Ich lief zu der Seite des kleinen Gefängnisses und streckte meinen Arm zwischen den Gittern durch und versuchte den Sack voller Wertstücke um zuschmeißen, meine Schulter schmerzte als ich mich gegen das Gitter gewaltsam presste, weswegen ich seufzte und meinen Arm zurück zog. Ich hörte das Knistern des Feuers das draußen vor sich hin brutzelte und die Gespräche die sie führten. Diese Gefangenschaft würde meine ganze Reise verlängern und ich wusste nicht wie lange sie sich verlängern würde. Der Vorhang wurde beiseite geschoben und Rinnek kam hinein. "Was habt ihr mit mir vor?", platzte es aus mir heraus und ich sah Rinnek ernst an während er die leere Schale Wasser nahm und sie wieder befüllte. "Du wirst mit uns in ein kleines Dorf kommen.", antwortete er mir und streckte mir die Schale entgegen, ich nahm sie an und hob meine Braue an. "Du bist jetzt ein Gefangene, ich muss dir nicht sagen was wir mit dir vor haben wollen.", sagte er und wollte wieder gehen jedoch packte ich ihm am Handgelenk und zog ihn an das Gitter. "Lass mich hier raus!", zischte ich leise. "Niemals Herzchen.", antwortete er durch seine Zähne und plötzlich schubste er mich nach hinten und ich schlug mit dem Kopf gegen das Gitter. "Du traust dich etwas Herzchen.", sagte er und rieb sich die Wange. Ich antwortete nicht, sondern spuckte ihn an, er seufzte und rieb sich mit dem Ärmel seines Hemdes die Spucke weg und verließ das Zelt. Ich hatte bemerkt das er seinen Mantel abgelegt hatte, er wirkte jetzt freundlicher als er ist, er war ein Trickster, ein Mensch der allein durch sein Aussehen vertrauenswürdig schien aber in Wahrheit ist ihnen Dunkelheit. Ich war unvorsichtig gewesen, hätte ich früher reagiert hätten sie mich gar nicht erst überfallen und mitnehmen können, es war dumm von mir. "Bist du verletzt? Ist sie verletzt?", hörte ich Liliana aufgebracht sagen. "Kümmer dich nicht um dieses Stück Weib, sobald wir Sie in der Hauptstadt verkauft haben, besitzen wir wieder Gulden und können wieder mehr Handel betreiben.", knurrte Rinnek und ich spitzte meine Ohren um genauer zuhören was sie sagten. "Rinnek gerade deswegen sollte sich Liliana sie versorgen damit sie in besten Zustand ist.", mischte sich Dialya ein und ich sah wie der Vorhang des Zeltes weg geschoben wurde und Liliana hinein kam.
"Nimm es Rinnek nicht böse, er kann sehr aufbrausend werden.", erklärte Liliana und kam in die kleine Zelle hinein in ihrer Hand eine kleine Schale mit einer matschigen grünen Kräuter Mischung. "Du redest nicht viel oder?", fragte sie mich und zog mich an dem Seil das um meinen Handgelenken gebunden war zu sich, ich antwortete ihr nicht. "Ist nicht schlimm, ich bin daran gewöhnt mich mit niemanden zu unterhalten. Dialya und Rinnek lassen mich immer hier, sie wollen mich nicht unnötig in Gefahr bringen, obwohl ich mich selber schützen kann sonst hätte ich ja keinen Bogen.", erklärte sie mir und verteilte etwas der Masse auf die Beule die entstanden ist als Rinnek mich gegen die Gitterstäbe geschubst hat. Sie war kühl und vollkommen unangenehm auf der Kopfhaut wie auch auf dem Haar. "Du hast deine Suppe gar nicht angerührt.",Liliana beugte sich zu der Schale aus Holz in der die bereits kalte Suppe von heute Morgen war. Ich nutzte meine Chance und nahm die Schale mit der grünen Kräuter Masse und schlug Liliana damit nieder. Sie fiel zu Boden und die Suppe kippte um und verteilte sich auf dem Waldboden. Ich seufzte leise und begann die Schlüssel aus ihrer Manteltasche zu nehmen um die Zelle aufzuschließen. Ich stand hastig auf und verließ die Zelle und lief zu einen der Säcke aus der eine Axt heraus schaute und schnitt damit vorsichtig das Seil hindurch. Ich rieb mir meine Handgelenke und nahm ein Stück Stoff das ich von meinem Ärmel abriss und steckte es Liliana in den Mund und dann verband ich ihre Handgelenke mit einem Seil. Ich sah auf den zerstörten Ärmel und seufzte, dabei hatte sich Kataris so viel Mühe gegeben und ich zerstörte das Kleid. Ich verschloss die Zellentür und nahm mir einen der Dolche die aus dem Sack heraus blitzten und schlich langsam zum Ausgang des Zeltes. Ich schob den Vorhang etwas beiseite und blickte hinaus. Ich konnte Rinnek und Dialya nirgends sehen, weswegen ich den Griff des Dolches umklammerte und leise schleichend das Zelt verließ.
Es war still weder Rinnek noch Dialya entdeckte man ein schwaches Lächelnd schlich sich kurz auf meine Lippen um dann wieder zu verschwinden. Ich atmete leise aus und lief vorsichtig weiter, darauf konzentriert keine Geräusche zu verursachen. Ich hatte es bereits in den Wald geschafft und immer noch war keine Spur von Rinnek und Dialya zu sehen bis ich eine Fackel aufleuchten sah die sich im Wald herum schlängelte, ich versteckte mich hinter einen Baum und presste mich an diesen. Ich hörte das Atmen der Person die immer näher kam und das Stampfen der Stiefel die immer wieder auf dem Waldboden aufkamen. Meine Atmung ging flach und meine Hände schwitzten. Ich atmete leise aus als ich das Knistern der Blätter die unter den Stiefeln zu Staub fielen nicht mehr hörte und lief dann langsam weiter. Mit jedem weiteren Schritt entfernte ich mich langsam weiter von den Zelten aber trotzdem stieg die Nervosität mehr und das obwohl ich langsam in Sicherheit war, zumindest dachte ich das bis ein Pfeil meinen Arm streifte und ein Schnitt in meinem Ärmel verursachte und Blut aus dem Streifschuss schoss. Die Panik machte sich in mir breit und ich nahm meine Füße in die Hände und rannte. Mein Kleid machte meinen Körper schwerer weswegen ich nicht schnell voran kam. Ich hörte wie die Sehne des Bogens gespannt wurde und ein nächster Pfeil knapp neben mir nach vorn preschte. Meine Atmung ging unregelmäßig und mir ging langsam die Puste aus. Ich zwang mich jedoch weiter zu rennen, nur über meine Leiche ende ich als Sklave. Ich rannte einen steilen Abhang hinunter und versteckte mich in einer schmalen Kerbung in der Felswand. Mein Atem ging flach und ich hörte wie jemand über mir fluchte. Die Schritte entfernten sich von mir und ich rutschte an der Felswand hinunter und lehnte meinen Kopf an. Meine Hände zitterten, weshalb ich den Dolch sicherheitshalber auf meinen Schoss legte und dann die Augen schloss, die Müdigkeit überfiel meinen Körper und wiegte mich wenige Sekunden später in den Schlaf.