Peter Muhr, Elektroinstallateur und Karl Faber, Zimmerer - Die beiden "Mordbuben", die Hans Mayerhofer um seine "Hilfe" bei der Problemlösung betreffs Josef Brantner gebeten hatten, trafen sich ebenfalls an diesem Samstag. Allerdings nicht in der Öffentlichkeit, sondern im Personalraum/Pausenraum in Peters Lager in der Keuschn (Gemeindegebiet St.Lorenz).
Peter hatte wirklich "kalte Füße" bekommen und rang mit sich selbst. Er hatte Karl angerufen um seine Meinung zum Thema einzuholen. Wie Hans sich neulich verhalten hatte, was eigentlich dazu führen hätte sollen, den Auftrag aufrecht zu erhalten, das hatte ihm erst die Augen geöffnet. Ihm war klar geworden, wie weit sie gegangen waren und er wollte nicht weiterhin mit dieser Schuld leben. Er hatte keine Nacht mehr ruhig schlafen können, seit ihrer letzten Unterredung.
Natürlich würde ein Baustopp sich für ihn extrem ungünstig auswirken, hatte er doch sehr große Summen schon in den Auftrag investiert, während von Seiten des Bauherrn natürlich noch kein Geld geflossen war...
"Karl, was soll ma denn toan? I kann nimmer schlof`m! Was ham uns mia Deppen bloß denkt dabei, an Mordauftrag zu erteilen. Wia in an schlechtn Film..."
"Was mechst iatz hörn von mir, Peter? Der Zug is abgfoahrn! Du hast ghöhrt, was der Hans gsagt hat! Halt ja dei Goschn, sunst sitz ma olle drei in Hef´m! Hast ghört! Wehe du machst a Selbstanzeige oder was! Du hast genau wia i die Gelegenheit ghobt, darüber nachzudenken! Er hat uns des a nu gsagt! Der Zug is scho lang abgfahrn und i wüh net weg`n deinem Muffensausen in Hef´m gehn! Und da Hans, der draht dir an Kragn um, wenn der von deine mädchenhaften Spiranzl was mitkriagt, weil des hast eh gsehn, dass sich der scho mit Aufnahmen abgsichert hat. A wenns mi iatz a stört, extrem sogar... aber da müass ma iatz durch, mein Freund! Da gibts koa Zittern!"
"Geh, Karl! Willst du mit der Schuld weiterleb´n? Is des dei Ernst? Soll ma in Sepp net wenigsten warnen, das was im Gehen is, gegen eahm?"
"Ja sag amoi, spinnst du! Wenn des die Mantodea da mitkriagt, dann geh ma olle mitanand übern Jordan, du Depp du! Trau dir ja net!"
"Wiaso geht denn d´Sirene? Is des unsere?"
"Ja, d´Keuschner! Werd ma glei d´Lorenzer a hör´n! Na, d´Thalgauer, hörst es? Muas was passiert sein!"
"Da, nu oane! Die is weiter weg... D´Hofer oder d´Fuschler, weil die hörst fast net."
Sonja sah ihren Sepp verliebt an. Ein Blick... unwiderstehlich! "Jetzt komm Sepp, sei doch nicht so mißtraurisch!" flötete sie,"Du musst doch spüren, dass ich dich wirklich lieb hab!"
Sepp setzte zu einer Antwort an, doch noch bevor er etwas sagen konnte, hörten sie die Sirenen. In nur wenigen Kilometern Entfernung quoll eine rasch anschwellende, schwarze Rauchsäule über den Wäldern in den Himmel!
"Des muas z´Thalgaueck sein! Die Bergstrasse, die wir grad raufgefahren sind. Die wird oft unterschätzt. Wahrscheinlich hat´s einen aus der Kurve getragen. Bleibt zu hoffen, dass es keinen Personenschaden gibt...!"