Dracos Entschluss stand fest. Er zog sich konzentriert mit dem Zauberstab über das Gesicht. Jeder Makel verschwand mit Leichtigkeit. Seine Haut duftete nach Meer, Sandel und Bergamotte. Er wählte bedachtsam seine Kleidung, auch wenn er nicht viel Auswahl hatte. Er zog seine schwarze Hose, das schwarze Hemd an und verzichtete auf seine Unterwäsche. Seine Haare kämmte er, sodass sie seidig schimmerten. Unter diesen Umständen konnte er nicht mehr tun. Er würde Potter nach allen Regeln der Kunst verführen. Vielleicht konnte er ihn umstimmen, wenn er nur unterwürfig genug war.
Pünktlich erschien er vor dem Gemach. Der Schattenjäger grinste ihn dreckig an und wollte etwas sagen, doch seine Lordschaft winkte Draco lässig hinein. Gehorsam kniete der Sklave vor ihm nieder. Potter ging langsam um ihn herum. „Du sieht gut aus. Steh auf.“ Er fuhr ihm ungewohnt sanft mit der Hand durch das Gesicht. Draco genoss die Berührung durchaus. Die Situation übte auf ihn eine merkwürdige Anziehung aus. Potter küsste ihn hungrig und Draco ließ sich darauf ein. Er öffnete seinen Mund und spielte mit Potters Zunge. Unerwartet heftig biss Harry ihm nach der zärtlichen Eröffnung in die Unterlippe.
Sie küssten sich heftig und leidenschaftlich wie Liebende. Seine Lordschaft zog Draco per wort– und stabloser Magie aus. Seine Zunge erforschte gierig Dracos Körper. Ohne weiteres sank der Sklave zurück auf die Knie. „Darf ich, Mylord.“ Potter schüttelte stumm den Kopf. „Auf das Bett, Sweetheart. Ich will Dir in die Augen sehen, wenn ich komme.“ Draco ließ sich widerstandlos auf das Bett dirigieren. Es fühlte sich richtig an, was sie taten. Harry legte sich auf ihn. Er eroberte ihn Stück für Stück. Dracos Erregung wirkte auf Harry wie ein Aphrodisiakum. Die bleiche Haut, der Duft und die geweiteten Augen seines Gegenübers heizten Potters Geilheit immer weiter an. Er wollte Draco kommen sehen. Diese Macht spüren.
Den anderen sich selbst verlieren zu sehen, war in diesem Moment alles für den jungen Lord. „Laß Dich gehen, Draco. Zeig´ mir was DU willst.“, hauchte er sehnsüchtig. Dracos Erregung schmerzte ihn fast so hart war er. Er streichelte Harrys Schwanz, durch dessen Kleidung hindurch. „Fick mich bitte Harry.“, flehte er ohne zu denken. Smaragdgrüne Augen strahlten ihn an. „Gerne doch, Darling.“ Harrys Klamotten verschwanden von selbst. Sie verschmolzen miteinander ohne später sagen zu können, wie Harry in Draco eingedrungen war. Sie vögelten in allen möglichen Positionen. Hungrig, wütend und leidenschaftlich. Ausdauernd, heiß und geil. Noch nie hatte Draco sich dermaßen verloren. Genauso wenig hatte Harry eine so umfassende Befriedung empfunden. Beiden Männer ging derselbe überraschende Gedanke durch den Kopf: „Wenn Ginny jetzt zwischen uns läge, wäre es perfekt.“ Harry staunte über seinen Impuls Draco zu streicheln. Er widerstand mit Mühe.
Aus dem Büro des Zaubereiministers erklang heftiges Streiten. Kingsley Shacklebolt und einige seiner engsten Mitarbeiter hatten eine Besprechung, die ausgesprochen unfreundlich verlief. Arthur Weasley stand in der Auseinandersetzung klar auf der Seite des Ministers. Der Abteilungsleiter des Sicherheitsressorts verfolgte die entgegengesetzte Position: „Das Konkordat bringt ausschließlich Vorteile. Ich arbeite seit mehr als 20 Jahren hier und noch nie gab es so wenige Überfälle oder Angriffe durch Schwarzmagier. Lord Potter sorgt für Ordnung und Frieden. Im letzten Jahr vor seiner Machtübernahme gab es mehr als achtzig Opfer von Werwölfen. Dieses Jahr gab es nur zwei Tote durch Werwolfattacken. Die Verantwortlichen wurden problemlos ausgeliefert. Mit den Schattenjägern kann man zusammenarbeiten.“
Auch der Abteilungsleiter für die Aufsicht und Führung magischer Geschöpfe stimmte lautstark zu: „Der Dunkle Lord hat die Vampire im Griff. Die Dementoren haben sich zurückgezogen und Inferi Auftreten konnten nicht festgestellt werden. Wo ist also das Problem?“ Ein weiterer Zauberer schaltete sich in die Diskussion ein: „Das einzige Problem ist das Kingsley seine Tochter nicht im Griff hat. Es gibt keinen Anlass für eine Auseinandersetzung mit Lord Potter. Sein Verhalten gibt keinen Anlass zur Kritik.“
Währenddessen erschienen insgesamt zehn vollkommen gleichgekleidete Männer am Apparierpunkt in der Eingangshalle des Ministeriums. Sie trugen die Schattenjägerroben und ihre Rangabzeichen. Es waren alles Anführer. Ihnen folgten Severus Snape und Ronald Weasley beide erkennbar als Vertreter des Schwarzen Schlosses. Die Ministeriumsangestellten machten ehrfürchtig Platz. Zwölf Anhänger des Dunklen Lords im Ministerium erregten Aufsehen. Die Leute tuschelten leise miteinander. Rons Blick schweifte über sie hinweg. Er sah seinen Bruder Percy, ignorierte ihn jedoch.
Severus Snape hasste es noch immer Ronald Weasley direkt unterstellt zu sein. Trotzdem hatte er ihn für den Besuch im Ministerium lieber mitgenommen. Scheitern war nie eine Option für Lord Potters Familie. Sie schritten langsam und provokativ an den Counter im Eingangsbereich. „Seine Lordschaft Ronald Bilius Weasley möchte den Minister sprechen. Es ist wichtig.“, sagte Snape mit der im eigenen Arroganz zu der Empfangsdame. Die ältliche Frau starrte entsetzt auf die Delegation. Zehn Schattenjäger erschienen nur selten gemeinsam. Eine derart offene Machtdemonstration hatte es bisher nicht gegeben.
„Sie müssen ihren Zauberstäbe abgeben.“, verlangte sie trotzig. „Die Schattenjäger müssen ihre Stäbe nicht abgeben. Das Konkordat gewährt uns freies Geleit und das Recht auch im Ministerium zu unserem Schutz unsere Zauberstäbe zu tragen. Zweiter Zusatz der Präambel des Konkordat in der aktuell gültigen Version.“, erwähnte Ron gelangweilt. Er malte goldene Figuren in die Luft, die nach ein paar Sekunden zerplatzten. „So jetzt möchte ich den Minister oder seinen Stellvertreter sprechen. Der Dunkle Herr schickt mich. Er ist verärgert und zieht in Erwägung das Konkordat zu prüfen.“ In solchen Momenten vermisste er Hermine noch dringender wie sonst.
Diese Gespräche mit dem Ministerium hatte sie einfach besser im Griff. Shacklebolt ließ sich von Arthur Weasley vertreten. Ron nahm das zu Kenntnis. Der Besprechungsraum strahlte die Macht des Ministeriums aus. Helle, freundliche Wände mit Seidentapeten und goldenem Stuck empfingen die Besucher. Die Sessel passten sich magisch an die Sitzenden an. Snape überließ das Reden Ron. Er dachte, die Sache ginge zwischen Vater und Sohn vielleicht leichter. Schon nach Arthurs erstem Satz, war klar dass es schwierig werden würde. „Ron, was soll dieser martialische Auftritt? Ich dachte, wir hätten unseren Standpunkt im Fuchsbau klargemacht.“
Die Augen seines Sohnes schauten bedauernd und zugleich abweisend. Klar und kühl begann Ron zu reden. „Mein Lord schickt mich. Lord Potter einen Heuler zusenden war eine Impertinenz.“ Diesen Ausdruck hatte er von Hermine. „Der Heuler erreichte ihn im Thronsaal vor einer Gerichtsverhandlung. Es war unpassend. Seine Lordschaft akzeptiert und achtet das Konkordat. Es gibt keinen Grund ihn zu behandeln, wie ein unartiges Kind.