Die Türen brauchten ewig, bis sie sich öffneten. Phoebe fiel ins Innere und Nadja landete auf dem Boden. Geistesgegenwärtig dachte Phoebe daran, den Aufzug nach oben zu schicken. Da öffneten sich auch schon die Türen und eine wütende Masse drang ins Innere des Hauses.
Hier hatte es einen Kampf gegeben. Phoebe hatte Tote gesehen, während sie Nadja geschleppt hatte. Im Aufzug dagegen waren nur Blutspuren – und ein weißes Tuch.
Nadja griff danach. Es war ein Handtuch, noch feucht. Irgendjemand war offenbar in seiner Badewanne überrascht worden.
„Es ist tröstlich, dass ich wenigstens mit dir zusammen sterbe“, sagte Phoebe.
Nadja warf ihr einen strengen Blick zu: „Hast du Regel Nummer drei vergessen?“
„Ich gebe nicht auf. Ich bin realistisch. Komm, ich trage dich.“
Die Türen öffneten sich und sie stiegen im obersten Stock aus. Nadja kletterte wieder auf Phoebes Schultern, und so kämpfte sich das Mädchen die Stufen hoch. Das Treppenhaus ging noch ein wenig weiter als der Aufzug und führte auf das Dach. Dort war eine Metalltür, die auf das Dach führten. Phoebe konnte sie sogar mit einem Stuhl verbarrikadieren, der freundlicherweise in seine Einzelteile zerlegt auf der Treppe wartete. Dort oben waren sie dem Schlachtfeld entkommen, aber sie hatten auch keinen Ausweg mehr.
„Was tust du? Wir könnten versuchen, an den Nazis vorbei zu kommen!“, schimpfte Nadja.
Phoebe ging bis nah an den Rand des Daches: „Es sind zu viele. Auch, wenn sie damit beschäftigt sind, sich offenbar mit einer Terrormiliz die Köpfe einzuschlagen und gleichzeitig die Polizei zu vernichten.“
Nadja lachte trocken: „Dass immer uns so etwas passieren muss.“
Phoebe setzte sie ab und hüllte sie beide dann in das gefundene Handtuch: „Wenigstens kann man hier die Sterne sehen.“
Sie schwiegen, während von unten Schreie herauf drangen.
„Weißt du, ich hätte vielleicht eine Idee“, meinte Nadja dann.