hut herab und den luftig sitzenden Mantel über den Kopf wehte (ich musste beim Kauf betrogen worden sein) – – Für den Moment blind, die Gedanken dem Schrecken entfesselt, vernahm ich deine Stimme. Ein stechender Schmerz im Rücken ließ mich zu Boden sinken.