DIE KLEINE WALDMAUS BESUCHT DAS EICHHÖRNCHEN
Eines Tages wachte die kleine Waldmaus in ihrem Mauseloch unter der großen alten Eiche auf und bekam einen großen Mäuse-Hunger. Sie lief einen der vielen Gänge in ihrem Mauseloch hinauf bis zum Eingang und streckte ihre kleine Nase zum Loch hinaus. „Hallo, guten Morgen liebe Sonne, willst du mich heute schon wärmen?“ Sprach die kleine Waldmaus zur Sonne und schaute in den blauen Morgen-Himmel hinauf. Plumps! Da fiel ihr etwas auf die kleine Mäuse-Nase. Und Plumps! Da fiel ihr etwas auf den Kopf! Nanu? Dachte die kleine Waldmaus....die Sonne scheint doch so warm, wie kann es da regnen? Vorsichtshalber zog sie sich schnell ihren wasserdichten grünen Moos-Hut über den Kopf. Bumm! Bumm! Oh, .....das sind aber schwere Regentropfen. Vorsichtig schaute die kleine Waldmaus unter ihrem grünen Moos-Hut hervor. Bumm! Da fiel ihr ein großer Regentropfen auf den Kopf. „Aua.“ Rief die kleine Waldmaus und hielt sich den Kopf. „Ich habe noch nie so schwere Regentropfen gesehen. Die tun ja richtig weh!“ Sagte die kleine Waldmaus. „Oh, Verzeihung!“ Rief da plötzlich eine Stimme von oben herab. „Du mußt entschuldigen, aber ich bin gerade beim Aufräumen meiner neuen Vorrats-kammer, und ich habe meine beiden Pfötchen voller Nüsse. Da muß mir wohl eine Nuß aus meiner Vorratskammer heruntergefallen sein:“ Die kleine Waldmaus schaute nach oben und murmelte: „Eine ist gut...es waren viele Nüsse!“ Als die kleine Waldmaus nach oben schaute, entdeckte sie ein kleines Eichhörnchen das die alte Eiche heruntergesprungen kam. „Hast du mich denn gar nicht gesehen?“ Fragte die kleine Waldmaus das Eichhörnchen. „Nein, ich hatte doch beide Pfötchen voller Nüsse.“ Antwortete das Eichhörnchen. „Na so ein Zufall.“ Sagte die kleine Waldmaus. „Du hast so viele Nüsse und ich habe großen Hunger!“ „Ob du mir wohl ein paar Nüsse abgeben könntest? Weißt du, ich habe heute nämlich noch gar nichts gefrühstückt:“ Sagte die kleine Waldmaus. „Aber natürlich, ich gebe dir gerne einige von meinen leckeren Nüssen ab, ich habe ja so viele!“ Antwortete das Eichhörnchen. „Darf ich mich vorstellen? Ich heiße Paul Eichörnchen und wohne dort oben in der Baumkrone dieser alten Eiche. Ich habe es sehr gemütlich dort oben, und wer bist du?“ „Ich bin die kleine Waldmaus und wohne hier unten in diesem kleinen Mauseloch:“ Antwortete die kleine Waldmaus. „Hey, das ist ja lustig, dann sind wir ja richtige Nachbarn!“ Sprach Paul Eichhörnchen. „Hallo Herr Nachbar.“ Rief die kleine Waldmaus und pfiff vor Vergnügen. Dann reichte sie Paul Eichhörnchen ihre kleinen Mäuse-Pfötchen und sie tanzten beide vor Freude um die alte Eiche herum, das die vielen Eichen-Blätter dabei nur so raschelten. „So, genug getanzt für heute. Nun habe ich aber einen richtig großen Mäuse-Hunger bekommen.“ Japste die kleine Waldmaus. „Kannst du mir nun bitte eine von deinen leckeren Nüssen aus deiner Vorratskammer hier herunterbringen?“ „Na, dann komm doch einfach mit mir hinauf in meine neue Vorratskammer. Dort kannst du dir so viele Nüsse heraussuchen und essen, bis dir dein Mäuse-Bäuchlein spannt.“ „Was, da oben hinauf?“ Sprach die kleine Waldmaus erschrocken, als sie die hohe alte Eiche hinaufblickte. „Das ist doch viel zu hoch, da werde ich ja ganz schwindelig und außerdem kann ich mit meinen kurzen Mäuse-Beinchen nicht so gut klettern wie du. Meine Beine taugen mehr zum Laufen auf dem weichen Waldboden.“ „Na wenn das so ist, dann will ich dir gerne helfen.“ Sprach Paul Eichhörnchen. „Warte hier.“ Paul Eichhörnchen sprang hinüber zu einer kleinen Wiese und rupfte ein paar dicke Grashalme heraus. Er steckte sich die dicken Grashalme mit seinen Pfötchen ins Maul und sprang zurück zur kleinen Waldmaus. Dann setzte er sich auf den weich-en Waldboden und begann die dicken Grashalme mit seinen Pfötchen zu flechten. „Was soll denn das werden?“ Fragte die kleine Waldmaus neugierig. „Ein Korb?“ „Nein.“ Sagte Paul Eichhörnchen. „Das wird ein sehr stabiler Gras-Gurt. Den werde ich mir ganz fest um meinen Bauch binden und du kannst dich dann daran festhalten. Damit ziehe ich dich zur Baumkrone der alten Eiche hinauf bis zu meiner Vorratskammer.“ „Das ist eine gute Idee.“ Meinte die kleine Waldmaus. Als der Gras-Gurt fertig geflochten war, band ihn sich Paul Eichhörnchen ganz fest um seinen Bauch. „So, nun steig auf meinen Rücken und halte dich gut an meinem Gras-Gurt fest. Dann kann es losgehen. Bist du bereit?“ Die kleine Waldmaus stieg auf Paul Eichhörnchen´s Rücken und hielt sich mit ihren kleinen Mäuse-Pfötchen so fest sie konnte am geflochtenen Gras-Gurt von Paul Eichhörnchen fest. „Ja, nun kann es losgehen Paul.“ Da flitzte Paul Eichhörnchen auch schon den steilen Baumstamm der alten Eiche hinauf. Er sprang über die vielen kleinen und großen Äste und unter den vielen grünen Blättern der alten Eiche hindurch. Die kleine Waldmaus hatte große Mühe, sich am Gras-Gurt von Paul Eichhörnchen festzu-halten. Sie hüpfte auf Paul Eichörnchen´s Rücken auf und ab, und hin und her. Paul Eichhörnchen sprang so schnell von Ast zu Ast, daß die kleine Waldmaus fast heruntergefallen wäre. Gerade noch konnte sie sich festhalten. „Jetzt bloß nicht nach unten schauen.“ Dachte die kleine Waldmaus. Ob sie nicht doch besser die Augen schließen sollte? Ihr war schon ganz schwindelig vom vielen Hopsen und Schaukeln auf Paul Eichhörnchen´s Rücken, und ihr kleiner Mäuse-Popo tat ihr schon ganz weh vom vielen Hopsen und Schaukeln auf Paul Eichhörnchen´s Rücken. Plötzlich rutschte der Gras-Gurt, und die kleine Waldmaus hing aufeinmal mit dem Kopf nach unten an Paul Eichhörnchen´s Bauch. „Hilfe, bitte anhalten, ich falle herunter! Wie weit ist es denn noch bis zu deiner Vorratskammer?“ Schrie die kleine Waldmaus ängstlich. „Ich kann mich nicht mehr lange festhalten.“ Die kleine Waldmaus hatte ihre Augen nun ganz fest zusammen gekniffen, um ja nicht nach unten sehen zu müssen. Paul Eichhörnchen hielt kurz an und antwortete: „Halt durch kleine Waldmaus. Es ist nicht mehr weit. Wir sind fast am Ziel. Siehst du dort oben die Sonne durch die Baumkrone der alten Eiche scheinen? Dort oben wohne ich.“ "Ich will nichts sehen." Piepste die kleine Waldmaus noch ängstlicher als zuvor und kniff ihre Augen noch fester zusammen. Endlich erreichten sie die Baumkrone hoch oben in der alten Eiche. Paul Eichhörnchen hielt an und ließ die kleine Waldmaus von seinem Rücken steigen. Die Sonne schien durch die grünen Blätter der alten Eiche. Die kleine Waldmaus öffnete nun ganz vorsichtig ihre Augen und schaute entsetzt hinunter auf den grünen Waldboden. Oh wie klein sah der grüne Waldboden von hier oben doch aus! Ihre kleinen Mäuse-Beinchen zitterten. Ihr wurde vom Hinunterschauen ganz schlecht. Sie sah den grünen Waldboden kaum noch, so hoch waren sie die alte Eiche hinaufgeklettert. „Wie hat dir der Ritt auf meinem Rücken gefallen?“ Fragte Paul Eichhörnchen ganz entspannt. „Puh! Kannst du schnell springen. „Nun aber hereinspaziert in meine Wohnhöhle kleine Waldmaus. Du hast bestimmt einen großen Hunger. Setz dich doch.“ Die kleine Waldmaus sprang schnell in die gemütliche Wohnhöhle von Paul Eichhörnchen ohne sich noch einmal umzudrehen oder gar nach unten zu schauen und setzte sich auf das weiche grüne Moos das Paul Eichhörnchen für sie auf dem Boden seiner Wohnhöhle für sie ausgebreitet hatte. Dann ging Paul Eichhörnchen in seine neue Vorratskammer und brachte der kleinen Waldmaus einige große Nüsse mit. Er setzte sich neben die kleine Waldmaus in das weiche grüne Moos und beide knackten die Nüsse mit ihren scharfen Zähnen. Dann aßen sie so viele leckere Nüsse, bis ihre Bäuche zwickten und zwackten, und auch die kleinste Nuß nicht mehr in ihre Bäuche hineinpaßte. Nun erzählte Paul Eichhörnchen der kleinen Waldmaus von seinem Leben oben in der Baumkrone der alten Eiche und die kleine Waldmaus erzählte Paul Eichhörnchen von ihrem Leben unten auf dem Waldboden. „Nun weiß ich auch, was du so alles machst.“ Sagte Paul Eichhörnchen. Die kleine Waldmaus sagte: „Du kannst mich ja mal besuchen, wenn du wieder einmal herunter auf den Waldboden kommst. Kann ich noch einmal durch dein Astloch schauen? Mein Mauseloch sieht von hier oben aus wie ein winziges dunkles Pünktchen.“ „Natürlich.“ Antwortete Paul Eichhörnchen. „Oh, die Sonne steht ja schon ganz tief, ich glaube es wird schon bald dunkel werden.“ Sprach die kleine Waldmaus. Sie hatten beide gar nicht bemerkt, wie schnell die Zeit hier oben bei Paul Eichhörnchen vergangen war. „Ich muß jetzt nach Hause gehen, denn ich will noch vor der Dunkelheit wieder in meinem Mauseloch sein, sonst fängt mich noch die große Eule.“ „Was, du willst schon gehen? Du kannst heute Nacht auch gerne bei mir hier oben bleiben, wenn du möchtest, denn hier oben in meiner Wohnhöhle bist du sicher vor der großen Eule.“ Sagte Paul Eichhörnchen. „Und ich mache dir ein weiches Bett aus Moos und frisch gepflückten Eichen-Blättern. Mhm, Wie das duftet! Es gibt nichts Schöneres in kalten Herbst-Nächten als in einem weichen Bett aus Moos und frisch gepflückten Eichen-Blättern zu schlafen. Also, was ist nun? Willst du heute Nacht bei mir schlafen?“ Fragte Paul Eichhörnchen die kleine Waldmaus. „Nun ja, ich habe noch nie so hoch oben in einer alten Eiche übernachtet. Und es ist auch wirklich sicher hier oben?“ Fragte die kleine Waldmaus etwas ängstlich. "Was ist, wenn ich aus dem Eingangs-Loch deiner alten Eiche herausfalle und dann abstürze?" "vertrau mir kleine Waldmaus. Ich werde zwischen dir und dem Eingangs-Loch schlafen, dir kann wirklich überhaupt nichts passieren. Hier oben haben wir es sicher, gemütlich und warm. Und die große Eule kennt meine Wohnhöhle bestimmt noch nicht, weil sie so gut versteckt liegt. Sie jagt auch viel weiter unten. "Und wenn sie doch bis hier oben heraufkommt?" Piepste die kleine Waldmaus ängstlich und zitterte dabei. "Dann werde ich sie verscheuchen und dich beschützen." Paul Eichhörnchen stellte sich mit grimmigem Gesichts-Ausdruck vor die kleine Waldmaus und nahm in jedes seiner zwei Pfötchen eine große Nuß. Er feuerte die Nüsse in hohem Bogen aus dem Eingangs-Loch seiner alten Eiche hinaus und schrie dabei: " Hier! und da! Und nimm! Und noch eine Nuß! Und da hast du!" Paul Eichhörnchen feuerte dabei bestimmt 10 Nüsse hinaus aus seinem Eingangs-Loch. "Halt! Das reicht - sonst haben wir heute Abend ja keine Nüsse mehr zum Essen." Rief die kleine Waldmaus. Aber wenn du willst, bringe ich dich gerne wieder zurück zu deinem Mauseloch.“ Die kleine Waldmaus kratzte sich ihre Mäuse-Nase und überlegte, ob sie diese Nacht wirklich bei Paul Eichhörnchen übernachten sollte. Doch dann sage sie: „Warum eigentlich nicht? Das wird bestimmt lustig. Und bei deiner Verteidigung kann ich ja ganz beruhigt sein, das mir hier oben nichts passiert. Kannst du mir dann auch ein paar lustige Gute-Nacht-Geschichten von euch Eichhörnchen er-zählen? „Ich möchte auch gerne noch viel mehr über euch Eichhörnchen wissen. Und später erzähle ich dir dann auch etwas über uns Waldmäuse.“ Das ist eine sehr gute Idee:“ Meinte Paul Eichhörnchen. „Also, abgemacht. Du schläfst heute Nacht bei mir. Komm mit, wir wollen uns jetzt ein weiches Bett aus grünem Moos und frisch gepflückten Eichen-Blättern machen. Paul Eichhörnchen führte die kleine Waldmaus in seine große neue Vorratskammer, wo neben all den leckeren Nüssen auch weiches grünes Moos und viele frisch gepflückte Eichen-Blätter lagen. Paul Eichhörnchen erzählte der kleinen Waldmaus, das er sie heute Morgen erst ganz frisch gesammelt hatte. Denn er liebte es weich und kuschelig. Sie nahmen beide das weiche grüne Moos und die frisch duftenden Eichen-Blätter in ihre kleinen Pfötchen und trugen sie in die Wohnhöhle. Sie liefen viele Male zwischen der Vorratskammer und der Wohnhöhle hin und her, bis sie genug Moos und Eichen-Blätter für 2 weiche Betten zusammen gesammelt hatten. Als sie damit fertig waren, war es draußen schon ganz finster geworden, und der Wind strich leise durch die vielen Eichen-Blätter der alten Eiche. Die kleine Waldmaus schaute vorsichtig durch das Astloch nach draußen. Huch? Was war das? War da nicht ein Schatten? Und da! Blickten da nicht 2 große funkelnde Augen direkt in Paul Eichhörnchen´s Wohnhöhle? Da draußen in der Finsternis schrie etwas ....Huhu, huhu....Oh nein! Da erschrak sich die kleine Wald- maus ganz fürchterlich. Und sie sprang schnell vom Astloch fort. Sie versteckte sich hinter Paul Eichhörnchen packte zitternd seinen Schwanz, hielt ihn sich vor ihre Augen und bibberte: „P-pa-Paul....ich habe da draußen einen Schatten gesehen....u-un-und....da dra-drau-draußen hat mich ein gefährliches Wald- monster mit seinen gr-gro-großen funkelnden Augen angestarrt. Ich gla-glau-glaube es kommt gleich hier in die Wohnhöhle und fr-fri-frißt uns beide auf. Was m-ma-machen wir denn jetzt? Du mußt mich ver ver...tttt eidigeeeen. Hol die Nüsse - schnell, bevor es zu spät ist“ „Nur die Ruhe.“ Meinte Paul Eichhörnchen. „Das ist bestimmt kein gefährliches Waldmonster. Aber wenn du willst, gehe ich einmal nachschauen...“ „N-nei-nein...b-bi-bitte bl-blei-bleib hier, s-so-sonst p-pa-packt dich das Waldmonster vielleicht mit seinen sch-scha-scharfen Kr-Kra-Krallen....und fr-fri-frißt dich noch auf!“ bibberte die kleine Waldmaus. „Aber nein, kleine Waldmaus, du muß keine Angst haben. Komm, gib mir dein Pfötchen, wir schauen zusammen nach....“ Paul Eichhörnchen schaute vorsichtig durch das Astloch hinaus in die Finsternis. Als er dort nichts entdecken konnte, schaute er zur Sicherheit auch noch zum Eingang seiner Wohnhöhle hinaus in die finstere Nacht, während die kleine Waldmaus vor Angst nicht aufhören konnte zu zittern. Da fing Paul Eichhörnchen auf einmal an zu lachen. Die kleine Waldmaus schaute ängstlich hinter seinem Schwanz hervor. „Was gibt es denn da zu lachen? Da draußen lauert ein gefährliches Waldmonster und will uns auffressen und du lachst?“ „Aber nein kleine Waldmaus. Das da draußen war bestimmt kein gefährliches Waldmonster. Und es war auch bestimmt nicht die große Eule:“ Sprach Paul Eichhörnchen. „Den Schatten den du gesehen hast, das waren die vielen Eichen-Blätter die sich im Wind hin und her bewegen und dabei rascheln. Und die 2 Augen die du dabei gesehen haben willst, das waren nichts weiter als 2 einzelne Sterne, die durch die vielen Eichen-Blätter der alten Eiche hindurch scheinen. Schau hinauf zum Himmel. Heute Nacht leuchten so viele funkelnde Sterne am Himmel.“ Die kleine Waldmaus traute sich zuerst gar nicht, durch das Astloch nach draußen zu schauen, denn sie hatte doch solch eine große Angst. Aber Paul Eichhörnchen nahm ihr Pfötchen und führte sie hinüber zum Astloch. Die kleine Waldmaus schaute vorsichtig durch das Astloch in den Sternen-Himmel hinauf. „Oh! Schau Paul, der Mond ist gerade aufgegangen!“ Rief die kleine Waldmaus überrascht. „Ja, ist der Mond nicht wunderbar?“ Fragte Paul Eichhörnchen. "Nun haben wir sogar eine richtige Monde-Laterne. So, und nun brauchst du gar keine Angst mehr zu haben kleine Waldmaus.“ Sagte Paul Eichhörnchen. „Komm, wir wollen jetzt schlafen gehen, es ist schon spät.“ „Und dann erzählst du mir noch eine Gute-Nacht-Geschichte von euch Eichhörnchen, ja?“ Fragte die kleine Waldmaus. „Also dann komm und schlüpf unter das warme Moos.“ Sagte Paul Eichhörnchen. „Halt! Warte noch einen Moment! Auf den Schreck muß ich mir noch eine Nuss aus deiner Vorratskammer holen, darf ich?“ Fragte die kleine Waldmaus. „Ja, und nun komm endlich, ich bin müde.“ Gähnte Paul Eichhörnchen. Die kleine Waldmaus sprang schnell noch in die Vorratskammer, holte sich noch eine besonders große Nuss und kuschelte sich dann schnell in ihr warmes Moos-Bett. Mhmm! Wie die frischen Eichen-Blätter dufteten. In ihrem warmen Moos-Bett knabberte sie mit ihren spitzen Mäuse-Zähnchen an der großen Nuss herum und lauschte gespannt Paul Eichhörnchen´s spannenden Geschichten. Draußen schien hell der Mond und es funkelten die vielen Sterne am dunklen Nacht-Himmel. Der Wind raschelte leise durch die vielen Eichen-Blätter und von Zeit zu Zeit rief die große Eule: huhu, huhu....Aber die kleine Waldmaus und Paul Eichhörnchen lagen warm und sicher in ihren Betten aus Moos und frischen Eichen-Blättern und erzählten sich in dieser Nacht noch viele spannende Geschichten. Vom vielen Erzählen wurden sie schließlich müde, und Paul Eichhörnchen gähnte: „nun ist aber Schluß mit Erzählen, nun wollen wir endlich schlafen. Ich bin schon sooo müde das mir gleich die Augen zufallen.“ „Ja, ich auch:“ Gähnte die kleine Waldmaus. „Gute Nacht lieber Paul.“ Flüsterte die kleine Waldmaus. „Gute Nacht und schlaf gut. Und denk dran! Es gibt hier oben kein gefährliches Waldmonster.“ Gähnte Paul Eichhörnchen. Und dann schliefen sie auch schon ein. Sie träumten vom Wald, von der alten Eiche die sich im Wind hin und her wiegte, von den raschelnden Eichen-Blättern, und von den funkelnden Sternen. Ab und zu redete die kleine Waldmaus im Schlaf: „es gibt keine gefährlichen Waldmonster.“ Dann schlief sie wieder fest und träumte von den warmen Sonnenstrahlen, die sie wärmten. Draußen in der Dunkelheit erwachten nun die Tiere des Waldes, um sich ihr Futter zu suchen. Es raschelte und fiepte weit unten auf dem dunklen Waldboden, und zwischen den Blättern der alten Eiche. Die große Eule rief: Huhu, huhu! Aber die kleine Waldmaus und Paul Eichhörnchen merkten davon nichts, denn sie schliefen tief und fest in ihren warmen Betten aus Moos und frischen Eichen-Blättern. Sie schliefen bis weit in den Morgen hinein, bis die warmen Sonnenstrahlen durch das Astloch in Paul Eichhörnchen´s Wohnhöhle drangen und sie wach kitzelten. Die kleine Waldmaus wachte als erster auf und schaute noch etwas verschlafen unter ihrer grünen Moos-Decke hervor. Sie reckte und streckte sich erst einmal kräftig. Dann sprang sie schnell aus dem Moos-Bett und schaute zum Astloch hinaus. „Was für ein schöner Morgen. Hey, Paul aufwachen. Die Sonne scheint schon so hell und warm!“ Rief sie Paul Eichhörnchen zu, doch der schnarchte bloß. Da sprang die kleine Waldmaus mit einem großen Mäuse-Satz auf Paul Eichhörnchen´s weiches Moos-Bett und zog ihm die warme Moos-Decke weg. „Was? Wie? Wer stört mich denn da? Ach so, du bist es kleine Waldmaus. Guten Morgen! Wie hast du geschlafen heute Nacht?“ Fragte Paul Eichhörnchen. „Sehr weich.“ Antwortete die kleine Waldmaus. „Aber nun habe ich einen riesengroßen Mäusehunger.“ „Na, dann laß uns mal frühstücken.“ Meinte Paul Eichhörnchen. Nachdem sie gefrühstückt hatten, sagte die kleine Waldmaus zu Paul Eichhörnchen: „Vielen Dank für das warme Moos-Bett und das gute Frühstück. Aber jetzt muß ich wieder hinunter auf den Waldboden zu meinem Mauseloch gehen. Kannst du mich bitte wieder hinunter auf den Waldboden bringen?“ „Aber natürlich.“ Antwortete Paul Eichhörnchen. „Warte einen Moment, ich will mir nur schnell den Gras-Gurt umbinden.“ Paul Eichhörnchen band sich den Gras-Gurt wieder ganz fest um den Bauch und die kleine Waldmaus kletterte auf seinen Rücken. „Halt dich gut an meinem Gras-Gurt fest kleine Waldmaus.“ Sprach Paul Eichhörnchen. „Bist du bereit?“ „Ja, wir können starten.“ Antwortete die kleine Waldmaus. „Und los geht´s!“ Paul Eichhörnchen sprang von seiner Wohnhöhle auf den nächsten Ast. Knacks! Machte der dünne Ast. "Hilfe, wir stürzen ab!" Schrie die kleine Waldmaus entsetzt. "Haha - laß mich nur machen!" Rief Paul Eichhörnchen laut und noch ehe der dünne Ast unter ihrem Gewicht brach, hüpfte er hinüber auf den dicken Baumstamm der alten Eiche und er flitzte so schnell den Baumstamm der alten Eiche hinunter, das der kleinen Waldmaus der Fahrtwind nur so um die Mäuse-Nase wehte. „Jippeeh! Ich wollte schon immer einmal auf einem Eichhörnchen reiten. Hinunter macht es gleich noch viel mehr Spaß als hinauf!“ Jauchzte die kleine Waldmaus vor Vergnügen. Trotzdem, ein wenig schwindelig wurde es der kleinen Waldmaus dabei dann doch. Endlich waren sie unten auf dem grünen Waldboden angekommen. Die kleine Waldmaus schaute noch einmal nach oben. Sie erschauderte - SO hoch. War sie wirklich ganz da oben gewesen? „Danke lieber Paul, es war sehr schön bei dir da oben in der Baumkrone der alten Eiche. Und wenn du möchtest, besuche mich doch auch mal.“ „Das mache ich sehr gerne.“ Sagte Paul Eichhörnchen. „Aber jetzt muß ich los. Auf Wiedersehen kleine Waldmaus.“ „Auf Wiedersehen Paul. Und grüß mir die große Eule hoch oben in der Baumkrone der alten Eiche. Huhu - Huhu“ Äffte die kleine Waldmaus die große Eule nach. "Und du achte gut auf das Waldmonster...es kommt immer in dunkler Nacht, wenn kein Vollmond scheint, haha." Paul Eichhörnchen´s Pfötchen wurden auf einmal zu spitzen Krallen und seine Stimme klang auf einmal sehr tief und gefährlich. Dann winkte er noch einmal zum Abschied und schon war er zwischen all den Ästen der alten Eiche verschwunden. Die kleine Waldmaus sammelte an diesem Tag noch viel weiches grünes Moos und zupfte auch ein paar einzelne frische Eichen-Blätter von einer Stelle der großen alten Eiche ab, die sie mit ihren kleinen Mäuse-Pfötchen gerade noch so erreichen konnte, denn sie wollte auch ein weiches Bett aus grünem Moos und frisch gepflückten duftenden Eichen-Blättern haben. Als es Abend wurde, kuschelte sich die kleine Waldmaus müde und zufrieden in ihr weiches Bett aus grünem Moos und frisch gepflückten duftenden Eichen- Blättern und dachte an Paul Eichhörnchen, das leise Rascheln der Eichen-Blätter oben in der Baumkrone der alten Eiche und an die vielen funkelnden Sterne. „Na ja, so eine schöne Aussicht wie von dort oben in der Baumkrone der alten Eiche habe ich hier unten in meinem Mauseloch leider nicht.“ Murmelte die kleine Waldmaus noch, bevor sie einschlief. Nun hatte sie ihr eigenes weiches Moos-Bett und frisch gepflückte duftende Eichen-Blätter. Und jeden Morgen schaut die kleine Waldmaus nun zuerst hinauf in die Baumkrone der alten Eiche, wo ihr Freund Paul Eichhörnchen wohnt. Und vielleicht trifft Paul Eichhörnchen die kleine Waldmaus ja das nächste Mal auf dem Waldboden, wenn er wieder einmal seine leckeren Nüsse sammelt.
Autor: AnnaEmilia