Ein ganz normaler Tag
Es ist ein ganz normaler Tag. Ich werde wach. Durch das geschreie meiner Schwestern, die sich mal wieder um das Glätteisen streiten. Ich liege hier und höhre zu wie sie sich gegenseitig mit Gegenständen beschmeißen und den anderen den Tod wünschen. Ich liege nur da. Gesagt habe ich schon lange nichts mehr.
Nach etwa einer Stunde voll mit Krieg, stehe ich auf und schließe die Tür auf. Vorsichtig und langsam versuche ich durch den Dreck und den Trümmern ins Badezimmer zu gelangen. Drin angekommen, liegt stehts ein Haufen Kott. Scheiße, die geschwämmt in Pisse liegt. Der Hund. Zu alt und zu geschwächt.
Mit der kalten Dusche versuche ich mich aus dem Albtraum zu befreien. Ohne Erfolg. Ich blicke in den verdreckten Spiegel und begreife das dass, alles ist, was ich je bekommen werde. Muss irgendwie hierdrin glücklich werden.
Gehe zurück in mein Zimmer. An den Ort wo alles in Ordnung scheint. Packe meine Schultasche und zieh mich an. Die löchrigen Schuhe mit der ausgelaufenden Sohle, fallen langsam auf. Das Frühstück fällt aus. Der Kühlschrank ist leer.
In der Schule ist es wie immer. Beleidigungen hier. Schlechte Noten da. Die Mädchen-Toiletten als Rückziehort für die Tränen.
Wieder Zuhause, erwarten mich die Fliegen schon. Nur die Fliegen. Das wars. Keine Eltern. Keine Geschwister. Nur ich und das alt zu laute Geschrei der Stille. Lege mich wieder in mein Bett. Musik an. Welt aus.