Sie fühlte sich schon seit Tagen so leer. Als hätte man einen Schalter umgelegt und ihr Licht wäre ausgegangen.
Sie konnte nicht einmal mehr Zeichnen.
Koharu sah das als ein gutes Zeichen. Jetzt saß sie im Wohnzimmer, eine Tasse Tee in den Händen.
Sah fern. Wie schon lange nicht mehr.
Es kamen die Nachrichten. Siria sah und hörte zu.
Da hatte jemand einen Musikproduzenten von einem Dach gestürzt. Sich selbst gleich hinterher.
Wann? … Vor zwei Tagen. Als der Schalter umgelegt worden war.
Siria ließ die Tasse fallen.
„Was hast du, Liebling?“
Der Mörder war ein Obdachloser. Keiner kannte ihn. Er war wohl mal in einem Krankenhaus gewesen, weil ihm jemand die Finger gebrochen hatte.
Er war ein Straßenmusiker gewesen.
„Siria, was hast du?“
Koharu und Jiro saßen neben ihr.
Koharu, der sie betrogen hatte.
Jiro, der ein Kind der Lüge war.
Siria stand auf und ging in die Küche. Sie fühlte sich allein und verlassen. Verloren.
Als wäre ein Teil von ihr gestorben.
Aber man hatte ihr die Augen geöffnet. Sie musste nicht durchhalten. Musste das Leben nicht ertragen.
Ihre Finger schlossen sich um den Griff des Messers.
„Koharu, Liebling. Kannst du mal kurz kommen. Ich bekomme das hier nicht auf.“
„Was bekommst du nicht auf?“ Er betrat die Küche.
„Ich bekomme deinen Kopf nicht auf, wenn du in einem anderen Zimmer bist, Dummerchen.“
Und dann öffnete sie auch Jiro. Sie machte ein Selbstportrait an der Wand im Flur.
Als ihr das Rot ausging, öffnete sie ihre eigenen Adern.
Ach, es war ein Meisterwerk. Nicht so gut wie ihr anderes Bild, das mit den Sonnen … aber das hier war das zweitbeste, was sie je geschaffen hatte.
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Vielen Dank für's Lesen!
Chronologische Reihenfolge:
1 – 14 – 5 – 4 – 13 – 11 – 2 – 10 – 12 – 3 – 8 – 6 – 9 – 7 – 15
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Das ist natürlich kein Zwang und du solltest das nur tun, wenn du gerade etwas entbehren kannst.