Ich erinnere mich gut an den Gesichtsausdruck von Sebastian während der Gerichtsverhandlungen. Ein trauriges Lächeln lag auf seinen Lippen und die Augen waren leer. Er hatte sich in ein stummes Schweigen gehüllt und sprach nur die nötigsten Worte ohne Reue für sein tun. Sebastian Birkenhain wurde nach kurzer Verhandlung des Mordes schuldig gesprochen und erhielt eine lebenslängliche Haftstrafe. Stumm hatte er das Urteil zur Kenntnis genommen und formte leise mit seinen Lippen den Namen seiner Freundin.
Tobias und Tina sind mir seit dem Urteil nicht mehr begegnet, ob sie ihrem gefallenen Freund die Treue halten, ist mir leider unbekannt.
Der Alltag kehrte schon recht bald in die Bäckerstraße 21B. Nach ein, vielleicht auch zwei Wochen, war der Fall am Goldsteinthalbach in Vergessenheit geraten. Eine Schande, denn zeigte dieser Fall doch gerade die beeindruckenden Fähigkeiten meines Freundes Stephen Kiels. Sodass ich mich dazu entschloss alles was mit dem Mord im Goldsteinthalbach zusammenhängt, aufzuschreiben und dem Leser zugänglich zu machen. Dieses Werk ist umfassender als jeder Bericht der Presse über die Ereignisse, die in den Lokalblättern nicht mehr als eine Randnotiz darstellten. Umso mehr scheint mir dadurch dem Wirken des Studentendetektivs genüge getan zu sein und seinem logischen Geist ein Denkmal gesetzt zu sein.
Am Ende dieses Werkes versichere ich ihnen, dass der wandelbare Schatten des Verbrechens bereits erneut seine düstere Silhouette in das Leben der Bäckerstraße 21B treten ließ.
Der Ruf des Rabens, wird das Licht verdunkeln und am Ende stehen sich zwei Gehirne im Kampf gegenüber...