Herbstnebel
Kennt ihr das auch – Herbstnebel, oder auch Herbstdepression?
Dieses Jahr, 2018, war die Sonne ja fleißig und schien lange.
Aber nun kommt es wieder.
Dieses Grau in Grau.
Wir haben das hier oft tagelang, dieser Hochnebel, der alles in ein mattes Licht taucht. So lange es dazwischen noch sonnige Tage gibt, ist das gar nicht so schlimm. Und wenn man eh arbeiten muss, dann ist es auch nicht so tragisch. Man verpasst ja zumindest kein schönes Wetter.
Aber wenn dann Phasen kommen, in denen man wochenlang keine Sonne sieht, sondern sich Nebel und Regen abwechseln, dann schlägt das schon aufs Gemüt.
Die Bäume werden kahl, die Äcker sind abgeerntet. Nichts zu sehen von irgendeinem Grün.
Selbst der Rasen wirkt weniger grün als sonst und unübersehbar seine braunen Löcher. Keine Farbenpacht mehr. Man bemitleidet den einzelnen grünen Grashalmen, die trotzig noch dastehen und versuchen, dem ganzen en wenig Farbe zu geben.
Und die Krähen, die ihre Kreise ziehen. Nicht einzeln, sondern mit unangenehmem Krächzen fliegen sie über die Felder. Hat dann ein wenig etwas von dem Film „Die Vögel“.
Die Natur - trüb und tot.
Dieser Dauernebel, das macht mich dann schon auch bedrückt.
Und dann...
Ein Sonnentag.
Es ist weiterhin kalt, sogar gefühlt eher wärmer, da nicht mehr so feucht. Das Grün erscheint wieder grün, die Krähen stören nicht mehr. Man schaut wieder aus dem Fenster und bemerkt den Nachbarn, der täglich mit seinem Hund Gassi geht.
Der Acker ist nicht mehr grau, sondern grün. Die Tannen wiegen sich immergrün im Wind.
Wenn man Glück hat, glitzert sogar der Schnee und seine Kristalle spiegeln sich in den Strahlen der schwachen Sonne.
Das Leben hat uns wieder… für den Moment.