"Als ich das letzte Mal eine Woche bei euch war, habe ich über zwei Kilo zugenommen, Mira! Du weißt, warum!" - "Es ist mir immer eine Freude, dir beim Essen zuzusehen. Die kroatische Küche ist halt was für dich, was Michael?" Silvia, die noch nicht fertig geschluckt hatte, hob die Hand, weil sie auch was sagen wollte und bemühte sich den Mund leer zu kriegen. "Mh... Das kann ich aber verstehen! Ich hab noch nie sowas gegessen aber es ist einfach super! Würzig aber nicht zu scharf und einen Geschmack... Wahnsinn!" - "Das freut mich, wenn es dir auch schmeckt und Tommy brauch ich ja nicht mehr zu fragen. Michael, du kannst Mirkos Cabrio nehmen, wenn ihr noch in die Altstadt wollt. Oder ich sag's meinem Cousin, dass er mit dem Taxi kommt. Wie du willst. Du möchtest sicher mal ein paar Bier trinken." - "Ich bin heute Morgen erst aus den Staaten heimgekommen Mira. Ich denke, wir gehen noch ein Wenig ans Meer runter und dann trinken wir auf der Terasse noch ein Glas Wein, du weißt ja, den, den ich immer so gern trinke bei dir. Einverstanden Silvie?" - "Ohja, Liebling, du musst irgendwann auch mal schlafen. Vielen Dank für die gute Bewirtung Mira. Ich würde am liebsten gar nicht mehr heimfahren."
Tommy kam um den Tisch herum zu Michael und zupfte an seinem Shirt. Michael lehnte sich ein Wenig vor und Tommy flüsterte ihm etwas ins Ohr. "Ich auch, Tommy. Gehen wir gemeinsam!" - "Was war das denn?" fragte Silvia. "Männersache!" lächelte Michael über die Schulter, während er mit Tommy an der Hand das Zimmer verließ.
"Hast du gesehen, wie stolz er ist. Er muss euch beide sehr lieben!" - "Das tut er Mira. Ich war noch nie so glücklich! Er ist so ein lieber, zärtlicher Mann. Ich hätte nie geglaubt, dass es so einen gibt. Aber er liebt dich auch, Mira! Er sagte, du stündest ihm näher, als seine Mutter es jemals tat." - "Das hat er gesagt? Hat er von sich, von seiner Kindheit gesprochen?" - "Vorhin auf der Terrasse. Er hat dich wirklich sehr gern. Er sagte, er hätte sich gewünscht, du seist seine Mutter. Sein größter Traum war immer eine Familie." - "Er muss euch beide über alles lieben, Silvia. Michael spricht nie über sich. Er wird Tommy ein guter Vater sein." - "Er liebt ihn, als sei es sein eigener Sohn, Mira!" - "Für Michael ist er das. Ihr seid jetzt die Familie, die er nie hatte. Du darfst ihn nie verlassen, Silvia. Bitte! Das würde ihm das Herz brechen!" - "Warum sollte ich ihn verlassen, Mira? Er und Tommy sind Alles für mich. Ich habe noch nie einen Mann so geliebt wie Michael und ich werde ihn um keinen Preis verlassen!" - "Das Leben geht oft seltsame Wege, Silvia. Aber ihr müsst alle drei einfach zusammenhalten! Bitte versprich mir das, Silvia! Bitte! Egal was kommen mag, bleib bei ihm! Psst! Sie kommen!"
"Was war das für ein Psst? Frauen haben immer Geheimnisse, mein Sohn! Aber dass wir auch eins haben, das wissen sie nicht! Das verraten wir auch nicht!" - "Dann wärs ja kein Geheimnis mehr, Michael!" - "Genau, Tom!"
Michael ging auf Mira zu und küsste sie auf die Wange. "Danke Mira! Du hast dich wieder mal selbst übertroffen. Du bist immer noch die beste Köchin und die beste Ersatzmama, die es gibt. Weißt du was, Mira? Ich bin richtig glücklich und ich freue mich, dass ich mit den Beiden bei dir sein darf. Wir sind noch keine drei Stunden da und ich fühle mich glücklich und entspannt. Silvia war aufgestanden und schmiegte sich seitlich an Michael. Sie hielt sich mit beiden Händen an seinem Oberarm und ließ diesen erst los, als er ihn um sie legte. Sie waren ein schönes Paar. "Bleibt so!" Mira machte ein paar Schritte durchs Zimmer und hatte plötzlich eine Kamera in der Hand. "Tommy, stell dich dazu!" Tommy stellte sich in die Mitte vor die Beiden und schon blitzte es. Es wurde eine sehr schöne Aufnahme, die drei wirklich glückliche Menschen zeigte...