Kapitel 21
Zwischen den Kiefern schlich vorsichtig ein kleiner blutroter Kater vorbei. Er war alleine, noch vor kurzem hatte er seine Getreuen an der Seite aber den Weg zu seinem Oberhaupt musste er allerdings alleine gehen. Angstschweiss verklebte seine Pfoten. Er hatte schrecklich versagt!
Sein Fortbewegungsgang wurde zu einem leicht aufgeregten Hüpfen, schliesslich blieb er, vor Angst schluckend, vor einem grossen bemoosten Felsen stehen. Um ihn herum standen Fichten und Dornengestrüppe und eine dicke Tannennadelschicht bedeckte den Felsen. „Endlich!“, knurrte eine tiefe Stimme. Ein kräftiger Kater, mindestens dreimal so gross wie er selber, bewegte sich hinter dem Felsen hervor. Das falle Sonnenlicht fiel auf sein Körper. Er war schlank gebaut, mit Bergen von Muskeln, brauner Pelz und einer tiefen Kampfnarbe in der Flanke. Seine Ohren waren eingerissen und vereinzelte Schnurhaare fehlten aber das unheimlichste waren immer noch seine Augen, fruchteinflössend Rot. Der blutrote Kater schluckte beim dem Anblick des Katers ein weiteres Mal. Es hätte das Blut, welches er von seinen Opfern aufgesogen hatte, seine Augen verfärbt. „Und Blut hast du gute Nachrichten zu übermitteln?“, der Kater umkreiste den nervösen Blut. „Ich hoffe du hast alle Jäger des Waldes aufgeschlitzt und Blitz hast du mir mitgebracht“, grimmig fragte er dies. Blut nahm seinen Mut zusammen. „Nein, wir..“, stammelte er. „Versager!“, fauchte er dazwischen und fuhr seine ellenlangen Krallen aus. Blut zuckte zusammen, war aber bereit sich zu verteidigen. „Wieder davon gekommen, wie bei Langnarbe, dieser kätzchenhafter Schwächling!“, knurrte der Kater und zerdrückte eine Assel unter seinen Pfoten. „Du treuloser Taugenichts!“, er hatte die gespaltenen Ohren gespitzt und ein Klicken vom Ausfahren der Krallen wahrgenommen. Da platze ihm der enge Kragen. „Du elender Wurm, denkst du wirklich, du kannst dich gegen mich wehren“, mit einem Hieb schleuderte er Blut gegen den Stein. Hart schlug Blut an einer spitzen Kante des Felsens auf und blieb stöhnend vor Schmerzen im Moos liegen. Der braune Kater stolzierte zu ihm. „Wo hält sich das Ungeziefer Blitz auf.“ „In der verborgenen Schlucht“, keuchte der Kater. Der braune Kater knurrte und gab Blut einen festen Tritt in den Magen. „Sonst noch irgendwelche schlechte Neuigkeiten“, fragte er das arme Häufchen Elend. „Wir haben einen Einzelgänger umgelegt“, berichtete Blut und richtete sich vorsichtig auf. „Eine einigermassen befriedigende Nachricht“, ein verschmitztes Lächeln rutsche ihm über die Mundwinkel. Blut schnaufte durch, er hätte erwartet er würde einen weiteren Hieb bekommen, dies tat sein Anfürher immer wenn er Böse war. Trotz seinem mörderischen Charakter, bezeichneten ihn Schattenjäger als dem ausgewählter Jäger und dies stimmte auch. Er war einfach so unglaublich strak, klug, damit konnte er sehr viele Katzen anstiften, die ihm bis in den Tod folgen würden. Vorsichtig tastete Blut seine Rippen ab, bei jeder Berührung schmerzten sie höllisch und seine Nase blutete. Der Kater umkreiste Blut wieder. „Geh, durchstreife den Wald nach weiteren Streunern und bleib den Jäger des Waldes auf den Fersen!“, befahl er ihm mit einem Schwanzschnippen. Blut machte vor ihm eine tiefe Verbeugung und machte sich humpelnd aus dem Staub. Der Kater schaute ihm mit zusammengekniffenen Augen nach und knurrte verächtlich. „Schatten, Liebster, reg dich nicht auf“, die süssliche Stimme schrumpften seine Hassgedanken zusammen. Silber, die schönste Katze im ganzen Walde, trippelte zu ihm. Ihr Fell war hellgrau, spiegelglatt gebürstet, wo keinerlei Erde oder Moosklumpen hing. Es leuchtet wie der schönste Sternenglanz und unter ihrem weissen Bauchfell spielten die Muskeln. Über die Wirbelsäule zog sich einen weissen Streifen, vom Nacken bis zur Schweifsspitze. Mit den dunkelblauen Augen musterte sie ihn besorgt und legte Schatten den Kopf auf seine Schulter und leckte über sein Ohr. „Blut hat versagt aber was kümmerst dich, du wirst der Jäger werden und nicht Blitz“, flüsterte sie ihm zart ins Ohr. Beim Name Blitz grub Schatten seine Krallen in die feuchte Erde. Silber berührte seine Schnauze sanft. „Er ist viel zu schwach, du hast ihm schon viele Gefolge weggenommen“, murmelte sie leise. Jemand räusperte sich hinter ihren Rücken. „Ich will nicht stören aber der Späher ist da“, miaute eine schwarze getigerte Kätzin. Schatten drehte sich um, es war Klaue, eine der besten Kätzinnen bei den Schattenjägern, natürlich lang nach Silber. „Bring ihn her!“, befahl Schatten kurz. Wenige Augenblicke verstrichen und Klaue kehrte mit dem Späher zurück. Der Späher verbarg seinen Gesicht im Schatten eines Himbeeren Gebüsches. „Ich hoffe du hast gute Neuigkeiten“, miaute er und stolzierte zu ihm in den Schatten. Sie steckten die Köpfe zusammen und tuschelten. In einem Abstand beobachtet Silber sie. Sie traute dem Späher nicht ganz, nicht einmal sein Gesicht konnte sie erkennen. Die Figur, des Katers konnte sie nur ausmachen. Gross, breit und ausgewachsen, wie die meisten Schattenjäger Mitglieder. Ein zufriedenes Lächeln zierte Schattens Mundwinkel. „Gut gemacht“, lobte er den Unbekannten. „Beobachte die Jäger des Waldes weiter.“ Der Späher nickte, warf einen schmachtenden Blick auf Silber und verduftete zwischen den Farnen. „Kannst man ihm trauen?“, Misstrauen blitze in Silbers Augen. „Natürlich, er ist einer der Besten Spione, die ich besitze“, miaute er und putze seine Pranken. „Und wie viele Spione beobachten die Jäger des Waldes?“, wollte Silber von ihrem Gatten wissen. Schatten putze sein struppiges Fell. „Zwei“, antwortete Schatten. Er würgte, weil Haare in seinem Rachen stecken geblieben sind. „Obwohl, ich glaube die beiden Genies haben noch ein paar Bekannte angestiftet“, fuhr er fort. Silber kuschelte ihren Körper an den von Schatten heran. „Darf ich dich Fragen was er alles vorher zu dir sagte?“ „Die Möchtegern Jägergemeinschaft ist weiter gezogen in Richtung Schlucht der Dunkelheit“, Schatten ringelte seinen Schweif zu einem Herzen. „Sie wollen mich töten aber momentan befinde ich mich gar nicht dort.“ „Nein, wir sind mit unseren Jägern in einem Kieferngebiet“, fügte Silber hinzu. Sie schweifte einen Blick über die hohen grünen Nadelbäume, Dornengestrüppe und wenige Laubbäume. Heimweh kam ihr auf. Sie wünschte eine felsige Umgebung, kahlen knorrigen Bäumen umringt von einem dicken Nebelschwaden. Schatten schwieg einen Moment und lauschte den Stimmen seiner Gefährten von der nahen Umgebung. Anscheinend assen sie gemeinsam ihre Mahlzeit. „Neu ist dies Nachricht aber auch nicht“, bemerkte Silber und spielte mit den Krallen. Er nickte. «Hör dir aber das nächste an, Mond, die wertvoll ist wegen der Heilbegabung.., was gebe ich dafür sie würde nicht existieren“, in Schattens Magen brauste eine Wut auf. Silber begann zum elften Mal an diesem Tag ihr Fell zu putzen. „Und weiter?“, Silber hörte sich ungeduldig an. „Es gibt eine Weissagung, Feuer, Luft und Erde werden den Frieden über den Wald bringen.“ Silber blickte in Schattens rötliche Augen. Anhand seiner Pupillengrösse konnte sie einen kleinen Funken Besorgnis erkennen. „Du denkst Feuer, Luft und Erde könnten dich hindern den Jäger zu werden.“ Schatten lief zwei Schritte und knurrte dann:“Ja, ich habe allerdings ein Auftrag für dich.“ Schatten umkreiste Silber. Dies tat er immer wenn es um heikle Angelegenheiten ging. „Finde heraus wer mit dieser Weissagung gemeint ist und töte sie!“, Silber stupste ihn liebevoll an dir Flanke. „Danke“, miaute sie voller Freude. „Ich hab schon lange kein Katzenblut zwischen den Krallen gespürt.“ Schatten schätze die Gier von Blut an seiner Freundin. Blut war einfach unglaublich toll, die Farbe, der Geruch und es kühlte wunderbar. „Erledige mir noch einen weiteren Auftrag“, Schatten kam eine teuflische Idee auf. „Du musst einen wunden Punkt bei den Jäger des Waldes treffen und zwar solltest du…