Das Hauptgericht zeichnete sich durch seine ungekünstelte Qualität aus. Es gab ein auf den Punkt gebratenes Roastbeef mit Rosenkartoffeln und einer Riesenerbse. Ron mochte dieses Gericht sehr. Er hätte von sich aus, auf die anderen Gänge verzichten können. Aber ihn fragte ja keiner. Krum hatte aufgehört, Alkohol zu trinken. Der Gesprächsverlauf erforderte es aus seiner Sicht einen klaren Kopf zu behalten. Als die Flammen wieder im Boden versanken, wuchsen rötlich leuchtende Kristalle daraus hervor. Es wurde etwas wärmer im Saal. Die Kristalle lockerten die Stimmung und luden die Atmosphäre erotisch auf. Das konnte allerdings auch am Wein liegen. Draco dachte darüber nicht weiter nach. Er wollte sich nur um Ginny kümmern, die bezaubernd und charmant die Unterhaltung am Tisch mit Hermine und Krum bestritt.
Ginny hatte eine ganze Menge unkeuscher Gedanken. Die meisten davon drehten sich um Sex mit Harry oder Draco oder beiden zusammen. Manchmal kam ihr auch die Idee eine Veela dabeizuhaben. Sie trank mehr Rotwein, damit die Hitze etwas nachliess. Es half nicht. Lord Potter trank ebenfalls Rotwein zum Hauptgang. Er hatte sich entschieden, wie er seine Samhainnacht verbringen wollte. Er brauchte heute Nacht sehr viel Unterhaltung, damit er nicht unzufrieden wäre. Seine Leidenschaften beherrschten ihn mehr als gewöhnlich. Er kannte diesen Zustand von sich. Er wusste, wie er bekam, was er wollte und brauchte. Seine Nacht. Sein Spiel. Zum ersten Mal verspürte er in der Samhainnacht keine Einsamkeit. Es war gut.
„Eine 1980´er Reinblüterin – wirklich ausgezeichnet.“, erwähnte Joshua begeistert. Blaise dachte kurz an Pansy. War es ihr Blut in dem goldenen Kelch? Er hatte kein Mitleid mit ihr. Sie hatte sein Leben in Gefahr gebracht. Valentin empfand das noch warme Blut belebend.
Seine kleine Beute schlief noch immer magisch gebunden in seinem Quartier. Er hatte sie sich wirklich verdient. Heute Nacht war der perfekte Zeitpunkt. Im Laufe des Abends waren er und Joshua übereingekommen, dass Snape und sein Veelaspielzeug die perfekten Gesellschafter für eine kleine private Party sein könnte. Sie brauchten es nicht besprechen. Sie verstanden sich so. Allerdings blieb die Frage, wie man Lord Snape zu einem derartigen Spiel einladen könnte. Interesse hätte er sicher. Man redete unter vorgehaltener Hand über Snapes Interesse an den härteren Spielen. Bei der Greengrass hatte er wohl zusammen mit Lord Weasley seinen Spaß gehabt.
Zum Glück lenkte der Tränkemeister das Thema selbst in die passende Richtung: „Es ist Jahre her, seit dem ich unsere berühmte Aurora zum letzten Mal gesehen habe. Ich frage mich, ob sie all´ diese Aufregung überhaupt wert ist.“ Die Shadowlords sahen sich nicht mal mehr an. „Dann kommt doch später in mein Quartier. Wir könnten uns gemeinsam von ihren Vorzügen überzeugen.“ Eirlys spürte den Hunger nach Unterwerfung der drei Lords. Sie konnte sich dem nicht entziehen. Sie wollte genau das, worüber die beiden Vampire nachdachten. Auch Fleur wurde unruhig. Veela in ihr wurde wach. Bill bemerkte die Veränderung an seiner Frau. So laut, dass nur sie ihn verstehen konnte, sagte er: „Du bleibst schön bei mir, ungezogenes Mädchen.“ Die leise Strenge entspannte sie. Sie kannte seine Macht über sich. Es tat ihr gut.
Theodore Nott litt noch immer an der Spannung zwischen den Zabinis und den Malfoys. Er verstand nicht, weshalb sich Mrs. Zabini so zickig verhielt. Die Zabinis und die Malfoys waren doch Freunde gewesen, sofern man bei Todessern von Freundschaften sprechen konnte. Er versuchte die Situation aufzulockern, in dem er von der gemeinsam Schulzeit mit Blaise, Marcus und Draco in Slytherin erzählte. Narcissa, Dorthea, Marcus und Lucuis hörten interessiert zu. Mrs. Zabini schien darüber nachzudenken ihn mit schmerzhaften Folterflüchen zu überziehen. Nott verstand nicht wieso. Er war sehr selten bei Hof. Potter hatte sich ihm gegenüber großzügig verhalten. Auch das hatte er nicht verstanden. Er redete von einer belanglosen Anekdote. Es ging um einer Zaubertrankstunde mit Blaise, Draco und dem jungen Lord. Malfoy und Potter hatten zusammen einen Trank gebraut, der richtig gut gewesen war. Slughorn hatte beide gelobt. Flint mutmaßte, dass sie wohl geflirtet hätten. Es gab damals Gerüchte in Slytherin darüber, dass Malfoy Potter damit vorführen wollte. Genau in diesem Moment verlor Mrs. Zabini die Contenance.