Als ich noch jung war schien mir alles noch leicht, ich glaubte genau zu wissen was Böse ist und was Gut. Doch heute sehe ich das etwas anders, denn ich weiss das Gut und Böse oft nicht stets auf klaren Pfaden wandern. Oft gibt es viel mehr Zwischentöne als nur Schwarz und Weiss und ich mittlerweile weiss, dass es gar nicht immer so einfach ist diese beiden Dinge so einfach zu trennen, denn böse lässt sich oft gut, und gut böse benennen.
Wenn man das liest das einem vielleicht etwas verwirrt und man glaubt, dass ich mich auf einem Irrweg verirrt. Doch will ich versuchen es hier niederzuschreiben, wie mein Herz es meint und Worte zu finden die nicht so einfach zu finden sind, wie mir scheint. Dennoch will ich es versuchen und hoffe es mir gelingt und dann die Klarheit in allen heller scheint und man weiss was damit gemeint.
Eigentlich sind es wir Menschen die Gut und Böse genau einteilen, wir glaube zu wissen was wir haben zu tun, wir wissen was wir nicht tun dürfen und was ja, damit wir nicht verloren gehen in dunkler Nacht, die uns schon viel an Angst gebracht.
Doch was ist Angst...? um damit zu beginnen. Über Angst könnte man ein ganzes Lied singen und noch schreiben hundert Seiten, denn es gibt so viel was Angst ausmacht, oder worin wir uns von ihr lassen leiten.
Angst ist vermutlich eine der grössten Kräfte. Wovor haben wir Angst? Davor nicht geliebt zu werden, Spott oder Missgunst müssen zu ertragen, zu leiden weil andere uns böse Worte sagen? Doch vergessen wir dabei oft, für andere sind diese Worte nicht unbedingt böse, sie haben ihre Gründe sie uns zu sagen und dies kommt auch von irgendwoher, denn geprägt sind wir von vielem sehr. Wir glauben oft, alle müssen denken, was wir denken, beurteilen Dinge, weil sie uns fremd sind, wir uns vielleicht von anderem wollen lassen lenken. Wir haben andere Ziele, eine andere Geschichte und so ist für uns das was andere vielleicht als schlecht ansehn, für uns ein Weg der oft unerlässlich ist zu gehn.
In diesen kleinen Sachen, beginnt bereits das Ringen in uns zu wachsen, wir fangen an nachzudenken: Was ist unser Ziel, wo wollen wir hin, was ist uns wichtig, wovon lassen wir uns leiten und ziehn?
Was ist böse, was ist gut? Wer sagt uns welchen Weg wir müssen beschreiten? Es sind so viele Dinge die uns immer leiten, manchmal ohne dass wir uns darüber im Klaren sind. Auf einmal kann die Energie sich wandeln, zum Guten wie zu Schlechten und wir müssen stets darauf achten, dass wir unsere Gedanken ergründen, entschlüsseln was in uns ist und wonach wir trachten.
So kann es sein, dass wir nur Gutes tun, um Aufmerksamkeit und Lob zu empfangen, tun alles stets mit diesem Gedanken, sind in ihm richtig gefangen. Tun und schaffen grosse Sachen, doch nicht weil es uns Freude oder Frieden bringt, sondern wir wollen das uns andere beachten, Loblieder auf uns singen, uns bewundern und nach demselben Wege trachten. Doch wenn wir uns dann leiten lassen von Eitelkeit und Anerkennungssucht, dann verliert das Gute dass wir tun seinen Wert, und schliesslich seine Frucht. Denn wir tun es nicht aus vollem Herzen, wir werden verführt von dunklen Gedanken, die sich mehr und mehr um uns herum ranken und schliesslich uns grossen Elend bringen, zunichtemachen alles nach Gutem Ringen.
Aus all den wunderbaren Taten, entsteht durch übles Sehnen und Trachten, etwas dass wir nie hätten gewollt und dass wir doch daraus machten.
So ist es oft mit der Frömmigkeit, die sich von den andern Menschen abheben möchte, alle als Sünder sieht und meint alles zu wissen, die Weisheit alleine zu geniessen und andere daraus auszuschliessen, die vielleicht etwas anders denken, die andere Methoden brauchen, um sich mit Gott zu verbinden und in seine Welt zu versenken.
Üble Frömmigkeit, beginnt dann oft damit, Andersdenkende zu hassen ihnen Leid zufügen sie nicht mehr als vollwertige Menschen zu achten. Von ihr getrieben sind Menschen, die einfach gar nichts wirklich verstehen, nicht begreifen was wertvoll ist und was zählt. Sie unbeschreibliches Elend bringen in die Welt. Die Moral und Glauben predigen, doch allem zuwiderhandeln, was eigentlich das Wesentliche ausmachen würde, die andere anfangen zu benutzen und quälen, weil sie glauben dass sie das Recht dazu haben, weil sie selbst mehr als andere glauben zu zählen.
In diesem fanatischen, lieblosen Trachten, werden ausgekostes alle Mächte und Ohnmachten. Spass bekommen diese Menschen, die verderbten, am Leid der andern und glauben dann noch, sie werden das Himmelreich einst erben. Alles nur Trug und Schein, nichts hat das mit Gottes Liebe gemein! Doch diese verlorenen Menschenkinder, glauben sie seien der Wahrheit grösster Finder! Glauben dass sie als einzige wissen, was gut ist und böse und zünden in Elends Tal voran, bereits ihre eigenen Lichter an!
Solche Dinge sind für mich oft schwer zu verstehn und ich wundere mich, warum diese Menschen nicht können sehn, was sie anrichten mit all diesem Gebaren, was sie sich selbst und anden an Leid zufügen, ohne das Steuer herumzureissen und das wahre Licht zu begreifen.
Doch damit beginne ich auch schon zu werten, trenne Gut und Böse wie es oft üblich ist, doch vergesse manchmal, dass nicht jeder auf derselben Bewusstseinsstufe wandelt, sich oft gar nicht selbst reflektieren kann und darum immer weiter geht voran, auf dem Weg der in der Richtige deucht und nicht im Stande ist einzusehn was er alles schon hat getan.
Und doch…wieviel Elend und Leid er über so manchen brachte und auch nicht seiner eigenen Seele gedachte, die das alles in sich sammelt. Die nicht vergisst und der es mangelt, an lebender, liebender Energie… die Seele wird vergessen das nie, bis der Mensch der einst soviel verbrochen, noch einmal geht und ununterbrochen, sich widmen muss Lasten zu tilgen, indem er wandelt durch die Gefilde, der Bewusstseinsstufen allesamt, nicht bleibt ihm erspart, er sich selbst nur verdammt. Es braucht noch eine lange Zeit, bis er es begreift, worum es geht, worauf es gilt zu achten, begreift, was er und Gleichgesinnte einst machten.
Eigentlich ist Bosheit oft nur eine falsch gelebte Energie, die durch das Leben eines Menschen ziehen kann, wie ein gemeines Vieh, dass hungert und dürstet danach, ihn zu verderben, durch Gedanken, die vielleicht zuerst sogar im Guten geboren werden.
Doch dann wandelt sich das Gute in Dunkelheit, kann verführen und Verwirrung säen, sich aufblähen wie Tote in ihren Särgen und ausbrechen mit wilder, kranker Macht, dann die Heimat der finstern Dämonen lacht.
So viele Fallen gibt es in die Menschen oft tappen, sei es wegen ihrer Vorstellung von Liebe, sei es wegen ihrer moralischen, oder religiösen Attrappen, die sie ständig werten lassen und Urteile fällen, sie sich anschicken lässt immer mehr zu wollen, immer mehr zu verlangen. Sie lässt um alles bangen und dann in ihnen den Hass und den Zorn wie ein Feuer schürt, das sie erfüllt und irreführt.
Wo Gut und Böse dann irgendwie verschwimmen, man immer weniger kann bestimmen, ob dieser Weg nun der Richtige ist, ob er ins Verderben führt oder doch ins Licht. Dann ist es schwer Entscheidungen zu treffen, weil man dann nicht mehr klar kann sehn, nichts mehr wirklich kann verstehn.
Dann brechen die inneren Dämonen hervor, die auch dem äusseren, lauernden Dunkel, öffnen Tür und Tor.
Wenn man bis dahin die inneren Dämonen nicht hat gewandelt, sie nicht angeschaut, dann sich eine schreckliche Finsternis um einem aufbaut. Welche einem so manches lässt erleiden, einem lässt ganz von Liebe und Licht sich scheiden. Und… Verderben kann ins Herz und Körper ziehn, man kann sich darin ganz verliern, tut sich selbst oder andern Böses an, weil man damit nicht mehr leben kann.
Doch wenn der Mensch lernt, seinen innern Dämonen ins Auge zu sehen, dem Bösen in sich, und es lernt verstehn… beginnt seinen Ursprung herauszufinden, kann er sich wieder ins Leben einbinden und besser werden als er jemals war; Die Dämonen verwandeln sich und werden zu einer Engel Schar. Die ihm dann hilft und ihn begleitet, ihn führt und immer leitet. Denn oft sind diese Dämonen nur ein verletzter Teil den jeder in sich trägt, der ihn beeinflusst, doch ihm auch zeigt wie die Wahrheit liegt, wo es das Gute und Schöne wieder zu finden gibt.
So sind nicht alle Dämonen unbedingt böse, das Böse an sich kann auch hilfreich sein, um das Gute zu finden. So wie das Gute auch zum Bösen führen kann, wenn wir es auf niedriger Stufe leben, wir nicht können lieben oder wirklich vergeben. Doch wo Licht ist, ist auch Dunkel, und Licht gibt es auch im finstersten Winkel.
Wenn wir zu einem neuen Bewusstsein erwachen, können wir Unmögliches mögliche machen. Ständig hören wir dann den Ruf der lichtvollen Welt, die unsere Herzen wahrlich erhellt. Sie hilft zu überwinden das Dunkel in uns, umzuwandeln in Gutes. In Einklang zu bringen alles was uns so oft quält, uns böse erscheint und das doch ist erwählt: uns zu zeigen, wie wir es richtig können machen, uns eröffnet viele herrliche Sachen. Durch den Einklang in uns selbst werden wir lernen das Aussen neu zu gestalten, das Licht des Göttlichen kann dann frei in uns walten und wir werden frei sein von falscher Güte, freisein von allen Krankheiten im Gemüte. Wir werden sehen, dass es so viele Wege gibt, wir können dann lieben und werden geliebt.
Alle Schranken fallen und werden zu Licht, in diesem Geiste beend ich nun dies Gedicht.