„Hey, weiß jemand wie das funktionier?“, fragte Sie.
„Nein, leider, aber Alex soll da sehr gut sein.“, meinte eine Freundin von ihr, als Alex gerade die Mensa betrat und an ihr vorbei ging.
„Nee passt schon.“, meinte das perfekte Mädchen etwas lauter als nötig.
„Hallo Alexander, kannst du mir kurz mal helfen? Ich muss noch den Flügel auf die Bühne schieben und das Keyboard voreinstellen.“, fragte sein Musiklehrer Alex.
„Natürlich mach ich das.“
Sie gingen zusammen in die Aula. Ihnen folgte ein anderer Schüler, ein guter Mitschüler von Alex. Er ging hinten an die Technik, schaltete die zwei großen Mischpulte für den Ton und die Lichttechnik ein und schloss die Bedienpulte für die Movingheads an. Alex hatte in zwischen den großen, glänzenden, edlen Konzertflügel auf die Bühne geschoben. Die Tür klappte leise. Alex öffnete den Flügel und stellte den Hocker richtig ein. Im Saal war die Beleuchtung ausgeschaltet. Es war stockfinster, nur der schwarze Flügel glänzte in dem schwachen Lila. Alex legte die Finger auf die Klaviatur. Sanft aber dennoch energisch drückte er die Tasten runter. So sanft und bezaubernd, aber kräftig kamen die Töne aus dem Flügel. Der gesamte Raum wurde davon bezaubert. Durch die super Akustik, wurde der Ton in die letzte Ecke getragen, melodisch wie harmonisch. Man möchte sich gleich fallen lassen. Er hätte Massen bändigen können. Das perfekte Mädchen hatte sich gesetzt. Sie wusste nicht, warum sie nun hier saß, aber irgendwas hatte sie in die Aula gezogen. Ganz hinten, so dass sie schnell und unbemerkt verschwinden könnte, aber die Töne aus dem perfekten Flügel, tänzelten in die noch perfektere Aula mit einer noch besseren Akustik. Sie sah nur den edlen Flügel in dem schwachen Lila glänzen, der Perfektionist von Pianospieler war nirgend zu sehen. Die Musik von somebody like you hätte alles und jeden bezaubert, ja der Weltfriede wäre eingetreten, so bezaubernd war sie. Sogar den extrem schweren Teil, meisterte er. Dann mit einem super Ende und satten Schlusston, der lange ausklang, beendete er das Stück. Der Musiklehrer kam gerade her ein und trug den Subwoofer und ein Kabel noch auf die Bühne. Wer mochte wohl die Person gewesen sein, dachte das Mädchen und war immer noch ganz hingerissen. Im Hintergrund war die große Leinwand heruntergefahren. Alex steckte einige Kabel ein und verlegte andere Kabel auf der Bühne und klärte kurz den Lehrer auf, dass man das eine Kabel nicht benötige, dafür aber das für das Fuß Pedal. Dann stellte er einige Sounds und Styles ein. Kannte sie die leise Stimme? Wer woher kannte sie die Stimme fragte sich das Mädchen. Hier regulierte er etwas, dort veränderte er die Effekte. Dann stellte er sich vor das Keyboard. Es war komplett dunkel, durch den gläsernen, integrierten Notenständer konnte er nur die leicht blaue Randbeleuchtung sehen. Er drückte eine Taste und ein spartanischer Rhythmus startete. Das perfekte Mädchen sehnte sich nach einer Wiederholung des ersten Stücks, als sie aufschreckte durch die neuen Töne. Er legte Hände auf die Klaviatur, hob sie an und spielte leicht und bezaubernd. Zum zweiten Takt schlug er erneut die Taste leicht an. Dann nach einem weiteren Takt griff er ordentlich in die Tasten, spielte leichtfüßig, bediente das Gerät perfekt. Die rot und blau leuchtenden Tasten spiegelten sich in dem Notenständer und langsam wurde die Bühne ein sanfte rosarot getaucht, wobei aber ein Punktstrahler auf ihn gerichtet war. Doch ein Schatten Schatten legte sich auf sein Gesicht, da er den Kopf zu der Klaviartur geneigt hatte. Es juckte dem Mädchen in den Fingern, warum konnte Sie blos sein Gesicht nicht sehen, auch wenn er angestrahlt wurde. Zu sehr spiegelte das gläserne Notenpult. Und der Rest war wieder in Dunkleheit gehüllt. Er drückte eine Taste und der Rhythmus änderte sich, wurde stärker, mehr betont. Durch den genialen Einfall, die Super Boxen mit den erstklassigen Boxen auf und vor der Bühne zu kombinieren und zu verbinden, entstand ein geniales räumliches Klangfeld, das jeden sofort in seinen Bann zog, auch wenn er noch kaum was getan hatte. So ging es auch dem Mädchen. Auf der Leinwand wurden passend zum Einsetzen der imaginären Singstimme Herzen projiziert. Aber alles so, dass es die Bühnenstimmung nicht verfälschte oder gar störte. Alex spielte intensiver und immer schöner. Ein nie zuvor entstandener flow entwickelte sich und wickelte jeden und alles ein. Mit einem harten, lauten aber harmonischen Akkord beendete er nach guten drei Minuten das Lied „Let me love u“.
Er stellte wieder kurz was um und die Leinwand war wieder oben, der Beamer aus. Sie wollte auf aufstehen, war jedoch gespannt was jetzt nun folgen würde und wer die Person ist, die da so perfekt spielte. Doch sie riss sich los, stand auf und ging zur Tür. Doch mit einem unharmonischen, aggressiven, lauten und durchdringenden Orgelakkord, drehte sie sich um. War es der doppelte Powerakkord, oder die Unterstimme? Sie wusste es nicht. Wie blau leuchtende Augen stach die Bühnenbegrenzung Lampen in den Zuschauer Raum. Die Bühne war in ein dunkles Blau getaucht. Das Schlagzeug kräftig. Die Powerakkorde gingen nach unten, und dann mit einem lauten, kräftigen, angsteinflößenden, aggressivem Trommelwirbel und der Schreienden Orgel die eine Aufwärtsbewegung machte, wurde die Bühne in grelles weißes Stroboskoplicht getaucht. Sie waren so schnell, dass man nichts mehr sah, außer den Unterschied zwischen grelle Helligkeit und tiefste Schwärze. Der Rhythmus war treibend, und aggressiv, die Singstimme hätte eingesetzt, wenn man von Playback benutz hätte. Da drückte Alex auf die Breaktaste und der Rhythmus machte einen gewaltigen Spezialeffekt. Gleichzeitig, ging die Vordere Bühnenbeleuchtung an, die die vorstehende Bühne und auch den Publikumsraum mit beleuchtete für einen kurzen Moment an. Das Mädchen sah für einen kurzen Augenblick, Alex und er nur, wie ihre perfekten Haare in der Tür verschwanden, als es plötzlich Stille war, und die Bühne in tiefster Dunkelheit lag. Langsam wurde die Saalbeleuchtung angeschaltet. Man sah einen strahlenden Klassenkameraden, der von der Show beeindruckt war und einen Musiklehrer auf der Bühne, dem die Kinnlade runtergefallen war, der kein Wort herausbekam außer: „Jetzt bin ich aber baff.“