Und wenn wir mal kurz aufhören zu leben, nein ich meine nicht zu sterben, sondern einfach nur innehalten um auf unseren Herzschlag zu hören. Wenn wir mal kurz Pause machen und nachdenken über das Leben und das Gerenne, den ganzen Stress jeden Tag, dann fragen wir uns: warum das alles? Warum kommen wir auf die Welt und was machen wir hier? Das ist die Frage nach dem Sinn des Lebens. Und ein jeder hat seine Antwort auf die Frage, bei jedem ist sie anders, keine Frage. Und manche haben sie nicht gefunden und manche sind verrückt geworden und von einer Brücke gesprungen. Einfach weil sie nicht wussten für was und für wen und warum das ganze. Selbst die großen Denker sagten große Sachen und wurden dadurch nicht glücklicher. Die einen haben gesagt, dass alles nur Zufall war und wir von niemandem gewollt hier ein paar Jahre auf der Erde sind. Die anderen … ach ich versteh das alles nicht. Doch was passiert während wir hier leben? In der kurzen Zeit die wir hier verbringen und wen interessiert das eigentlich? Sind wir wirklich so einzigartig wie uns das immer als Kind erzählt wurde und wer hat uns so gemacht wie wir sind? Die ganzen Zweifel kommen mir plötzlich hoch und ich denke und frage und komme nicht weiter. Denn wer weiß schon die allgemeine Antwort, wer kennt die Wahrheit? Und so fang ich an zu fragen und der Bankier sagt Geld, der Politiker Macht, der Bettler Überleben und der Flüchtling Frieden. Doch so kommen wir nicht weiter. Die einen wollen immer mehr und werden dadurch glücklich zu rauben und die anderen die kämpfen nur um nicht unterzugehen. Und ich bin so dazwischen und weiß nicht was ich tun soll. Wenn du mich so fragst , ja klar. Ein schnelles Auto und ein großes Haus, einen Partner und Kinder und na klar einen guten Job. Dafür hab ich mich schon durch die Schule gequält. Also wenigstens das. Doch was dann? Ja nicht mehr mein ich. Passt schon alles. Doch einmal vorgespult und zurückgeblickt ergibt das trotzdem nicht viel Sinn. Ja mein Leben war cool. Es gab diese Hoch- und Tiefphasen die so ziemlich jeder hat. Ich hab viel gelacht und geweint. In den Krisenzeiten war es schwer doch sonst hab ich doch alles hingekriegt. Und ich hatte meinen Spaß, hab viele Partys gemacht. In meinem Job lief alles gut, obwohl: ich war auch mal arbeitslos. In der Ehe wars ganz gut, leider nur am Anfang. Nur meine Kinder waren perfekt, die besuchen mich immer noch zweimal im Jahr. Solange die nicht auf die schiefe Bahn kommen bin ich Stolz auf sie. So im großen und ganzen war das Leben ganz nett. Nur das Endresultat ist nicht die Antwort, ergibt keinen Sinn. Für was das ganze? Ich hab gelebt, Geld verdient um es wieder auszugeben. Ich hab Kinder großgezogen die wieder nach dem Sinn suchen. Aber verändert hat sich nichts. Und im Endeffekt ist das ganze nur ein System in dem wir leben. Die einen haben Glück und sind im Westen geboren. Die anderen sind bald tot weil wir sie schon seit Ewigkeiten berauben. Und ich war ein Teil davon. Mein Leben , alles was halt gut war, gründet sich auf Ausbeutung und Ungerechtigkeit. Ich hatte Geld weil ein Kind in Afrika hungrig ins Bett geht und am nächsten Tag tot ist, weil ich ein Steak hab, dass mal Pflanzen fraß, die in Afrika wuchsen. Gar nicht weiß weg von dem toten Kind. Doch die Pflanzen waren das Futter für mein Steak und darauf konnte ich ja nicht verzichten. Weil was schönes muss es ja geben im Leben. Die kleinen Freuden, der jährliche Urlaub waren halt der Antrieb um immer weiterzulaufen. Dem Ende entgegen. Denn das ist das Leben. Eine Rennstrecke mit Anfang und Ende. Denn wie Krause schon sagte hat alles ein Ende und nur die Wurst hat zwei. Und jetzt merke ich halt wie ich den Sinn verfehlt hab. Wie ich gelebt hab ohne zu denken was ich denn machen könnte. Um die Welt zu verändern und Licht zu bringen. Um die Dunkelheit zu verjagen und Leben zu geben. Und die Freiheit zu jagen, um endlich rauszugehen aus dem Käfig, dem ewigen system , das uns nicht loslässt. Jetzt verstehe ich was mir ein Leben lang ein Rätsel war: Veränderung ist der Sinn. Und das nicht alles so bleibt. Oder halt schlimmer wird. Be the change you want to see in the world, sagen so viele und trauen sich nicht. Doch ja , das ist es. Verämdere die Welt und zeig doch mal wie jeder Schritt in die unbekannte Richtung hin zur Selbstlosigkeit. Mal an die Anderen denken und weg gehen von dir selber.