Heute war Akiyama nicht gekommen.
Siria saß in der Unterkunft herum und überlegte, ob sie nach draußen gehen sollte, betteln. Sie hatte Akiyama schon lange nicht mehr gesehen. Er hatte ihr doch versprochen …
Sie ging durch die Straßen. Es war immer noch kalt, doch der Winter ging langsam in den Sommer über. Sie war lieber allein als mit allen anderen in der Unterkunft. Hier konnte sie denken und … sehen. Die Welt sehen, so, wie diese war.
Ohne störende Menschen im Bild, wie sie in Gedanken sagte.
Sie streifte weiter durch die Straßen, bis sie vor einer Glasfront stehen blieb.
Dahinter … dort, an der Wand! Das war doch -
Siria schlug an die Glastür, bis man öffnete. Akiyama öffnete. Nicht ganz, er ließ sie nicht herein.
„Was willst du hier?“
Die Art, wie er sich umsah, sagte Siria alles, was sie wissen wollte. Alles, was sie zu wissen brauchte, wäre da nicht auch der Name des Künstlers gewesen, der neben dem Bild geschrieben war.
„Du Schwein!“
Sie spuckte ihm ins Gesicht.
„Siria, jetzt warte mal. Denkst du ehrlich, jemand in deiner Situation hätte es hier rein geschafft? Du brauchtest mich dafür!“
Sie schlug nach ihm, Akiyama schlug die Tür zu.
Siria stand alleine auf der Straße. Wut im Bauch. Hilflos.
Akiyama hatte sie verraten. Sie hatte so viel Hoffnung in ihn gesetzt. Er war so freundlich zu ihr gewesen!
Sie brüllte die Glasscheibe an, drinnen tat Akiyama so, als kenne er sie nicht.
Siria drehte sich um und ging. In einen anderen Teil der Stadt.
Man hatte ihr ihre Seele gestohlen.