Nachdem Michail einen Unterschlupf in der Moskauer U-Bahn für den Tag gefunden hatte, ging er in den Bereich des Vampir-Clubs, wo Sterbliche zur Stärkung angeboten wurden.
Seit er über die Hälfte seines Reviers an einen seiner Reviernachbarn im Kampf verloren hatte, kam er nun öfters hierher um zu trinken. Das war für ihn allerdings nicht so befriedigend wie die Jagd, aber es blieb ihm jedoch nichts anderes übrig, wenn er sich nicht mit einem anderen Vampir duellieren wollte. Hier zu töten war ihm allerdings zu teuer. Also musste er öfters herkommen, um satt zu werden.
Eine neue junge Frau schien eingetroffen zu sein. Michail fand ihren Anblick wirklich lecker, wie sie lasziv an einer der Stangen tanzte. Er bestellte sich diese Kleine für einen Privattanz in ein Separee. Er war zwar nicht hungrig, aber er wollte mit ihr Spaß haben und ein wenig von ihr trinken.
Michail lehnte gerade entspannt an der ledernen Sofalehne, als die angeforderte Sterbliche die Kabine betrat und er streckte die Hand nach ihr aus: „Komm auf meinen Schoß."
Sie befolgte seinen Wunsch und setzte sich auf seine Schenkel. Lüstern betrachtete der Unsterbliche ihre nackten Brüste und die sonstigen Kurven, da sie nur einen Glitzerstring trug, strich mit seinen kühlen Fingern über ihre Schultern, den Rücken hinab und über ihren Po. Dabei hörte er, was sie gerade dachte. Dass dieses Begrabschen ihr noch unangenehm war, aber die Typen hier wenigstens gut aussahen.
Michail zog seinen Pulli aus und legte ihn beiseite: „Fass mich ein wenig an." Zaghaft berührte sie seine nackte haarlose Brust und streichelte über die festen Muskeln. Hier war er genauso kühl, wie seine Hände. „Gefällt es dir so?"
Der Vampir genoss ihre warmen Finger auf seiner Haut und die Wärme ihres Schoßes breitete sich allmählich auf seinen Oberschenkeln aus, woraufhin sein Glied anschwoll.
„Ja", hauchte er.
Sein Gesicht näherte sich ihrem Hals, sog ihren verführerischen Duft ein, küsste die Halsbeuge und drückte dann seine Zähne langsam hinein.
Das Mädchen zuckte dabei kurz, als sie den leichten brennenden Schmerz dort fühlte. Die kräftigen Züge des Unsterblichen, machten die Kleine ein wenig benommen.
Dann löste er sich von ihr, strich durch ihr dunkles, gewelltes Haar und hauchte: „Blas mir einen."
ls sie ein wenig zögerte: „Ich weiß nicht", legte er einige Scheine aufs Sofa: „Dafür bekommst du auch was extra."
Okay, das Trinkgeld war großzügig. Dafür konnte sie sich schon mal überwinden. Michail öffnete seine Hose und legte sich lässig zurück.
Ihre Hand umfasste seine harte Männlichkeit, ließ sie zuerst durch ihre Finger gleiten und näherte sich ihm dann langsam mit ihrem Mund. Wenigstens hatte er keinen Körpergeruch.
Michail spürte ihren heißen Atem an seinem Schaft und wurde langsam ungeduldig, aber kurz darauf glitt er schon in ihre feuchte, heiße Mundhöhle. Er stöhnte auf und krallte sich mit einer Hand in ihre Haare. Für seinen Geschmack war sie noch zu sanft: „Mach so fest du kannst."
Nach kurzer Zeit fand er es schon besser, krallte sich in die Sitzpolster und stöhnte lauter. Seine Anspannung nahm immer mehr zu. Dabei drifteten seine Gedanken zu Jovanka, seiner Geliebten und die Gefährtin seines Rivalen Vladimir, ab. Wenn er sich vorstellte, wie leidenschaftlich sie es immer trieben, wurde die Lust schließlich übermächtig und er verlor kurz die Beherrschung.
Mit einem Knurren drückte er die Sterbliche blitzschnell auf die Sitzfläche, zerriss ihren String und stieß sich in sie. Ihre Enge und Hitze entlockten ihm ein lautes Grollen.
Sie begriff zuerst überhaupt nicht wie ihr geschah, bis sie im nächsten Augenblick unter seinem unnachgiebigem Körper lag und ein heftiger Schmerz in ihren Unterleib fuhr. Seine Zähne bohrten sich in ihre Kehle und er rammte sich noch weitere Male sehr schnell zwischen ihre Schenkel. Die Schmerzen und der Blutverlust ließen sie kurz darauf ohnmächtig werden.
Michail genoss die wenigen Stöße in ihren pulsierenden Körper, bis es ihm kam.
Nachdem er seinen Trieb befriedigt hatte, verließ er das Separee und wurde dort bereits von der Bedienung erwartet, die den Aufschrei des Mädchens vernommen hatte.
Sie warf einen kurzen Blick in die Kabine und war überhaupt nicht begeistert, wie die Neue zugerichtet war. Mit hochgezogenen Augenbrauen verlangte sie eine saftigere Summe von Michail.
„So teuer?", beschwerte er sich.
„Na, hör mal. Die fällt uns jetzt ein paar Nächte aus. Dass ihr Kerle euch nicht mal ein wenig beherrschen könnt."
Er gab ihr murrend das Geld und ging.
‚Arschloch!', hörte er noch ihre Gedanken, als er wegging.
Danach bestellte die Bedienung den Unsterblichen, der für den Club die Menschen verarztete, her. Sie führte ihn zu dem Separee, wo das bewusstlose Mädchen noch immer lag. „Hier ist sie. Wie lange braucht das zum Verheilen?"
Er begutachtete ihre Genitalien: „Einige Tage mit unserem Blut."
„Okay. Hauptsache du kriegst sie wieder hin. Die Gäste stehen auf die jungen Dinger."
***
Einige Nächte später betrat Michail den offiziellen Teil des Vampir-Clubs, in dem sich nur die Menschen aufhielten, nachdem er sich im oberen Stockwerk wieder an einer Bediensteten gelabt hatte.
Als er in der Nähe der Tanzfläche vorbeiging, entdeckte er dort eine kleine Frau mit langen schwarzen Haaren und grünen Augen. Seine Miene hellte sich sofort auf und er blieb lächelnd stehen. Jovanka! Schön, dass sie heute ebenfalls hier war, wo er doch oft an sie gedacht hatte. Sie war einfach eine Augenweide, wie sie sich geschmeidig zu der Musik bewegte und es entfachte sofort seine Begierde .
Jane, die sich jetzt in Moskau Jovanka nannte, spürte seine intensiven Blicke auf sich und kurz darauf trafen sich ihre Augen. Erschrocken sagte sie seinen Namen: „Mischa!", nahm ihn an die Hand, zog ihn hinter sich her und er folgte ihr schmunzelnd. Konnte sie es etwa nicht erwarten, ihn zu sehen?
In einer ruhigeren Ecke des Clubs blieb Jane schließlich stehen und wandte sich ihm zu.
Michail blickte sie lächelnd an und zog sie an sich, aber sie stemmte sich dagegen: „Mischa, ich muss mit dir reden."
Enttäuscht ließ er sie los: „Okay."
Seine betrübte Miene ließ sie schon wieder ins Wanken kommen. Sie seufzte kurz und begann: „Ich kann nicht mehr so weitermachen, nachdem was passiert ist, und ich möchte Vladimir nicht noch mehr verärgern. Ich liebe ihn."
Das war Jovankas Gefährte und derjenige gegen den Michail einen Großteil seines Reviers verloren hatte. Ihre Abfuhr versetzte ihm einen tiefen Stich: „Aber wir hatten doch so wunderbare Nächte zusammen. Bedeutet dir das gar nichts?" Jovanka senkte den Blick: „Mir hat es schon was bedeutet, aber nachdem du mich so hintergangen hast, weiß ich nicht mehr, was ich dir glauben soll."
Michail hatte zuerst aus Berechnung eine Affäre mit Jovanka angefangen, um Vladimir eins auszuwischen und ihm Videoaufnahmen von einer heißen Nacht mit seiner Gefährtin zugespielt. Seither ging er Vladimir wohlweislich aus dem Weg. Doch durch ihre gemeinsamen Nächte, wurde sie ihm wichtiger, als ihm lieb war.
Michail nahm Jovankas Hände in seine und grinste sie an: „Natürlich bedeutest du mir etwas. Das habe ich dir doch schon im Hotel gesagt. Ich möchte nicht, dass es endet."
Sie schüttelte nur betrübt den Kopf. Jane tat ihm zwar nicht gern weh, aber sie wollte die Affäre beendet haben: „Mischa, sei vernünftig. Vladimir ist mein Gefährte und ich will ihn nicht weiter mit dir hintergehen."
Ihre Ablehnung traf ihn tiefer, als er erwartet hatte. Sein Herz zog sich schmerzlich zusammen und er musste sich beherrschen, nicht aus Wut über ihre Zurückweisung über sie herzufallen. Aber dann könnte Vladimir ihn jagen, wie einen räudigen Hund und bei Jovanka hätte er für immer verspielt. Trotzig entgegnete Michail: „Also gut. Dann gibt es wohl nichts mehr zu sagen." Er wollte schon weggehen, zögerte aber und fragte fast flehend: „Darf ich dich noch einmal küssen?"
Jane sah sich unsicher um und nickte dann: „Okay."
Er zog sie daraufhin in seine Arme und legte hungrig seine Lippen auf ihre. Sie fühlte seine Sehnsucht in diesem Kuss und wie schwer es ihm fiel, sich wieder von ihr zu lösen. Mit einem lauten Seufzer wandte er sich ab und verließ überstürzt den Club.
Bei dem Kuss war Michails Lust nur noch mehr entfacht worden. Das frischgetrunkene Blut in ihm, machte ihn sehr empfänglich für sexuelle Reize.
Auf dem Weg zurück zu seinem Unterschlupf ergriff ihn immer mehr die Enttäuschung wegen Jovanka und auch diese Wut auf seine beschissene Situation im Moment.
Er hatte fast sein ganzes Revier verloren und die Frau, die ihm etwas bedeutete, wollte nichts mehr mit ihm zu tun haben. Was fand sie nur an diesem Jüngeren? Sie war doch ebenfalls zirka 500 Jahre alt, wie er und erwählte diesen knapp 200jährigen zu ihrem Gefährten. Vladimir hatte ihn auch nur deswegen besiegen können, weil er Hilfe von seinem älteren Freund gehabt hatte. Dazu kam, dass Michail sich, durch die Aktion mit dem Video, ihn jetzt erst recht zum Feind gemacht hatte. Es war alles so frustrierend.
Da spürte er auf einmal fremde Schwingungen in der Nähe und er erkannte eine junge Unsterbliche, die ihm entgegen kam. Sie war fast so groß wie er, mit langen Beinen, sehr schlank und wunderschönen blonden Haaren bis über den Rücken. Mit der wollte er gern seine jetzige Lust befriedigen, die ihn immer noch beherrschte.
Lächelnd grüßte er sie: „Prevjet, schöne Frau. Hast du ein wenig Zeit für mich? Wir könnten ein bisschen Spaß zusammen haben. Was meinst du dazu?"
Sie musterte ihn abschätzend und erwiderte: „Eher nicht. Du bist nicht mein Typ."
Diese erneute Abfuhr verkraftete Michail nun nicht mehr. Der ganze angestaute Ärger kochte in ihm hoch, stachelte seinen Trieb nur noch mehr an und er knurrte die Blonde gereizt an. Für was hielt die sich eigentlich, wenn sie so einen Alten wie ihn, einfach abservierte.
Da versuchte sie zu fliehen, aber er packte sie blitzschnell am Arm und presste sie an die Hauswand. Sein Jagdtrieb war geweckt und nun verlor er endgültig die Beherrschung. Sein altes Ich brach jetzt vollends durch und er fauchte ungehalten: „Du tust jetzt was ich verlange."
Sie versuchte sich verzweifelt loszureißen: „Lass mich los, du Scheißkerl." Ungeachtet ihrer Tritte und Schläge, zerriss Michail ihre Jeans und presste sie mit seinem Körper noch stärker gegen die Mauer. Mit einer Hand erwischte er eines ihrer Handgelenke und hielt es über ihren Kopf, mit seiner anderen öffnete er seinen Reißverschluss, packte ihren Oberschenkel und zog das Bein an sein Becken.
Die Unsterbliche wand sich knurrend, zerkratzte mit der freien Hand seinen Hintern und was sie sonst noch erwischte, als er sich in sie stieß. Seine Finger hatten sich in ihren Schenkel verkrallt und er genoss ihr Winden an seinen Lenden. In seiner Ekstase schlug er ihr noch seine Zähne in die Kehle und trank voller Lust, während er sich immer wieder heftig in ihrem Schoß versenkte.
Bei ihr schien die Erregung nun auch aufzukeimen, denn Michail spürte, dass sie feuchter wurde, ihr Widerstand schwächer und ihre Atmung setzte ein.
Diesen Umstand empfand er als Genugtuung: ‚Na, jetzt gefällt es dir doch.'
Sie grollte: „Meinem Körper vielleicht. Bilde dir bloß nichts ein."
Mit einem fauchenden Aufschrei, erzitterte er heftig in ihr, löste stöhnend seine Kiefer aus ihrem Hals und ließ langsam ihren Schenkel los.
Die Blonde fasste sich nach kurzer Zeit wieder und stemmte sich dann knurrend gegen ihn: „Hau endlich ab."
Da packte er mit einer Hand ihr Kinn und raunte warnend: „Es wäre besser für dich, wenn du das für dich behältst. Hast du verstanden!"
Sie nickte widerwillig, weil sie wusste, dass weder sie, noch ihr Gefährte eine Chance gegen diesen Alten hätten. Dann suchte sie rasch das Weite.
***
Zwei Wochen später wunderte sich Michail über das Erscheinen der Herrscherin von Moskau in seinem Garten. Das verhieß nichts Gutes. Steckte etwa Vladimir dahinter?
Er öffnete ihr mit einer leichten Verbeugung die Haustür: „Dobryy vecher, gosposcha. Guten Abend, Herrin. Was verschafft mir die Ehre?"
Michail ließ sich seine Nervosität nicht anmerken.
Die Dunkelhaarige sah ihn kalt an: „Denk einmal scharf nach, was du vor zwei Wochen getan hast. Fällt dir da nichts ein, was meine Anwesenheit hier rechtfertigen könnte?"
Er runzelte nachdenklich die Stirn: „Vor zwei Wochen?", und kramte in seinem Gedächtnis. Hatte ihn da nicht Jovanka abserviert?
Da fiel es ihm wieder ein. Seine Dummheit in seiner Wut. War diese Tussi etwa zu Irina gerannt? Schöne Scheiße!
„Komm herein."
Er geleitete sie ins Wohnzimmer und wies auf das weinrote Sofa: „Bitte." Sein Blick ging zum Fenster hinaus, er seufzte und sah sie dann an: „Du kannst eh meine Gedanken lesen. Von dem her brauche ich es nicht zu leugnen. Ich verlor die Beherrschung. Die Zeit davor war nicht leicht für mich. Der Verlust fast meines ganzen Reviers und dann ne Frauengeschichte. Ich war frustriert."
„Ach und ein bisschen Frustration gibt dir einfach das Recht, eine Jüngere zu schänden?", fragte sie aufgebracht.
Er sah schuldbewusst zu Boden: „Nein, das weiß ich selbst. Es war falsch, aber ich kann es nicht mehr ändern."
Michail spürte ihre Wut und bekam es mit der Angst zu tun. Was würde sie ihm antun?
„In deinem Alter sollte man ein bisschen mehr Vernunft und Kontrolle erwarten", stellte Irina fest. „Es ärgert mich sehr, was ich von deinem Opfer hören musste. Nach deiner Einstellung wäre es sicher angebracht, dass ich diesen Ärger nun an dir ablasse. Meinst du nicht?"
„Ich kann dich nicht daran hindern, auch wenn ich es wollte." Er hob langsam den Blick und schaute sie nun möglichst ohne Regung an. Jovanka ging ihm durch den Kopf. Was würde sie von ihm denken, wenn sie von seiner Tat erfuhr? Vermutlich würde sie ihn verachten. Das machte ihn traurig und er ärgerte sich noch mehr über sich selbst. Dass er manchmal nicht Herr über seine Triebe war.
„Es war ein Fehler und ich hatte mich schon kurz danach über mich selbst geärgert."
„Wie edel von dir", sagte sie sarkastisch. „Ich könnte dich dafür vernichten!", kündigte sie eisig an und behielt ihn genau im Auge, um die Wirkung ihrer Worte zu beobachten.
Michail zuckte kurz zusammen, als sie von Vernichtung sprach.
Dann fuhr sie fort: „Ich bin allerdings niemand, der gerne Artgenossen tötet, aber du hast ein schweres Verbrechen begangen. Du hast die Überlegenheit deines Alters ausgenutzt und einer Jüngeren deinen Willen aufgezwungen. Das ist ganz sicher keine Kleinigkeit, auch wenn du vielleicht denkst, du hast sie ja nur mal kurz gefickt." Irina schwieg einen Moment, musterte ihn und befahl ihm dann: „Zieh dich aus!"
Zögernd kam Michail ihrem Befehl nach. Er wagte nicht, etwas zu sagen, aber er sah unsicher zu ihr. Was hatte sie vor?
„Eine Weile ohne deine Geschlechtsteile auskommen zu müssen, sollte dir Gelegenheit geben, nachzudenken", verkündete Irina, zog ein Messer hervor und hielt es ihm hin. „Das darfst du selbst machen", meinte sie süffisant.
Michail starrte ungläubig auf das Messer und schüttelte dann heftig den Kopf: „Nein, das kann ich nicht. Bitte. Ich lebe schon Jahrhunderte in Moskau und habe mir nie etwas zu Schulden kommen lassen."
Die Herrscherin sah ihn unnachgiebig an. „Ich habe nicht vor, dir deine Strafe zu erlassen."
Seine Augen weiteten sich vor Entsetzen und fixierten noch immer das Messer. Die Erinnerung an seine erste Kastration kam plötzlich wieder hoch. Jahrhundertelang hatte er es verdrängt.
„Für wie lange?", fragte er leise.
„Ich dachte an vier Wochen", erwiderte Irina. Sie war überrascht, wie schnell er sich nun doch zu fügen schien.
Michail sah wehmütig auf seinen Schoß: „Ich kann es nicht selbst tun. Das bringe ich nicht fertig."
Die Wochen würde er schon irgendwie überstehen. Am besten verließ er die Stadt in der Zeit, um Niemandem zu begegnen.
„Aber Natascha einfach zu benutzen, das hast du fertiggebracht.", höhnte Irina.
Er sah noch wie sie auf ihn zutrat und wenige Momente später hielt sie seine blutigen Geschlechtsteile in der Hand. Da breitete sich auch schon ein starkes Kribbeln zwischen seinen Beinen aus. Verwirrt blickte er an sich hinunter und erkannte wie das Blut seine Schenkel hinab lief. Das war so schnell gegangen, dass er das Abschneiden gar nicht mitbekommen hatte.
Bei dem Anblick seines blutigen Unterleibs, brachen plötzlich die Bilder seiner Vergangenheit über ihn herein.
Irina wurde auf einmal zu seiner Schöpferin und er lag in der Hütte in seinem Blut. Zitternd vor Grauen sank Michail zu Boden und kauerte dort mit starrer Miene, während die Stimme der Herrscherin mühsam zu ihm durch drang. Dabei hielt sie ihm seine besten Stücke vor die Nase aus denen sich die Adern, wie Würmer, um ihre Hand wanden: „Die hier nehme ich mit. Du kannst sie dir in vier Wochen bei mir abholen ... und keine Sorge, ich werde gut darauf aufpassen." Dann sah sie ihn noch einmal hart an: „Komm ja nicht auf die Idee, dir in dieser Zeit Ersatz zu besorgen, sonst siehst du dein bestes Stück und deine Kronjuwelen nie wieder! Hast du mich verstanden?"
Michail erwachte kurz aus seiner Starre, sah vorsichtig zu ihr auf und erwiderte leise: „Ich bin nicht dumm."
Die Blutung versiegte allmählich und er spürte wie sich seine suchenden Adern langsam in den Körper zurückzogen, aber er wagte noch nicht in seinen Schoß zu sehen. Das würde ihn wahrscheinlich wieder mit Panik erfüllen. So legte er sich nur auf die Seite und sah teilnahmslos ins Leere. Kaum hörbar flüsterte er: „Lass mich bitte allein."
Die Herrscherin nickte nur und verließ sein Haus.
Michail lag die restliche Nacht bewegungslos am Boden, während die Dämonen seiner Vergangenheit in seinem Kopf herumgeisterten. Er hatte damals zusammen mit einigen Komplizen eine Kutsche überfallen und sich dann an einer jungen Frau vergangen, die unter den Reisenden war. Danach hatte er sie niedergeschlagen und gedacht, sie wäre tot. Bald darauf nahm sie dann als Vampirin furchtbare Rache an ihm. Erst missbrauchte sie ihn nächtelang mit einem Holzstiel, kastrierte ihn und schließlich machte sie ihn zu einer Kreatur der Nacht, weil für sie dieses Dasein einem ewigen Fluch gleichkam. Er kannte nicht mal den Namen seiner Schöpferin. Gab es sie noch?
Das Kribbeln zwischen seinen Beinen wurde mit der Zeit schwächer und die klaffende Wunde zog sich allmählich zusammen. Wenigstens Schmerzen blieben ihm diesmal erspart. Die würde er auch nie wieder erleben wollen, so wie als Sterblicher.
Erst kurz vor Morgengrauen, raffte Michail sich endlich auf und schlurfte in seine Schlafkammer im Keller. Das Blut an seinen Beinen und an seiner Leibesmitte war inzwischen getrocknet, doch er vermied bis jetzt den Anblick. Am liebsten würde er in der nächsten Nacht gar nicht aufwachen um das Elend nicht sehen zu müssen.