Die Wärmebildung- und -abgabe ist beim Menschen so reguliert, dass seine Körpertemperatur konstant bei 37°C liegt. Die Körpertemperatur weicht in einigen Fällen vom Normwert ab. Bei fieberhaften Erkrankungen liegt sie über 37 °C bei Unterkühlungen unter 37 °C.
Mit dem Eintritt des Todes fallen auch alle Elemente des Zentralen Nervensystems aus, die Wärmeproduktion endet allmählich. Die Abkühlung der Leiche beginnt und dauert solange mit die Umgebungstemperatur erreicht ist. Die Wärmeabgabe erfolgt durch Abstrahlung über die Haut, durch Ableitung an das umgebene Medium (Wasser oder Luft) und das Aufliegematerial sowie durch Verdunstung. Diese Prozesse werden von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst. Dennoch ist die entscheidende Größe das Gefälle zwischen Körper- und Umgebungstemperatur. Dicke Kleidung oder gar Bedeckung, gut isolierende Unterlagen und eine zusammengekauerte, sog. Embryonalstellung, verzögern die Abkühlung. Eine langsamere Wärmeabgabe fettleibiger Leichen ist auf den Fakt des größeren Körperradius zu begründen. Luftbewegung (Wind, Ventilator), hohe Luftfeuchte und ein begünstigendes Milieu (kaltes Wasser, gut wärmeableitende Unterlagen) bewirken die Beschleunigung der Abkühlung. Säuglinge und Kleinkinder kühlen besonders rasch ab, weil bei ihnen die im Vergleich große Körperoberfläche zur kleinen Körpermasse die Wärmeabgabe begünstigt.
Die Abkühlung der Leiche wird in drei Phasen unterteilt.
In den ersten 2 bis 3 Stunden bleibt die Sterbetemperatur bestehen oder fällt nur sehr geringfügig ab. Die Hemmung der Abkühlung des Körpers ist auf einen Wärmeaustausch des Körpers zurückzuführen. Danach erfolgt ein absinken der Körpertemperatur um rund 1 °C pro Stunde. Mit Verringerung des Temperaturgefälles zwischen der Leiche und ihrer Umgebung verlangsamt sich die Abnahme der Körpertemperatur. Man spricht von terminaler Verzögerung als letzter Phase der Abkühlungskurve.
Kriminalistisch relevant ist
die Leichenabkühlung für die Einschätzung des Todes
die Leichenabkälte als ein früh zu erkennendes Anzeichen des Todes