EIN BESUCH IN DER STADT
eines Tages lief die kleine Waldmaus gerade den Waldweg entlang, da hörte sie plötzlich ein lautes Flattern über sich. „Hoffentlich ist das nicht der Habicht.“ Dachte sie und versteckte sich vorsichtshalber schnell unter dem großen Holunderstrauch der am Wegesrand wuchs. Als sie kein Flattern mehr hörte, schaute sie vorsichtig unter dem Holunderstrauch hervor. „Puh!“ Sagte sie da erleichtert. Als sie sah, wer da auf dem Waldboden gelandet war. „Hallo ihr lieben Tauben, wo kommt ihr denn her?" Fragte die kleine Waldmaus erfreut. „Wir kommen gerade aus der Stadt. Dahin fliegen wir jeden Tag. Aber bevor es dunkel wird, kommen wir wieder zurück in den Wald, denn hier ist es schön ruhig und wir können gut schlafen.“ „Was ist eine Stadt?“ Fragte die kleine Waldmaus ganz erstaunt. Da sahen sich die beiden Tauben ganz verwundert an......Dann fingen sie laut an zu lachen und zu gurren! „Was, du kennst die Stadt nicht? Die Stadt liegt doch gleich neben diesem großen dunklen Wald hier." Da gibt es so viel zu sehen und erst das gute Essen! Eis und jeden Tag frische knusprige Brötchen und Pommes Frites und erst die Spagetti! Hmm! Einfach köst-lich.“ Sagte eine der beiden Tauben. „Wie heißt ihr eigentlich?“ Fragte die kleine Waldmaus die beiden Tauben. „Ich heiße Micki und ich heiße Nicki.“ Antworteten die beiden Tauben. „Und wie heißt du?“ Ich bin die kleine Waldmaus.“ Antwortete die kleine Waldmaus. „Hallo, nett dich kennenzulernen.“ Sprachen Micki und Nicki. „Ja, ich freue mich auch sehr.“ Sagte die kleine Waldmaus. „Aber jetzt müßt ihr mir auch etwas über die Stadt erzählen. Wie ist es dort?“ „Was heißt erzählen?“ Fragte Micki. „Komm doch morgen einfach mit uns in die Stadt. „Dann kannst du selber sehen, wie es dort ist.“ „Ich würde ja schon sehr gerne mit euch kommen, aber ich kann mit meinen kurzen Mäuse-Beinchen nicht so weit laufen. Ihr könnt in die Stadt fliegen, ich nicht.“ Da schauten sich Micki und Nicki an. „Das ist wohl wahr, wir beide können mit unseren Flügeln viel weiter und schneller fliegen, als du laufen kannst, kleine Waldmaus.“ „Ach wie schade....dann kann ich leider nicht mit euch in die Stadt kommen.“ Sprach da die kleine Waldmaus traurig. „Mmh! Ich glaube ich habe da eine Idee.“ Überlegte Micki. „Du könntest doch bei einem von uns beiden auf dem Rücken mit in die Stadt fliegen. Dann kannst du alles einmal von oben sehen. Na wie gefällt dir die Idee?“ „Juchey, Juchu!“ Jauchzte da die kleine Waldmaus und sprang freudig im Kreis herum. „Ich bin noch nie geflogen, nur einmal war ich bei meinem Freund Paul Eichhörnchen zu Besuch hoch oben in der Baumkrone der alten Eiche. Oh, das war so hoch, da wurde mir ganz schwindelig. Aber schön war es auch!“ „Also abgemacht. Du kommst morgen mit uns in die Stadt. Dann sollten wir jetzt aber schlafen gehen, damit wir morgen früh gleich starten können.“ Sagte Micki. „Und wo wollen wir uns morgen früh treffen?“ Fragte die kleine Waldmaus. „Am besten wir treffen uns bei Tages-Anbruch gleich hier am Holunderstrauch. Wäre dir das recht?“ Fragte Nicki. „Das ist ein guter Platz zum Starten. Also gute Nacht, bis morgen.“ Verabschiedete sich die kleine Waldmaus von den beiden Tauben und lief schnell nach Hause in ihr Mauseloch. Micki und Nicki flogen auf den nächsten Baum und steckten ihre Köpfe zwischen ihre Flügel. Die kleine Waldmaus war so müde, aber sie konnte vor lauter Aufregung nicht einschlafen. Fliegen! Sie durfte morgen zum ersten Mal fliegen. In die Stadt. Oh, wie war das doch aufregend und schön. Ab und zu steckte sie ihren Kopf aus dem Mauseloch, um zu sehen, ob es nicht bald schon hell würde....aber draußen vor ihrem Mauseloch war es immer noch finsteren Nacht. Und so oft sie auch ihren Kopf nach draußen streckte....es blieb immer noch dunkel. Doch am Ende fielen ihr die Mäuse-Äuglein zu, und sie schlief endlich ein. Sie schlief so tief und fest, das sie gar nicht bemerkte, wie es draußen langsam hell wurde und die Sonne aufging. Als die kleine Waldmaus endlich erwachte, war es schon heller Tag. Die kleine Waldmaus erschrak. „Wollten wir uns nicht bei Tages-Anbruch beim Holunderstrauch treffen?“ Murmelte sie. Jetzt aber schnell. Es blieb keine Zeit mehr zum frühstücken. Die kleine Waldmaus wollte so schnell wie möglich zum Holunderstrauch. „Was ist, wenn Micki und Nicki schon ohne mich in die Stadt geflogen sind? Dann kann ich die Stadt ja gar nicht mehr sehen.“ Die kleine Waldmaus flitzte aus ihrem Mauseloch heraus und prallte fast mit Paul Eichhörnchen zusammen. „Hey, was ist denn mit dir los, kleine Waldmaus? Einen schönen guten Morgen übrigens.“ Sagte Paul Eichhörnchen ganz erstaunt. „Entschuldige bitte Paul, aber ich habe jetzt leider keine Zeit, ich muß fliegen!“ Rief die kleine Waldmaus Paul Eichhörnchen im Vorbeirennen zu. „Was mußt du kriegen?“ Fragte Paul Eichhörnchen. „Erzähl ich dir später. Auf Wiedersehen Paul.“ Rief die kleine Waldmaus noch. „Komische Waldmäuse.“ Brummte Paul Eichhörnchen und schüttelte den Kopf. „Flitzen schon so früh am Morgen wie die Hummeln herum, und haben keine Zeit für ein gemütliches Morg- en-Schwätzchen. Komische Waldmäuse.“ Endlich war die kleine Waldmaus am Holunderstrauch angekommen. Ganz erschöpft schnappte sie nach Luft und mußte sich erst einmal kurz ausruhen. Ihr kleines Mäuse-Herzchen pochte und klopfte wie wild, und es konnte gar nicht mehr aufhören zu klopfen, so schnell war sie gerannt. Sie schaute sich um - Nichts. Sie lief ein Stück geradeaus. Niemand da. Sie schaute hinauf zu den Bäumen....keine Tauben weit und breit. „Sie sind ohne mich in die Stadt geflogen.“ Dachte die kleine Waldmaus traurig....ich bin zu spät gekommen. Ich habe verschlafen.
Aus der Traum vom Fliegen....aus der Traum von der Stadt....Sie setzte sich auf einen Stein neben dem Holunderstrauch und wischte sich mit seinen Blättern die Tränen ab, die ihr das Mäuse-Gesicht herunterkullerten. Sie wollte gerade wieder aufstehen, um zurück zu ihrem Mauseloch zu laufen, da ertönten auf einmal 2 Stimmen unter dem Holunderstrauch hervor: „Ätsch! Ja wer kommt denn da so spät?“ Hey, kleine Waldmaus, schon ausgeschlafen? Wolltest du etwa mit in die Stadt fliegen?“ Was meinst du, Nicki, sollen wir die kleine Waldmaus noch mit in die Stadt nehmen?“ Fragte Micki. Die kleine Waldmaus drehte sich überrascht um und war überglücklich. „Oh, bitte entschuldigt, ich war gestern so aufgeregt, daß ich kaum schlafen konnte. Deshalb habe ich doch heute morgen glatt verschlafen.“ „Na, dann wird es jetzt aber höchste Zeit um aufzubrechen. Laßt uns fliegen bevor es zu heiß wird. Ich bin gespannt, wie dir die Stadt gefällt kleine Waldmaus.“ Sagte Nicki. „Bei wem von uns beiden willst du mitfliegen?“ Fragte Micki. Oh, das ist mir egal.“ Antwortete die kleine Waldmaus. „Dann steig bei einem von uns auf den Rücken und halte dich gut daran fest.“ Die kleine Waldmaus kletterte auf Nicki´s Rücken und hielt sich daran fest so gut sie konnte. „Kann es losgehen?“ Fragte Nicki. „Ja, ich bin schon ganz gespannt.“ Antwortete die kleine Waldmaus. „Achtung! Wir starten jetzt.“ Und schon erhoben sich die beiden Tauben in die Lüfte. Die kleine Waldmaus flog auf Nicki´s Rücken über die vielen Bäume ihres Waldes hinweg, sie flog höher und höher bis über die Baumkrone der alten Eiche in der ihr Freund Paul Eichhörnchen wohnte. Der Wind wehte ihr um die Mäuse-Ohren und die Sonne schien warm auf ihr Mäuse-Fell. „Oh, wie wundervoll, ich fliege. Von hier oben sehen der Wald und die vielen Bäume so klein aus. Bitte fliegt doch noch eine Runde, es macht so viel Spaß.“ Jauchzte die kleine Waldmaus begeistert. „Könntet ihr auch ein wenig tiefer fliegen? Ich möchte gerne meinen alten Freund Paul Eichhörnchen grüßen. Er wohnt ganz oben in der Baumkrone der alten Eiche dort vorne.“ Fragte die kleine Waldmaus die beiden Tauben. „Aber natürlich, halte ich gut fest. Ich fliege jetzt ganz dicht über die alte Eiche hinweg.“ Antwortete Nicki. Die kleine Waldmaus sah im Vorbeifliegen, das Paul Eichhörnchen gerade Zuhause war und seine gesammelten Nüsse in seiner Vorratskammer sortierte. Sie schrie so laut sie konnte: „Paul! Hey Paul, schau mal nach oben! Ich bin´s die kleine Waldmaus. Hier! Hier oben. Hiieer! Ich fliiieeege!“ Die kleine Waldmaus fuchtelte wild mit ihren beiden Mäuse-Ärmchen herum und wäre beinahe heruntergefallen, wenn sie sich nicht im letzten Moment an den Flügeln von Nicki festgekrallte hätte. „Hey kleine Waldmaus, du mußt dich schon gut an mir festhalten, sonst stürzen wir beide noch ab.“ Schimpfte Nicki ärgerlich. Paul Eichhörnchen steckte seinen Kopf ganz erstaunt aus seiner Wohnhöhle hervor, und wußte gar nicht, wer ihn da gerufen hatte. Die kleine Waldmaus rief nochmals: „Hallo Paul, ich bin hier oben. Ich fliege jetzt mit Micki und Nicki in die Stadt.“ Paul Eichhörnchen blickte mit offenem Maul hinauf in den Himmel und sah die kleine Waldmaus zwischen den Flügeln einer Taube sitzen. „Wow! Deshalb bist du heute morgen also so schnell gelaufen. Wo fliegst du hin?“ „Ich fliege in die Stadt.“ Antwortete die kleine Waldmaus. „In die Stadt? Da bin ich auch noch nie gewesen, aber mein Freund Max der Igel hat mir von der Stadt erzählt . Der macht ab und zu Nachts einen Ausflug in die Stadt.“ Sprach Paul Eichhörnchen nach-denklich. Dann rief er: „Oh bitte, könnt ihr mich mitnehmen? Ich würde so gerne auch einmal die Stadt sehen. Ich bin auch gar nicht schwer und festhalten kann ich mich auch gut.“ Micki und Nicki drehten noch eine Runde über den Bäumen, bevor sie auf einem dicken Ast der alten Eiche landeten. Die kleine Waldmaus stieg von Nicki´s Rücken herunter, lief zu Paul Eichhörnchen und umarmte ihn. Die beiden Tauben gurrten und riefen: „Los ihr beiden macht schon! Steigt endlich auf, wir wollen keine Zeit verlieren. Auf in die Stadt. Es gibt so viel zu sehen:“ „Vielen Dank.“ Rief Paul Eichhörnchen und sprang mit einem großen Satz auf Micki´s Rücken, während die kleine Waldmaus wieder auf Nicki´s Rücken krabbelte. „Gut festhalten ihr beiden.“ Riefen die Tauben noch und dann hoben sie ab. Die beiden Tauben flogen mit der kleinen Waldmaus und Paul Eichhörnchen über den Wald hinweg. Paul Eichhörnchen schaute nach unten. „Huh! Ist das hoch.....ich kann gar nicht mehr nach unten schauen, sonst wird mir ganz schwindelig!“ Er krallte seine Pfötchen fest in Micki´s Flügel-Federn. Die kleine Waldmaus sah ebenfalls nach unten und sagte: „Schau mal Paul, da unten ist ein großer Fluß, da schwimmen lauter kleine weiße Punkte drin.“ Nicki gurrte laut und sprach: „das sind Schwäne.“ „Donnerwetter! Sind die aber klein.“ Sprach die kleine Waldmaus überrascht. „Du wirst dich wundern, wie groß die Schwäne sind, wenn wir unten am Fluß landen würden.“ Meinte Micki. „Könnt ihr auch noch höher fliegen?“ Fragte die kleine Waldmaus. „Ich würde so gerne einmal über die vielen hohen Bäume da drüben hinwegfliegen. „Oh nein! Bloß nicht!“ Schrie da Paul Eichhörnchen. „Das ist doch viel zu hoch, und ich kann doch nicht nach unten sehen! Und dann falle ich vielleicht noch herunter....“Dann schließe einfach ganz fest deine Augen. Solange bis ich dir sage, das du sie wieder öffnen kannst.“ Sprach die kleine Waldmaus. "Augen zu und durch!“ Meinten die beiden Tauben und flogen auch schon steil nach oben. Über die vielen hohen Bäume hinweg und im Sturzflug wieder nach unten zwischen den eng aneinander stehenden Bäumen hindurch. „Jiippee! Nochmal“ Das war Spitze.“ Schrie die kleine Waldmaus begeistert. „Nein, jetzt ist es genug. Hey Paul, du kannst deine Augen wieder öffnen.“ Sagte Nicki. „Wir fliegen jetzt in die Stadt. Es ist gar nicht mehr weit.“ „Brr! Mir ist noch immer ganz schwindelig.“ Murmelte Paul Eichhörnchen. „Macht das nicht nochmal!“ Und so flogen sie über Wiesen, Bäche und Häuser hinweg, bis Micki plötzlich im Flug den Kopf ein wenig nach hinten drehte und sagte: „Da, schaut mal, dort vorne kann ich schon den hohen Kirchturm erkennen. Die Glocken des Kirchturms sind sehr laut, wenn sie am Mittag schlagen.“ „Was? Wen schlagen sie? Wenn sie mich schlagen, dann schlage ich aber zurück.“ Rief Paul Eichhörnchen und reckte seine Faust in den Himmel. „Aber nein Paul, die Kirchturm-Glocken schlagen doch niemand. Sie zeigen den Menschen an, das es nun Mittags-Zeit ist, Bimm-Bamm, Bimm-Bamm...so schlagen die Glocken!“ Erklärte Nicki. „Oh, jetz sind wir bald da.“ Freute sich die kleine Waldmaus. „Achtung! Festhalten, wir landen jetzt.“ Rief Micki laut. Und schon ging es im rasanten Sturzflug nach unten. Micki und Nicki flogen über die hohe Stadtmauer und dann zwischen dem Kirchturm und den 2 hohen Wachtürmen der Stadtmauer hindurch, bis sie schließlich auf einem großen freien Platz landeten. „Absteigen! Dies ist der Marktplatz. „Sagte Micki. Die kleine Wald-maus und Paul Eichhörnchen kletterten von den Rücken der beiden Tauben herunter. Sie schauten nach oben. „Huch! Ist das hoch hier.“ Staunten sie. „Ja, hier in der Stadt gibt es viele hohe Häuser, Türme und andere Gebäude. Bleibt ganz dicht bei uns, denn hier kann man sich leicht verlaufen.“ Sagte Nicki. „Das ist der Marktplatz.“ Erklärte Nicki. „Und dort drüben ist ein Restaurant. Da gibt es immer etwas gutes für uns zum Essen.“ Sagte Micki. „Da du gerade vom Essen redest...ich habe schon einen Riesen-Hunger.“ Sprach die kleine Waldmaus. „Und du Paul?“ „Oh ja. Ich bin sehr gespannt, was es hier so alles zum Essen gibt.“ Antwortete Paul Eichhörnchen. „Na, dann laßt uns mal frühstücken.“ Gurrten die beiden Tauben. Die kleine Waldmaus schaute sich um....dann sah sie Paul Eichhörnchen an und meinte: „Sieh mal Paul, hier gibt es gar keine Bäume. Und keine Schmetterlinge und auch keine Blumen.“ „Na, so ist das eben in der Stadt.“ Antwortete Paul Eichhörnchen. Die beiden Tauben führten Paul Eichhörnchen und die kleine Waldmaus zu einem Restaurant. Dort angekommen stand der kleinen Waldmaus vor lauter Staunen das Mäuse-Mäulchen weit offen. So viele Menschen! Und so viele verschiedene Düfte! Sie wußte gar nicht, wohin sie zuerst schauen sollte....und wo es am besten roch. Sie hatte in ihrem Wald schon einige Menschen gesehen, aber hier waren so viele. „Liebe Waldmaus, liebes Paul Eichhörnchen, wir wünschen euch einen guten Appetit.“ Sprachen Micki und Nicki. „Was sollen wir denn nun machen?“ Fragte die kleine Waldmaus. „Na, das ist doch ganz einfach. Ihr müßt jetzt nur sehr schnell sein. Schaut zuerst genau hin, von welchen Tischen die verschiedenne Leckerbissen herunterfallen, dann müßt ihr nur noch ganz schnell hinrennen und euch die Leckerbissen schnappen. So einfach ist das.“ Antwortete Micki. „Aufwiedersehen, bis später. Wir gehen jetzt frühstücken und besuchen unsere Freunde.“ „Wir holen euch später wieder ab.“ Sagten die beiden Tauben noch zum Abschied und flogen davon. Paul Eichhörnchen und die kleine Waldmaus schauten sich an. „Bist du sehr hungrig?“ Fragte Paul Eichhörnchen. „Aber ja doch, ich habe seit heute morgen nichts gefressen. Hörst du meinen Mäuse-Magen nicht knurren? Mein Mäuse-Magen knurrt lauter als ein ausgewachsener Wolf.“ „Also auf geht´s! Laß uns frühstücken.“ Sagte Paul Eichhörnchen. „Geh du dort hinüber, ich bleibe nahe bei diesen Tischen hier.“ Sagte die kleine Waldmaus zu Paul Eichhörnchen. Nun saßen beide ganz dicht bei den Tischen und schauten genau hin, ob nicht irgentwo ein Leckerbissen von einem der vielen Tische herunterfiel. Da! Dort fiel ein Stückchen Brot herunter. Aber die vielen Spatzen hier waren schneller. Die beiden Freunde schauten nur enttäuscht hinterher. Also, jetzt noch einmal: erst genau beobachten....dann schnell hinrennen....und sich den Leckerbissen schnappen. Da! Diesmal fielen ein paar Spagetti von einem Tisch herunter. „Jetzt bin ich schneller als die Spatzen.“ Dachte sich die kleine Waldmaus und flitzte so schnell sie nur konnte unter den Tisch von dem gerade die Spagetti heruntergefallen waren. Da schnappte sich doch ein kleiner frecher Spatz die Spagetti direkt vor der Nase der kleinen Waldmaus weg. „So ein Mist! Schon wieder nichts. Wenn das so weitergeht, bekomme ich heute gar kein Frühstück mehr.“ Ärgerte sich die kleine Waldmaus. „Ha, ha.“ Lachten die vielen Spatzen nur. „Seht mal, was ist denn das für einer? Versucht, unser Essen zu stehlen.“ Rief einer der Spatzen. „Da mußt du aber früher aufstehen, wenn du von unserem Essen noch etwas ab bekommen möchtest. Das ist unser Essen.“ Schimpfte ein besonders dicker Spatz. Paul Eichhörnchen kam gerade vorbei. „Na, wie sieht es bei dir aus? Hast du schon gefrühstückt?“ „Nein, mein Mäuse-Magen knurrt immer noch.“ Erwiderte die kleine Waldmaus. „Schau mal da drüben. Die kleine Familie dort am Tisch...die haben 3 Junge. „Haha, das sind Kinder, wißt ihr denn gar nichts?“ Riefen die frechen Spatzen im Chor. Die beiden Freunde gaben den frechen Spatzen keine Antwort. „Schau Paul, auf dem Tisch liegt ein riesiger flacher Fladen. Mmhh, der sieht lecker aus. Und wie gut der riecht.“ Sagte die kleine Waldmaus und zeigte dabei auf einen der Tische. Der dicke Spatz flog um die beiden Freunde herum und zwitscherte im Vorbeifliegen: „Das ist eine Pizza und kein flacher Fladen....wo kommt ihr denn her, etwa aus dem Wald?“ „Ja, wir kommen direkt aus dem Wald:“ Äffte Paul Eich- hörnchen den dicken Spatz nach und streckte ihm die Zunge heraus. „Oh, mein Magen knurrt immer lauter!“ Rief da die kleine Waldmaus. Da flüsterste Paul Eichhörnchen: „Also, paß auf: du bist kleiner als ich und paßt besser unter den vielen Stühlen und unter den vielen Tischen hindurch. Ich lenke jetzt die Spatzen ab, und du krabbelst unbemerkt unter den Tisch der Menschen-Familie dort drüben. Wenn dann etwas vom Tisch herunterfällt, schnappst du dir den Brocken so schnell wie möglich. Dann läufst du so schnell du kannst wieder zurück zu mir und wir teilen uns den Leckerbissen. Verstanden? Aber paß auf, das dich die Menschen nicht sehen.“ „Verstanden.“ Flüsterte die kleine Waldmaus und krabbelte los. Sie erreichte den Tisch der Familie mit den 3 Kindern unbemerkt von den Spatzen, während Paul Eichhörnchen die Spatzen ablenkte. Sie mußte auch gar nicht lange warten, bis ein großes Stück Pizza herunterfiel. Die kleine Waldmaus packte das große Stück mit ihren spitzen Mause-Zähnchen und rannte so schnell sie konnte zurück zu Paul Eichhörnchen, der schon auf sie wartete. „So eine Frechheit! Was fällt euch denn ein? Dies ist unser Revier! Ihr da aus dem Wald habt hier nichts zu suchen.“ Schimpften die Spatzen laut. „Ätsch! Die Fladen-Pizza gehört ganz allein uns. Diesmal waren wir schneller als ihr.“ Rief die kleine Waldmaus den Spatzen zu. Und schnell liefen Paul Eichhörnchen und die kleine Waldmaus mit ihrem großen Pizza-Stück unter die lange Tischdecke eines Tisches. Dort verspeisten die beiden in Ruhe den besonders großen Leckerbissen. Paul Eichhörnchen und die kleine Waldmaus flitzten an diesem Morgen noch oft hin und her, und schnappten sich noch so manchen kleinen und großen Leckerbissen von den Tischen der vielen Menschen. Und das alles vor den Augen der vielen frechen Spatzen. Die flatterten die ganze Zeit ärgerlich schimpfend um sie herum, und zwitscherten noch oft: „ Frechheit! Verschwindet hier ihr Angeber, Fort mit euch. Dies ist unser Revier, zurück in euren Wald mit euch." Aber das kümmerte die beiden Freunde wenig. Endlich rief die kleine Waldmaus erschöpft: „Puh! Jetzt bin ich aber satt.“ Sie strich sich mit beiden Pfötchen über ihren vollen Mäuse-bauch und schaute Paul Eichhörnchen zufrieden an. Paul Eichhörnchen meinte: „Das war ja ein leckeres Frühstück. Komm kleine Waldmaus, laß uns ein wenig ausruhen. Dort vorne ist eine kleine kühle Hecke. Da können wir hineinschlüpfen und ein kleines Nickerchen halten.“ Und so schlüpften die beiden Freunde unter die kühle Hecke und hielten erst einmal ein langes Mittags-Nickerchen. Als sie wieder erwachten, stand die Sonne schon ganz hoch am Himmel. „Jetzt habe ich aber einen großen Durst.“ Sagte Paul Eichhörnchen. „Ja, ich bin auch schon ganz durstig. Ich habe vorhin soviel Pizza, Pommes frites und Brötchen gegessen, das ich jetzt unbedingt etwas trinken muß.“ Sprach die kleine Waldmaus. Sie öffnete ihr kleines Mäuse-Maul und zeigte Paul Eichhörnchen ihre rosa Zunge. „Meine Zunge hängt mir schon fast bis zum Boden herunter.“ Meinte die kleine Waldmaus. Paul Eichhörnchen streckte seinen Kopf vorsichtig unter der dichten Hecke hervor und schaute sich um. „Du, dort drüben steht ein Stein, da läuft Wasser heraus. Ganz viel Wasser. Komm, laß uns dort hinüber gehen, aus dem Stein trinken und unseren Durst stillen. „Ha, ha, ha.“ Ertönte es da plötzlich von allen Seiten. Die vielen frechen Spatzen der Stadt waren also auch schon wieder da. „So etwas....ein Stein aus dem Wass- er herausläuft... Wo kommt ihr nur her? Ihr habt wohl noch nie einen Brunnen ge- sehen? Ihr wißt ja noch nicht einmal, was ein Brunnen ist.“ Zwitscherten die vielen Spatzen und flatterten wild um die beiden Freunde herum. „Bei uns im tiefen Wald gibt es dafür kühle Bäche, viele Bäume und weiches Moos aus dem wir uns Nachts weiche Moos-Betten bauen. Hier in der Stadt gibt es ja nicht einmal Bäume.“ Erwiderte Paul Eichhörnchen. „Und es gibt leckere Nüsse, so große Nüsse habt ihr bestimmt noch nie gesehen. Wißt ihr denn überhaupt, wie gut Nüsse schmecken? “ Fragte die kleine Waldmaus. „Die würdet ihr mit euren Schnäbeln ja nicht einmal aufknacken können." Dann flitzte die kleine Waldmaus auch schon zum Brunnen hinüber und ließ die erstaunten Spatzen zurück. Paul Eichhörnchen rannte schnell hinter der kleinen Waldmaus her, aber sie war als erster beim Brunnen angelangt. Die beiden Freunde löschten erst einmal ihren Durst. Aufeinmal sprang Paul Eichhörnchen mit einem Risen-Sprung mitten in den kühlen Brunnen hinein. Dann spritzte er mit seinen Pfötchen die kleine Waldmaus ganz naß. „Hey!“ Rief diese entzückt. „Na warte, jetzt komme ich. Paß nur auf.“ Die kleine Waldmaus hüpfte vom Brunnen-Rand herunter, nahm erst einmal einen richtig großen Anlauf und sprang dann so weit sie mit ihren kurzen Mäuse-Beinchen springen konnte, mitten in den Brunnen hinein. „Platsch.“ Schrie die kleine Waldmaus. „Mini-Platsch.“ Rief Paul Eichhörnchen und sprang in hohem Bogen über sie hinweg. Und so planschten und tauchten die beiden Freunde lange im Brunnen herum. Die vielen frechen Spatzen kamen auf den Brunnen-Rand geflogen, schimpften und schütteltenn ihre Köpfe. Da sagte die kleine Waldmaus zu den vielen frechen Spatzen „Kommt doch auch rein, und laßt uns eine lustige Wasserschlacht machen.“ „Das ist doch nichts besonderes, wir baden jeden Tag.“ Meinten da die vielen frechen Spatzen. „Ach, seid ihr langweilig!“ Äffte Paul Eichhörnchen die frechen Spatzen nach, und tauchte schnell im Brunnen unter, bevor ein besonders frecher Spatz einen Angriff auf ihn fliegen konnte. Doch als die vielen Spatzen sahen, wieviel Spaß die beiden Freunde im Wasser hatten, flogen sie alle aufeinmal in den Brunnen hinein. Das Wasser spritzte nur so über den Brunnen-Rand hinweg, als alle eine wilde Wasserschlacht machten. Alle hatten einen Riesen-Spaß. Die kleine Waldmaus und Paul Eichhörnchen kletterten noch viele Male auf den Brunnen-Rand hinauf und sprangen mit einem großen Platscher in den Brunnen hinein. Er streckte seinen Kopf in die Höhe und rief: „Wir gegen den Rest der Spatzen-Bande - nehmt euch in Acht, wir werden gewinnen!" Plötzlich schaute einer der Spatzen entsetzt zum Himmel empor. „Der Turmfalke. Hilfe, der Turmfalke kommt. Er hat uns entdeckt. Spatzen-Freunde, bringt euch in Sicherheit, sonst ist es aus mit euch.“ Zwitscherte der Spatz laut. Auf sein Kommando flogen alle Spatzen so schnell sie nur fliegen konnten gleichzeitig in alle Richtungen davon. Die kleine Waldmaus und Paul Eichhörnchen verstanden zuerst gar nicht, was da eben passiert war. Aber auf einmal kam ein großer schwarzer Schatten im Sturzflug genau auf die beiden Freunde heruntergestürzt. „Tauch!“ Schrie Paul Eichhörnchen. „Zum weglaufen ist es jetzt zu spät." Er holte vorher noch einmal tief Luft und tauchte so tief in den dunklen Brunnen hinunter, wie er nur konnte. Auch die kleine Waldmaus holte noch einmal tief Luft und dann tauchte sie so tief in den dunklen Brunnen hinunter, wie sie nur tauchen konnte. Unter Wasser konnten die beiden Freunde aufeinmal gar nichts mehr sehen, und so hielten die beiden einfach die Luft an, solange sie konnten. Aber schon nach kurzer Zeit ging ihnen die Luft aus, und sie mußten zum Luftholen wieder auftauchen. Aber kaum waren sie an der Wasseroberfläche des Brunnens, stürzte der Turmfalke erneut auf sie herab. Dieses Mal hatten sie kaum noch Zeit, um genug Luft zu holen. Sie mußten schnell wieder abtauchen. Die kleine Waldmaus wusste, das sie so nicht mehr lange durchhalten konnte, denn sie hatte nicht mehr genug Luft, um länger unter Wasser bleiben zu können. Als sie auftauchte, um erneut Luft zu holen, erwartete sie ängstlich einen neuen Angriff des Turmfalken. Vorsichtig schaute sie aus dem Wasser. Paul Eichhörnchen war ebenfalls wieder aufgetaucht und starrte nach oben. „Siehst du den Turmfalken noch?“ Fragte Paul Eichhörnchen. „Nein, nicht mehr.“ Antwortete die kleine Waldmaus. „Nichts wie weg hier, lauf so schnell du nur laufen kannst unter die dichte Hecke dort drüben und schau dich nicht um, ehe du dort drüben unter der dichten Hecke angekommen bist. Los jetzt!“ Flüsterte Paul Eichhörnchen. Die beiden Freunde kletterten schnell auf den Brunnen-Rand, sprangen hinunter und rannten so schnell wie noch nie in ihrem Leben unter die dichte Hecke. Dort kauerten sie sich erst einmal völlig erschöpft nieder und schauten sich an. „Das war ganz schön knapp, nicht wahr? Fast hätte uns der Turmfalke erwischt.“ Flüsterte Paul Eichörnchen mit zitternder Stimme. „Ich habe genug von der Stadt, ich will wieder zurück nach Hause in unseren gemütlichen Wald.“ Sagte die kleine Waldmaus. „Hoffentlich haben uns die beiden Tauben nicht vergessen und holen uns bald wieder ab.“ Meinte Paul Eichhörnchen. Und so blieben die beiden Freunde noch bis zum späten Nachmittag unter der dichten Hecke sitzten und erzählten sich viele lustige Geschichten. Und auch die frechen Spatzen kamen vorbeigeflogen, und zwitscherten den beiden Freunden zu: „Bravo! Gut gemacht. Ihr seid dem gefährlichen Turmfalken entkommen, Donnerwetter! Der Turmfalke hat schon einige von uns erwischt." Die kleine Waldmaus lud die frechen Spatzen dazu ein, die spannenden Geschichten aus ihrem Wald zu hören, und die Spatzen freuten sich sehr darüber und setzten sich zwischen die kleine Waldmaus und Paul Eichhörnchen. Ab und zu schaute einer der beiden Freunde nach oben um zu sehen, ob die beiden Tauben nicht endlich zurückkamen, um sie wieder abzuholen. Die Sonne stand schon sehr tief am Himmel, als sie endlich Flügelschläge hörten. Die kleine Waldmaus schaute vorsichtig unter der dichten Hecke hervor, und rief: „Micki?....nichts. Nicki?....sie lauschte...wieder nichts.“ Sie bekam keine Antwort. Enttäuscht krabbelte sie wieder unter die dichte Hecke. Die Sonne ging bald schon unter, und noch immer keine Spur von den beiden Tauben. Es verging noch eine ganze Weile, da hörten die beiden Freunde wieder Flügelschläge. Dieses Mal ging Paul Eichhörnchen nachschauen. Die kleine Waldmaus lauschte ängstlich. Dann rief Paul Eichhörnchen plötzlich „Komm kleine Waldmaus, Micki und Nicki sind hier. Sie wollen uns abholen.“ Endlich! Die kleine Waldmaus lief so schnell sie konnte unter der dichten Hecke hervor und begrüßte die beiden Tauben. „Ihr werdet es nicht glauben, was uns passiert ist.“ Rief sie ganz aufgeregt. „Da war ein großer Turmfalke, der hätte uns beinahe gefressen.“ „Ja wißt ihr denn nicht, das die Stadt gefährlich ist?“ Fragte Micki. „Wer hier nicht gut aufpaßt, wird schnell die Beute von Turmfalken, Ratten und anderen Räubern die hier leben. So, nun wollen wir aber keine Zeit mehr verlieren. Laßt uns zurück in den Wald fliegen, denn es wird bald dunkel.“ Und Nicki meinte: „und in der Nacht können wir nicht fliegen. Oder wollt ihr heute Nacht hier in der Stadt übernachten?“ „Nein danke, ich will lieber wieder zurück in meinen gemütlichen Wald.“ Antwortete die kleine Waldmaus. Sie verabschiedeten sich noch von den Spatzen. „Also, dann steigt wieder auf unsere Rücken, wir starten jetzt.“ Sprachen die beiden Tauben. Paul Eichhörnchen und die kleine Waldmaus stiegen auf die Rücken der beiden Tauben und hielten sich gut fest. Dann ging es auch schon los. Micki und Nicki starteten und flogen noch einmal über den Marktplatz, über das Restaurant und über den Brunnen hinweg. Paul Eichhörnchen erhob seine Faust und rief leise in den Himmel hinauf: „So, du Turmfalke, jetzt kannst du uns nie mehr kriegen. Die vielen Spatzen flogen noch eine ganze Weile neben ihnen her, dann riefen sie den beiden Freunden noch zum Abschied zu: „Aufwiedersehen! Und besucht uns doch bald einmal wieder in unserer Stadt, es war schön euch kennengelernt zu haben:" Der kühle Abendwind blies den beiden Freunden ins Gesicht. Als sie gerade über den hohen Kirchturm der Stadt hinwegflogen, läuteten gerade die Abendglocken. „Bimm bamm, bimm bamm.“ „Oh wie schön! Schau doch mal nach unten, Paul. Da unten leuchten jetzt lauter kleine gelbe Pünktchen. Sind das Glühwürmchen?“ Fragte die kleine Waldmaus. „Nein.“ Antwortete Nicki. „Das ist die Straßen-Beleuchtung der Stadt. Die leuchtet immer Abends, wenn es dunkel wird. Damit die Menschen in der Stadt auch im Dunkeln etwas sehen können. Denn sie haben doch keine solch gute Augen wie wir Tiere.“ Die beiden Tauben flogen noch eine letzte Runde hoch über den Marktplatz und über die vielen Häuser der Stadt hinweg. „Aufwiedersehen Stadt.“ Rief die kleine Waldmaus noch einmal. Und Paul Eichhörnchen fügte hinzu: „Oh! Die Stadt war so aufregend.“ Dann erreichten sie auch schon den Stadtrand und die vielen hellen Lichter wurden immer kleiner. Sie flogen wieder über den großen Fluß, und bald sahen sie unter sich auch schon die vielen Bäume ihres tiefen dunklen Waldes. „Hhmm! Riech mal Paul.“ Die kleine Waldmaus reckte ihre Mäuse-Nase weit in die Luft. „Es duftet nach Wald, nach Wiesen und nach Blumen. Es duftet hier ganz anders als in der Stadt.“ Paul Eichhörnchen schnupperte ebenfalls. „Schnuff! Ich glaube ich kann meine alte Eiche schon riechen....sie kann nicht mehr weit von hier weg sein.“ Und wirklich, die beiden Tauben flogen direkt auf die alte Eiche zu, in deren Baumkrone Paul Eichhörnchen wohnte. „Willkommen zu Hause.“ Gurrten die beiden Tauben, als sie in der Baumkrone der alten Eiche landeten. „Steig ab lieber Paul, ich hoffe die Reise in die Stadt hat dir gefallen.“ Sagte Nicki. „Es war sehr aufregend, und ganz anders als hier in unserem tiefen Wald. Vielen Dank ihr lieben Tauben." Antwortete Paul Eichhörnchen. „Aufwiedersehen kleine Waldmaus." Winkte Paul Eichhörnchen noch einmal zum Abschied, dann ver-schwand er in seiner Wohnhöhle. „Und nun bringen wir noch dich nach Hause. Wo wohnst du?“ Fragte Micki. „Oh, ich wohne direkt hier unter dieser alten Eiche. Ihr müsst einfach nur ganz nach unten fliegen.“ Antwortete die kleine Waldmaus. Die beiden Tauben flogen nun mit der kleinen Waldmaus von der hohen Eiche herunter und landeten direkt vor ihrem Mauseloch. „Nun bist auch du wieder zu Hause.“ Sprach Micki. „Gute Nacht, wir beide werden uns nun auch einen sicheren Schlafbaum suchen und uns von der langen Reise in die Stadt ausruhen. Vielleicht sehen wir uns ja bald einmal wieder.“ Meinte Nicki. „Oh ja, das wäre schön. Und vielen Dank das ihr uns mit in die Stadt genommen habt. Es war einfach wunderschön und so aufregend.“ Be- dankte sich die kleine Waldmaus. Die beiden Tauben gurrten noch einmal zum Abschied, dann flogen sie davon. Die kleine Waldmaus schaute ihnen noch nach, bis sie zwischen den vielen hohen Bäumen des Waldes verschwunden waren. Dann kroch auch sie müde und zufrieden in ihr Mauseloch und baute sich aus Moos und frischen Eichen-Blättern ein weiches Bett. „Ob die vielen frechen Spatzen in der Stadt wohl auch so ein weiches Moos-Bett zum Schlafen haben wie ich?“ Dachte die kleine Waldmaus noch, bevor sie einschlief. Sie träumte von großen leckeren Pizza-Stücken, die ihr direkt in das Mäuse-Maul hineinflogen. Und sie träumte von den vielen frechen Spatzen der Stadt, die ihr zur Begrüßung ein lustiges Lied zwitscherten. Und sie träumte von dem großen dunklen Schatten des Turmfalken der sie mit seinen scharfen Krallen packen wollte. Und wenn die kleine Waldmaus wieder aufgewacht ist, erlebt sie bestimmt wieder viele neue Abenteuer mit ihren Freunden im tiefen dunklen Wald.
Autor: AnnaEmilia