Hebe den Blick,
Schaue in deine Augen.
Treffe auf deinen Blick,
Schaust mir in die Augen.
Beide sehen nur ihr Spiegelbild:
Verständnisvolles Misstrauen
Und den verzweifelten Versuch,
Den anderen zu durchschauen.
Fremde Mauern übersteigen
Und die eigenen höher bauen.
Zu beschäftigt damit,
Sein Inneres zu verstecken,
Um in seinem Gegenüber
Ein Stück dessen zu entdecken,
Was wir so schrecklich fürchten
In uns selbst zu erwecken.
Leugnen die Gefühle, mit denen wir
Den jeweils anderen verschrecken.
Keiner, weder du noch ich,
Gibt genug von sich Preis,
Sodass sein starrer Spiegel
Vollkommen zweifelsohne weiß,
Was dieser Gesichtsausdruck
Seines Ebenbilds nun heißt.
Da jedes gesprochene Wort
Die Wahrheit nur anreißt,
Wird unser Gespräch am tiefsten
Während der rar gesäten Zeit,
In der, es besser wissend,
Ein jeder von uns schweigt.
Und wir beide lächeln,
Weil beide sicher sind,
Dass diese längst überfällige
Aussprache keinem etwas bringt,
Was wir verspielt haben,
Werden wir nicht zurückgewinnen,
Und auf noch mehr zu setzen
Ergibt erst recht keinen Sinn.
Ein letzter Blick in deine Augen,
Sehe wie unsicher du bist,
Keine Ahnung, was das bedeutet,
Ist auch egal, denn es bleibt gewiss,
Der letztendlich entscheidende
Unterschied zwischen uns ist:
Du hast mich verdrängt
Und ich hab dich vermisst.