Es war in früher Morgenstund,
Als eines Kinderschrei erklang.
Mit Schock im Herzen lauschten wir
Ob noch ein leiser Ton erquält.
Nebel überzog des Landes Feld.
Still und langsam floss er voran.
Niemand sah den Schatten gehen
Durch des Nebels kalte Wand.
Langsam suchend liefen wir,
Wo des Kindes Schrei erklang.
Mit böser Ahnung sahen wir,
Seine Schuhe aus dem Graben ragen.
Ein greller Schrei durchquert das Land
Von einem Mädchen neben mir.
Doch kein Ton aus Kindermund,
Der kalt vor unseren Beinen lag.
Mit großen Augen starrte er
'Gen Himmel durch des Nebels Wand.
Tränen schimmern in den Augen.
Ein kalter Wind durchweht sein Haar.
Ich atme schwer und heb das Kind
In meine Arme leicht und schnell.
Wie eine Feder halt ich ihn fest,
Aus Angst, dass ihn der Wind mitzieht.
Auf seinem Grab viele Blumen stehen.
Bunt und freundlich die Ruhestätte geweiht.
Drei Jahre sind seitdem vergangen,
Als seines Kinderschrei erklang.
Immer sitz ich an dem Fenster
Und warte auf des Nebels Zeichen.
Dann bin ich still und höre leis,
Ob eines Kindes Leid ertönt.
Nichts hör ich, doch mein Herz schlägt schnell.
Einen Schatten seh ich leise wandern.
Durch des Nebels kalte Wand,
Erklingt ein Schrei aus Kindermund.