Holde Frau, so weiß und so rein
Möget Ihr mein Richter sein
Als Sünder ich hier vor Euch steh'
In tiefer Not zu Euch ich fleh'
Ohn' böse Absicht war mein Tun
Doch lässt es mich seitdem nicht ruh'n
Um zu sühnen meine Schuld
Erbitt ich gnädigst Eure Huld
Holde Frau, zum höflichsten Gruße
Neigt mein Haupt sich und voll Buße
Halte ich, was ich genommen
Vom rechten Wege abgekommen
Unter Eurem Dache wagt' ich, zu schlummern
Um zu entfliehen meinen Kummern
Ins Land der Wilen und der Feien
Bei Tanz und Sang durch sonn'gen Meien
Von Eurem Dufte so berückt
Im Rausch des Traumes hochbeglückt
Erhob ich gegen Euch die Hand
Zerstörte Euer weiß Gewand
Kein Glück ward mir seither beschieden
Alle beiden Brunnen sieden
Die Rüben welk, das Korn verdorrt
Magd und Knechte, alle fort
Weib und Kind im Fieber siechen
Aus dem Vieh die Würmer kriechen
Haus und Hof von Flammen verzehrt
Bin ich geläutert und bekehrt
Holde Frau, darf ich es wagen
Mein Sühngesuch Euch anzutragen
Euer sei meine Lebensspann'
Löst Ihr nur diesen bösen Bann
Schützet wieder Heim und Haus
Treibt die bösen Geister aus
Gebt frei unschuldig Weib und Kind
Dass sie wohlauf genesen sind
Holde Frau, ich küss' Eure Hand
Folge Euch ins nächste Land
An der Scheide zwischen Welten
Mögt Ihr nun Gut und Bös vergelten