„Mein Herz klopft, als würde es gleich durch meine Brust nach draußen fallen und auf den Couchtisch klatschen.“, gestand ich Elias, welcher auf der anderen Seite des Bildschirms saß und mich nur angrinste.
„Ach Sam, daran gewöhnt man sich noch! Das schaffst du schon, ich glaub an dich!“ Diesmal zwinkerte er mir zu, während ich tief durchatmete.
„Ich hoffe es. Auf jeden Fall vielen Dank für deine Tipps. Langsam muss ich mich wahrscheinlich besser fertig machen, oder?“ Nervös schaute ich auf mein Handgelenk, obwohl ich keine Uhr trug. Eigentlich tat ich das nie und ich wollte auch nicht damit anfangen, wieso schaute ich auf mein Handgelenk? Gott, ich war so aufgeregt!
„Samuel, du musst in zwei Stunden los. Und hör auf, so nervös zu sein, das macht die ganze Sache auch nicht besser! Wenn du dich noch einmal kurz unter die Dusche stellst, kannst du ein bisschen entspannen, ja?“.
„Also ich weiß nicht, ob ich nicht vielleicht in Ohnmacht falle und in dem Wasser ersaufe, das mir in den Mund fließt.“, zweifelte ich.
„Hör auf damit, du Vollidiot! Stell dich entweder noch einmal unter die Dusche oder schau eine Folge deiner Lieblingsserie! Es wir schon nicht so schlimm! Glaub mir, du schaffst das schon!“, ermutigte er mich, bevor er unseren Anruf einfach beendete und ich vor dem schwarzen Bildschirm saß. Als ob das jetzt irgendetwas gebracht hatte! Na klar, er war mit mir noch einmal die wichtigsten Regeln durchgegangen und hatte mit mir das Treffen noch ein Mal halb durchgespielt, aber ich war nur noch nervöser als vorher.
„Komm her Jeff, ich brauche deine Liebe und J.W. liegt schon wieder in der Katzenbaumhöhle!“, befahl ich meinem Kater und begann, ihn zu kraulen. „Wegen dir wird Papa heute entjungfert. Vielleicht auch, weil er ein bisschen doof ist und alles annimmt, was sich nur im entferntesten nach Geld anhört, aber im großen und ganzen ist es für den Futter und mein Gras, verstehst du?“, beschuldigte ich ihn und musste dann lachen. „Du machst mich immer so glücklich,“, mit einem Seitenblick auf meinen anderen Kater, welcher immer noch ganz gemütlich in ihrem Baum lag, “anders als dein komischer Lover, der hasst mich anscheinend immer noch.“. Aber seinen Lover interessierte das nicht. Er schnarchte einfach weiter.
Nervös trat ich von einem Fuß auf den Anderen während ich vor dem Haus auf meinen Chauffeur wartete. Ich war ziemlich aufgeregt, weil ich heute zum ersten Mal in meinem Leben Sex haben und daran auch noch ziemlich gut verdienen würde. Zur Beruhigung hätte ich am liebsten eine geraucht, aber Noah hatte mir strikt verboten, vor meinen Treffen mit seinen Kunden zu rauchen oder andere Arten von Drogen zu mir zu nehmen. Und er hatte es bei unserem Telefonat gestern auch noch einmal betont, das sowas bei diesem Kunden überhaupt nicht ging. Also wollte ich mich lieber daran halten, sonst könnte er mich wohlmöglich wieder zurück nach Hause schicken, oder bei Noah petzen, und mit dem würde ich dann einen gewaltigen Ärger bekommen! So konnte ich nur von einem Fuß auf den anderen treten und versuchen, mich irgendwie abzureagieren. Aber ich war einfach zu aufgeregt. Was sollte ich tun, ich wusste wie man sich mit Kunden unterhielt, aber es war ja doch nochmal was anderes! Und auch wenn Noah mir gesagt hatte was ich zu tun hatte, konnte ich mir nicht sicher sein, dass ich nicht doch noch einen Fehler machte.
Außerdem wusste ich nichts über den Mann, mit dem ich heute schlafen sollte. Von allen anderen wusste ich, wie alt sie waren, was sie für Vorlieben hatten und was sie von mir erwarteten. Dieses Mal war das einzige das ich wusste, der Name. Und der Name Winston sagte eigentlich nicht viel über einen Menschen aus. Ich konnte nur sagen, das seine Mutter entweder viel Humor hatte, oder sie einfach nur ihr Kind strafen wollte. Denn auch wenn es ein schöner Name war, zumindest für mich bot er ziemlich viel Angriffsfläche. Und wie wir alle wussten, Kinder waren grausam, er hatte bestimmt keine schöne Kindheit gehabt. Alleine mir fielen in diesem Moment unendlich viele Witze zu dem Namen Winston ein. Vielleicht war es ja auch gemein, wenn ich so darüber nachdachte, aber das war nunmal eine Reaktion, die der Name hervorrief. Es tat mir nicht leid, weil es ziemlich lustig war.
„Schön, das sie schon warten. Ich bin hier, um sie abzuholen. Sie sind doch Samuel?” Der Chauffeur hielt mir die Tür auf und eine Papiertüte hin. Diese nahm ich und stand dann etwas verwirrt da.
„Ja ich bin Sam, was ist das hier?” Ich hielt die Tüte hoch.
„Mister Young hat ihnen Kleidung ausgesucht, von denen er wünscht, das Sie sie tragen.”, erklärte er mir. „Im Innenraum können sie sich während der Fahrt umziehen und es liegen euch Schuhe bereit. Ihre normale Kleidung bekommen sie natürlich wieder zurück, wenn ich sie wieder nach Hause bringe.“, redete er weiter, während ich mich schon in die Limo setzte.
„Wow, ist das schön hier.” Ich strich sanft über die Ledersitze, welche wirklich hochwertig aussahen und auch alles andere hier drin sah so aus, als wäre es so teuer, dass es sich ein Normalsterblicher niemals leisten könnte. „Möchten sie, dass ich ihnen Musik anstelle?” wurde ich gefragt.
„Nein danke, ich würde mich lieber mit ihnen unterhalten.” antwortete ich ihm.
„Ihnen ist hoffentlich bewusst, dass es mir nicht erlaubt ist, mit ihnen zu reden.”.
„Wieso das denn?”.
„Mister Young möchte nicht, dass ich private Informationen über ihn an Fremde weitergebe. Und er vertraut mir in diesem Punkt.” sagte er zu mir, dann ließ er die Trennwand nach oben fahren und war dadurch vor meinen Fragen geschützt. Man, das war nicht gerade nett von ihm!
Wenn dieser ´Mister Young´ nicht so gut zahlen würde, wäre ich schon längst ausgestiegen und wieder nach Hause gegangen! Das alles glich nämlich mehr einer Entführung und gleich würde mich irgendein Gas umknocken und man verkaufte mich als Sexsklaven nach Russland, wo ich mich von irgendwelchen Männern massenhaft misshandeln lassen müsste, bis ich selbst alles nicht mehr verstand, der Russe sich in mich verliebte und dann versuchen würde, mein Herz zu gewinnen, was nicht klappte, weil ich schon so verstört war, das mir die Handlung der Geschichte zu viel wurde. Der Gedanke kam mir irgendwie bekannt vor, wo ich den nur aufgeschnappt haben könnte? Komisch…
Vielleicht hatte ich das auch schonmal irgendwo so gelesen, wer wusste das schon? Auf alle Fälle fühlte ich mich hier nicht gut und ich fühlte mich auch nicht mehr wohl mit dem Gedanken, meine Jungfräulichkeit an diesen Typen zu verlieren. Trotzdem tat ich, was mir gesagt wurde. Ich zog mich vollkommen nackt aus. In dem Beutel waren sogar Boxershorts! Da hatte wohl heute jemand ein Date mit einem Controlfreak!
Das Outfit selbst war aber gar nicht so schlimm, wie ich es mir vorgestellt hatte. Mein T-Shirt war von Gucci und weiß mit dem Logo, dem Markennamen und einem Leoparden, die Hose schwarz und relativ eng anliegend, von Dolce & Gabbana, und die Schuhe waren von Versace, wundervolle Dinger, weiß mit hinten rosa, man sah nicht sofort, dass sie 600 Euro kosteten. Die Socken auch von Versace, genau wie die Boxershort, welche ich trug. Doch das mit Abstand teuerste war die Armbanduhr von Tiffanys, sie war rosa und passte gut zu den Schuhen, allerdings kostete sie 4300 Euro. Ich hatte alle Preise gegoogelt. Und war auf einen Gesamtwert von 6174 Euro gekommen. Und das war nur ein einziges Outfit! Vor allem fragte ich mich gerade, ob er die Sachen wiederhaben wollte, oder nicht? Obwohl Elias ja auch schöne Sachen wie seine Rolex von René bekam. Aber die beiden kannten sich ja auch besser und verbrachten viel Zeit zusammen.
Warum gab man auch sowas überhaupt an die Prostituierten, die zu einem kamen? Das war doch hinausgeworfenes Geld! „Wir sind da, ich würde sie bitten, ihren Sitz nun zu verlassen.” bat mich der Chauffeur und ich stieg aus, wobei ich sofort wieder staunen musste. Das hier war ein verdammt teures Hotel! Nicht das ich von diesem Mann erwartete, dass er sich etwas günstiges zum übernachten suchen wollte, aber ich musste schwer schlucken, denn dieses Gebäude machte Eindruck auf jeden, der davor stand. Es kam mir relativ bekannt vor, war das nicht die Lobby, in der ich zusammengebrochen war, nachdem Aleister mit mir Sex haben wollte? Wundervolle Erinnerungen, die hier wach wurden.
Alle anderen Infos, die wichtig waren, hatte ich schon lange erhalten. Welches Zimmer ich suchen sollte, wie ich mich zu verhalten hatte, Noah hatte sich Mühe damit gegeben. Dieser Winston war ihm also sehr wichtig. Wie viel er wohl für meine Jungfräulichkeit hinblättern musste, ohne die Anziehsachen zu rechnen? Sicher eine Menge, wahrscheinlich mehr als ich Wert war. Noah hatte gesagt, ich hätte eine perfekte Figur und würde sicher vielen Männern gut gefallen, aber an meinem Verhalten musste ich noch arbeiten. Da hatte er natürlich recht, aber warum sollte ich auch nett zu jemandem sein, der meiner Meinung nach ein absolutes Arschloch war?
Ich gehörte selber zur Oberschicht, aber ich konnte reiche Menschen nicht ausstehen, sie waren so arrogant, so von sich selbst überzeugt und so eitel, dass ich mich sogar von meiner eigenen Familie fernhielt, weil sie nicht anders waren. Alle wollten nur gut vor meinem Vater dastehen, auch ich. Und deshalb tat ich das hier. Oft wurde mir früher gesagt, ich könnte eine bestimmte Gruppe nicht hassen, wenn ich selbst dazugehörte. Das stimmte aber nicht. Von allen Menschen auf dieser Welt hasste ich mich noch am meisten.
„Welches Zimmer haben sie gebucht?” die Rezeptionistin lächelte mich freundlich an und ich tat es ihr gleich. Ich konnte ja nicht unhöflich sein. „Ich würde gerne zu Mister Young, er hat mich angekündigt.” wie oft hatte ich diese Worte zu Hause vor dem Spiegel gesagt? Das war wirklich beängstigend! „In Ordnung, Suite 32, Stockwerk 16. Haben sie viel Spaß!” diesmal zwinkerte sie mir zu und ich konnte nur den Kopf schütteln, bevor ich mich zum Aufzug begab. Was für eine Frau.
Nicht nur von außen hatte das Hotel wundervoll und beängstigend ausgesehen, es war mit dem Aufzug das selbe. Die Rezeption war von einem großen Aufenthaltsraum durch eine Treppe nach unten getrennt, und durch Bilder im Internet wusste ich, dass man sich gewaltig täuschte, wenn man durch die einfache Einrichtung der Rezeption dachte, es wäre alles sehr schlicht gehalten. Das war nämlich ganz und gar nicht der Fall! Es war pompös und voller Mamor, Gold und hochwertigem Mobiliar! Auch ein paar Suiten konnte man von innen sehen, diese sahen mehr aus wie ganze Paläste. Unglaublich, was sich manche Menschen für ihr Geld leisteten! Und unglaublich, dass mir das alles bei meinem letzten Besuch hier nicht aufgefallen war! Selbst wenn es mir hundeelend ging, es musste einem doch einfach auffallen, wenn man in solchem Luxus umfiel!
In Stockwerk 16 waren nur zwei Türen. Und auf der einen stand in goldenen Zahlen die Nummer 32. Zitternd hob ich meine Hand, die Aufregung hatte mich plötzlich übermannt und ich musste aufpassen, um nicht umzufallen. Mir war verdammt schwindelig und ich musste mich kurz am Türrahmen festhalten, um nicht nach hinten zu kippen. Erst nach ein paar Sekunden ging es wieder und ich konnte noch ein letztes Mal meine Hose hochziehen. Was war das auch für eine Scheiße! Er hätte mir wenigstens noch einen Gürtel geben können! Langsam klopfte ich und ganz genau vier Sekunden später wurde die Türe langsam geöffnet und ein Mann in Anzug stand vor mir.
Im selben Moment konnte ich nur noch den Mund aufmachen und meine Überraschung mit ihm teilen. „Heilige Scheiße.” mehr sagte ich nicht, ich rührte mich auch nicht von der Stelle. Der Mann hatte eine Augenbraue nach oben gezogen "Wie bitte?”. Er hatte eine tiefe Stimme, eine Stimme die keinen Akzent hatte, obwohl er einen englischen Nachnamen trug. Irgendwie kam er mir bekannt vor, nur woher? Und außerdem kam ich noch immer nicht darauf klar, wer da vor mir stand!
Natürlich kannte ich ihn nicht, aber bisher waren alle Männer, die ich bedient hatte, über vierzig und sahen nicht aus wie Adonis persönlich. Sie trugen auch keine feinen Anzüge bei unseren Treffen und vor allem waren sie nicht so viel größer als ich! Der Typ war vielleicht Profi-Basketballer, so groß erschien er mir. Die schwarzen Haare hatte er ordentlich zur Seite gegellt und er trug keinen Bart. Dafür waren seine Wangenknochen hoch, die Lippen schmal und die Nase mittig. Es sah aus als hätte man sein Gesicht gespiegelt. Die proportional zum Gesicht passenden, bernsteinfarbenen Augen schauten mich mit einer Mischung von Missachtung und Abfälligkeit an. Das war kein schöner Blick. Wirklich nicht. Oder zumindest kein Blick, den ich von diesem Menschen bekommen wollte.
„Entschuldigen sie bitte, ich war nur etwas überrascht.” gab ich zu und er nickte.
„Komm rein.” damit ging er einige Schritte zurück und ich folgte ihm, kurz hinter mir schloss ich die Tür.
„Du bist also Sam, gut, dann bitte ich dich als erstes, deine Schuhe neben der Türe stehen zu lassen, ich möchte keinen Dreck auf meinen Teppichen.” erklärte er.
„Sie wissen aber schon, dass ich die erst unten im Auto angezogen habe, oder?”.
„Das ist mir sehr wohl bewusst, und trotzdem verlange ich es von dir. Normalerweise muss ich so etwas nicht noch erwähnen, die meisten Leute wissen, wie sie sich bei mir zu verhalten haben und ich hatte gehofft, Mister Johansson hätte dir das etwas näher gelegt, aber gut, ich verzeihe den Fehler." bei diesen Worten lief es mir eiskalt den Rücken hinunter, als ich Mister Young zu seiner Couch folgte. Ich wollte ihn lieber mit Mister ansprechen, auch in Gedanken, das passte besser zu seinem Erscheinungsbild. Ich blieb etwas entfernter stehen, während er sich hinsetze und dann wurde ich erstmal von oben bis unten gemustert. Er musste das so durchziehen, er bezahlte ja für das hier, aber irgendwie fühlte ich mich unwohl. Aber dadurch, dass wir jetzt weiter in der Suite waren, konnte ich sie mir besser ansehen. Sie hatte zwei Stockwerke und diese waren durch eine große Treppe verbunden. Der Raum, in welche wir uns befanden war sein Wohnzimmer, welches eine offene Küche in sich hatte. Und die Decke war mindestens sechs Meter vom Boden entfernt. Wirklich wunderschön! Unter der Treppe stand ein Klavier und links und rechts von dieser gingen Gänge nach hinten. Es sah mehr aus, als würde jemand hier wohnen, nicht Urlaub machen. Aber wahrscheinlich wollte er es auch einfach schön haben, wenn er hier ein paar mehr Tage verbrachte.
"Ich hoffe, du hast Hunger mitgebracht?" Mister Young zeigte auf seinen Couchtisch, auf welchem unheimlich viel Essen stand. "Ich kann immer essen!" am liebsten hätte ich mich sofort auf alles gestürzt, aber mein gutes Benehmen, auf welches Mister Young so sehr bestand, und die Angst davor, einen noch schlechteren Eindruck zu machen, hielten mich davon zurück. "Das ist sehr gut, es gibt noch zwei Gänge!" er goss zwei Gläser Champagner ein und hielt mir eines davon hin. "Setz dich doch, dann können wir anfangen, zu essen!" schlug er vor. "Gerne!" ich setzte mich zu ihm auf die Couch und wir stießen an.
"Möchten sie mir vielleicht ihren Namen verraten?" ich legte meine Hand auf seinen Arm und biss mir verführerisch auf die Unterlippe, natürlich wusste ich schon, wie er hieß, aber ich musste ja irgendwie das Gespräch beginnen.
"Mein Name ist Winston, aber das wissen sie sicher schon, und weil sie sich es sicher gefragt haben, der Name kommt von einer Katze. Außerdem, können wir die Sache mit der Annäherung lassen? Wir wissen beide, dass ich dafür bezahle und anders als deine anderen Kunden bisher, brauche ich diese Illusion nicht." er entzog mir deinen Arm und nahm sich einen des dir mundgerechten Stücke.
"Illusion? Ich genieße diese Treffen noch! Mein Boss hat ihnen sicher erzählt, dass ich noch ziemlich neu im Geschäft bin!" ich beugte mich nach vorne und zupfte an seinem Gürtel herum, bis er nach kurzer Zeit meine Hände wegschob.
"Natürlich, deshalb habe ich sie ja engagiert, ich hatte gehofft, mit Ihnen könnte man sich noch eine gute Zeit machen und sich ein bisschen in Gespräche vertiefen, bevor wir anfangen, aber wenn sie wirklich nur für den Sex gekommen sind." er zog sich das Jackett aus und lies es einfach neben die Couch fallen.
"Nein! Nein, ich mag es jemanden zu treffen, der mich nicht sofort ins Bett zieht und dabei keine Zeit findet, mir mein T-Shirt anständig auszuziehen. Alleine, dass du dir im Vorfeld so große Mühe gemacht hast, war wundervoll!" gestand ich ihm und hielt mir im nächsten Moment den Mund zu. Ich hatte gerade die wichtigste Regel gebrochen, die es bei unserem Service gab und zwar, unsere Kunden niemals zu duzen, wenn wir nicht ausdrücklich dazu aufgefordert wurden.
„Ist schon in Ordnung, mach dir nichts draus! Wenn du mich nicht immer siezt, fühle ich mich nicht so alt.” er lachte das erste Mal an diesem Abend und bot mir eine Häppchen an. „Du bist mir vielleicht doch sympathisch Sam. Willst du mir nicht ein bisschen von dir erzählen?” schlug er vor und schenkte uns beiden Champagner nach. „Naja, ich bin 22 Jahre alt und habe gerade das erste Semester bestanden, bin liebender Vater von zwei Katern und ich wenn sich die Zeit ergibt, mache ich gerne Urlaub in dem kleinen Strandbunker an der englischen Küste, den mein Vater mir zum Abitur geschenkt hat. erzählte ich.
„22? Und ich dachte bei deiner Figur und dem Gesicht wärst du noch minderjährig!” scherzte er. „Ein Strandbunker? Was muss ich mir darunter vorstellen?” hakte er nach.
„Du kennst doch bestimmt diese kleinen Strandhäuschen, in denen es nicht viel mehr gibt als ein kleines Bad, ein Bett und ein Regalbrett über diesem?” er nickte. „Und jetzt noch mich, zwei Katzen und ne Tüte Gras. E´ voilla, mein Bunker.” ich musste lachen und er stimmte mit ein.
„Ich würde das gerne einmal sehen. Du bist bestimmt noch viel schöner in diesem Bett. Nackt und bekifft.” er strich mir sanft mit ein paar Fingern über die Wange und wandte sich dann wieder schnell von mir ab. „Möchtest du noch etwas von der Vorspeise oder darf ich den Hauptgang servieren lassen?” wollte er wissen und ich nickte nur als Antwort.
„Was? Essen? Nein? Ja?” ein weiteres Mal mussten wir beide lachen und er stand auf, um den Zimmerservice zu rufen.
„Ich hoffe du magst Meeresfrüchte und Tiere?”.
Es dauerte tatsächlich keine zehn Minuten, bis das Essen auf das Zimmer gebracht wurde.
„Oh Wow!” ich schaute mir alles genau an.
„Fan von Meeresfrüchten? Ich persönlich ziehe sie vor jedes andere Essen, wenn ich Zeit habe, wirklich zu genießen.” Winston hielt mir einen Teller hin und nachdem ich ihn genommen hatte, setzte er sich wieder neben mich, während die Butler das Essen auftischten. Durfte man dazu überhaupt Butler sagen, oder hatten sie eine eigene Bezeichnung? Mister Young wusste es bestimmt! Zwar war ich mir nicht mehr ganz so sicher, ob ich nicht doch zu Winston umschwenken sollte, aber darüber konnte ich mir zu einem anderen Zeitpunkt auch noch Gedanken machen.
„Oh Ja! Ich liebe solches Essen! Bei uns gibt es sowas nicht, ich esse meistens Suppe.” erzählte ich und schaufelte meinen Teller mit allem möglichen Essen voll. Da waren alle möglichen Meeresfrüchte und auch ein Hummer. Ich hatte noch nie Hummer gegessen!
„Hey, ich muss dich warnen, es gibt auch noch Nachspeisen!” mein Gegenüber schüttelte den Kopf und begann, Calamari zu essen.
„Wenn du einen Strandbunker zum Abitur bekommen hast, haben deine Eltern sicher auch genug Geld, oder?” wollte er wissen.
„Jap.”.
„Dann haben sie also das Geld, um dir dein Studium zu bezahlen?”.
„Jap.” ich aß eine weitere Garnele.
„Und warum tust du dann das hier? Ich meine, wenn deine Eltern genug verdienen, hast du das doch eigentlich alles nicht nötig, oder?” redete er weiter und ich rollte mit den Augen.
„Ja, eigentlich brauche ich das nicht, aber es ist schön, weil ich das Bargeld gut gebrauchen kann. Meine Eltern kontrollieren nämlich meine Bankkonten und sie finden es bestimmt nicht toll, dass ich einen Haufen Geld für Gras ausgebe. Und es gefällt mir, endlich mal Männer zu treffen, die Interesse an mir haben, weißt du? Das pusht mein Ego so ein bisschen, nachdem ich schon so alt bin, und noch nie auf einem Date war oder sowas. Ich hatte auch noch nie einen Freund und ich kann mich an keinen Moment erinnern in welchem ein Mann mir etwas ausgegeben oder sonstige Formen der Interesse gezeigt hätte.” kurz holte ich Luft, „Ich wäre auch sicher noch Jungfrau, wenn ich mir mit achtzehn nicht aus Verzweiflung einen blöden Dildo gekauft hätte, der mich nur noch mehr frustriert hat, weil ich damit nichts hinbekommen hab!” endete ich und mir wurde klar, dass vor allem der letzte Teil absolut unnötig gewesen war.
„Interessant. Aber du hattest doch schon Treffen wie dieses, nicht? Sex mit anderen Männern? Und überhaupt würde ich dir sofort jeden Drink ausgeben, den du wollen würdest wenn ich dich an einer Bar treffen würde. Du bist immerhin wunderschön. Vielleicht findet man ja gemeinsame Interessen, die man noch nach dem hier verfolgen könnte?” vorsichtig hob er mein Kinn an und gab mir einen Kuss auf die Lippen. Wow, er küsste mich, obwohl an meinem Mund noch Fleisch der Garnele klebte, die ich gerade gegessen hatte wie ein Schwein und es schien ihm auch nichts auszumachen, das mein Gesicht dem eines Hamsters glich, wenn er in seinen Backen Nüsse hortete.
„Wow.” ich konnte gar nicht in Worte fassen wie sich diese unheimlichen Glücksgefühle in mir ausbreiteten und durch meine Adern zu strömen schienen. Ich fühlte mich als könnte ich aufstehen, einen Marathon laufen und vor Glück gleich am Ende in seine Arme hüpfen. Aber ich wusste auch, dass ich gleich alles zerstören würde.
„Ja, ich hatte vorher treffen. Aber nur Oralsex und Petting, richtigen Sex noch nicht. Also wenn du das von vorhin nicht mitzählst, dann…” outete ich mich und beobachtete gespannt jede noch so kleine Veränderung seiner Gesichtsmuskulatur.
„Ich kann dir doch nicht dein erstes Mal nehmen.” stellte er mit hochgezogener Augenbraue fest.
„Doch! Natürlich kannst du! Denk gar nicht darüber nach! Und bitte brich das hier nicht ab! Und mach Noah nicht dafür verantwortlich, ich hab ihm nämlich nie gesagt, wie es wirklich ist. Mein erstes Mal würde ich wahnsinnig gerne mit dir haben! Du bist der erste Mann, der sowas hier für mich macht und ich hab mich noch nie so gut gefühlt! Nach der Einladung zu einem Date fühle ich mich auch nicht mehr komisch! Ich wollte mein erstes Mal immer mit jemandem haben, der mich wertschätzt und das tust du! Bitte! Das ist das erste Mal in meinem Leben, dass ich mich wirklich darauf freue, Zeit mit jemandem zu verbringen!” bettelte ich und atmete erst einmal tief aus. Was laberte ich denn da für eine Scheiße? Und vor allem warum tat ich das? Das ging ihn doch alles gar nichts an!
„In Ordnung, aber lass uns erst einmal fertig essen, dann können wir ja immer noch Sex haben, wenn ich es mir bis dahin nicht anders überlege!” er zwinkerte mir zu und ich grinste fröhlich vor mich hin, besser konnte dieser Abend kaum noch werden!
Oh, wie ich mich geirrt hatte! „Heirate miff” bat ich meinen Wohltäter während ich mir schon zwei Macarons und eine Hand voll Gummibärchen in den Mund stopfte.
„Nicht so voreilig, du hast ja noch keine Ahnung, wie schlecht ich im Bett bin!” lachend nahm er sich einen Cupcake.
Die Nachspeisen waren wundervoll! Macarons, Flammkuchen, Pudding, Gummibärchen, Lakritz, Bonbons, Cupcakes, Muffins und was weiß ich noch alles! Und es hatte so süße Miniformate, damit man sich durch alles probieren konnte. Eigentlich Großartig, aber ich hätte auch alles probiert wenn es normalgroß wäre.
„Ich glaube nicht, dass ein Mann wie du einen Prostituierten braucht, weil er so schlecht im Bett ist. Darüber würde doch jeder hinwegsehen, wenn du einem das hier bieten kannst! Eher, weil du zu viel zu tun hast und so viel Arbeitest, oder weil du keine willst.” vermutete ich und er wurde plötzlich ernst. Dieser Stimmungswechsel gefiel mir nicht!
„Nein, das ist es nicht. Klar, ich arbeite viel, aber ich schaffe es auch erfolgreich, meine Tochter in meine Zeitpläne zu quetschen.” er nippte wieder an dem Champagner. „Es sind eher all die anderen Sachen. Zurückweisung bei der Familie, nicht genug Selbstbewusstsein um auf hübsche Jungs wie dich zuzugehen und der Fakt, dass ich nicht gerne Zeit mit Menschen verbringe.”.
„Wieso sind sie denn nicht gerne mit Menschen zusammen? Und was sollte das überhaupt für ein Hinweis sein?” beschwerte ich mich und er begann zu lachen.
„So war das definitiv nicht gemeint! Aber weißt du, ich hab beruflich viel mit Menschen zu tun und ich war noch nie der Mensch, der gerne andere um sich hat. Wechseln wir das Thema, ja? Was denkst du, wie ich mein Geld verdiene?” stellte er mir ein kleines Rätsel. Mist! Wenn ich seinen Namen gegoogelt hätte, dann wüsste ich das jetzt!
„Vielleicht mit Aktien? Oder nein! Dir gehört eine große Restaurantkette!” riet ich, aber er lachte nur.
„Jeder Konzern verdient Geld mit Aktien. Aber nein, im Großen und Ganzen ist es was anderes. Angefangen habe ich mit einer Firma, die Programme erstellt, Websites baut und Dinge analysiert, aber mittlerweile finden sich auch andere Wege, Geld zu verdienen, die nicht ganz so harmlos sind. Du weißt ja, jeder der mit Noah zusammenarbeitet hat keine ganz weiße Weste. Aber ich muss mich dabei nicht mit vielen Menschen austauschen, alles hängt zusammen.”.
„Das ist ja interessant! Und warum erzählst du mir das alles? Geht es mich was an?”.
„Weil es zeigt, wie ich versuche nicht mit Menschen in Kontakt zu kommen. Ich befehlige Hauptberuflich einen Haufen an Nerds, der sich in einem Gebäude nur durch einen Chatroom austauscht. Manchmal denke ich, ich würde die Namen der meisten nicht kennen, wenn wir sie nicht alle krankenversichert hätten.” scherzte er und lachte, während ich nur mit den Schultern zuckte.
„Naja, aber es würde ja reichen wenn du dich mit nur einem Menschen abfindest.” zweifelte ich.
„Aber wie lerne ich den kennen? Ich begebe mich nicht gerne in Discos oder Bars und im Internet ist es wirklich unmöglich, glaub mir, ich habe es versucht.” er atmete tief ein und aus.
„Und genau deswegen bist du heute hier und ich war gerne bereit den, Verhältnismäßig hohen Preis zu zahlen!” er stieß mit mir an und ließ mich noch eine Weile in Ruhe essen, bevor er erwartungsvoll zu mir sah. „Fertig mit essen? Dann würde ich dich bitten, dich im unteren Badezimmer, den Flur runter und die zweit Tür rechts, fertig zu machen und dann vollständig angezogen wieder zu mir zurück zu kommen.” er schien sich schon zu freuen, was ich nach diesem grinsenden Gesicht einfach vermutete.
„Keine Sorge, ich bin in zwanzig bis dreißig Minuten wieder da!” versprach ich und machte mich auf den Weg in das Badezimmer. Es war wundervoll, Mamor und Gold wieder überall. Für mich stand alles bereit. Zahnbürste, Zahnpasta, welche nach Erdbeere schmeckte, etwas zur Darmreinigung, was sehr wichtig war, wurde mir zumindest von Noah heute mindestens drei Mal erklärt und irgendwie machte es schon Sinn, mich immer daran zu erinnern, weil ich echt vergesslich war. Aber irgendwann war es dann doch ziemlich nervig. Vor allem weil man schönere Themen hatte, um drüber zur reden. Neben der freistehenden Badewanne, in welcher ich mich gleich ans Wert machen würde, war auch noch eine Dusche, in der ich mich danach nochmal duschen konnte. Das Duschgel roch nach Erdbeere. Vielleicht war es ja sein Lieblingsduft! Genug nachgedacht, ich war noch ungeübt und sollte ich mich wohl langsam an die Arbeit machen, um für ihn hübsch auszusehen.
*ab hier beginnt der Lemon*
„Pünktlich auf die Minute. Genau fünfundzwanzig! Du bist wirklich sehr gut im schätzen!” lobte Winston mich und lachte dann. Sein Gesicht war wirklich wundervoll, wenn er lachte. Er sah so schön aus. Und er war so gepflegt! „Gehen wir nach oben in mein Bett?” er hielt mir die Hand hin und führte mich wie eine kleine Prinzessin die Treppe nach oben. Was man von unten nicht gesehen hatte, war, dass es hier oben nur ein Bett, ein Nachttischkästchen, eine Neonlampe an der Wand, welche nur aus Einsen und nullen Bestand, und zwei Türen, je links und rechts eine, gab.
„Wow.”, staunte ich und strich über die Bettdecke, das Bett fühlte sich extrem weich an.
„Ja, es ist wunderschön, nicht war? Ich mag es hier, es ist einfach gemütlich.“, er lachte und ich konnte nur die atemberaubende Fensterfront bestaunen, welche sich über die gesamte Seite zog. Vorhin war sie mir nicht aufgefallen, weil sie von der Treppe halb verdeckt wurde, aber es war wirklich wunderschön! Man konnte fast die ganze Stadt sehen!
"Kommst du ins Bett?“. Winston hatte sich schon gesetzt und klopfte neben sich auf das Bett.
"Nur, wenn ich dich ausziehen darf!“, ich kletterte über ihn und begann sein Hemd aufzuknüpfen. Darunter kam ein unheimlich gut trainierter Körper zum Vorschein. Eine starke Brust, breite Schultern und Bauchmuskeln. Er sah aus wie ein Gott!
„Du bist so sexy, wow!” Ich strich über sein Six Pack und massierte dieses und darum herum gleichmäßig mit vier Fingern. Damit ging ich immer weiter nach oben und massierte irgendwann seine Schulter. „Aber dein ganzer Körper sieht so verspannt aus! Und deine Schultern sind ganz hart!” Ich tat etwas besorgt und grinste dann fast so breit wie er.
„Ich habe ein paar schöne Dinge für uns beide in der Schublade!“ Winston zwinkerte mir zu und ich öffnete die besagte Schublade. Darin lagen Kondome, Gleitgel, komische Metallringe von denen ich nicht wusste, was sie waren, Massageöl, komisch aussehende Sexspielzeuge, in allen möglichen Formen und Farben und ein Portmonai.
„Und was davon willst du heute benutzen?“ Ich schnappte mir das Öl und er lachte.
„Am liebsten alles davon!“.
„Ok, dreh ich um, dann massiere ich dich!“, forderte ich ihn auf und er drehte sich um, nachdem er sei Hemd auf den Boden geworfen hatte. Ich setzte mich rittlings auf seine Oberschenkel und strich seinen Rücken über die Schultern und dann wieder nach unten hin aus. Dies wiederholte ich ein paar Mal und ging dann zum nächsten Griff über und rieb mit meinen beiden Händen immer wieder kleinere Stellen des Rückens, bis sein ganzer Rücken gut durchblutet und warm war. Als nächstes nahm ich mit die Haut und zog sie ein bisschen zusammen, bevor ich endlich mit der richtigen Massage anfing. Wenn ich nach einer gewissen Zeit nicht aufgehört hätte, wäre er vielleicht noch unter mir eingeschlafen. Ich hätte nicht gedacht, dass das so gut funktionieren würde.
„Also ich brauche gar keinen Sex mehr, mach weiter und ich dreh mich wieder um!“, forderte er mich auf.
„Vergiss es! Ich hab Bock auf Sex und ich bin nicht hierhergekommen um dich zu massieren!“ Ich stieß ihn in die Seite und er lachte.
„Jaja, ist schon gut, dann massiere jetzt eben ich dich ein bisschen. Steh auf!“, forderte er mich auf und ich tat was er mir befohlen hatte. In weniger als drei Minuten stand ich komplett nackt vor Winston, welcher mich dazu gezwungen hatte, es ganz langsam zu tun. Aber ich wollte doch jetzt endlich anfangen!
„Wow, du bist so verdammt schön!“ Er strich mit seinen Händen an meinen Seiten nach unten und ließ seine Hand auf meiner Hüfte ruhen, an welcher er mich gleich darauf mit einem Ruck an sich zog. Auch er hatte sich mittlerweile ausgezogen und war nicht weniger nackt als ich . Ich wurde von ihm auf seinen Schoß gezogen und schneller als ich schauen konnte lag ich mit dem Rücken auf dem Bett und er war über mir.
„Wow, das...“ weiter kam ich nicht, denn er begann meine Lippen in Anspruch zu nehmen und mich leidenschaftlich zu küssen.
„Zu schnell?“ er ließ mich allerdings erst gar nicht antworten, denn ehe ich mich versehen hatte, saugte er an jedem einzelnen Fleck meines Halses, sodass ich bald einen Knutschfleck an jedem dieser Flecken hatte. Er wanderte mit seinem Mund immer weiter nach unten und verteilte auf seinem Weg kleine, rot-lila Flecken auf meiner Brust und meinem Bauch. „Vielleicht sollte ich mich mit einer Massage für dich revanchieren?“ schlug er vor und ich nickte sofort begeistert. Mir gefielen Massagen, deshalb hatte ich das auch gelernt. Als Reaktion auf meine Begeisterung folgte, dass er das Gleitgel aus der Schublade nahm und es auf seinen Fingern und meinem Eingang verteilte. Das war aber nicht, was ich erwartet hatte!
„Kennst du das schon? Oder ist das auch vollkommen neu für dich?“ fragte er und ich antwortete:
„Nein, ich hatte noch nie etwas in meinem Hintern.“ dabei wurde ich ganz rot, vor allem als ich begriffen hatte, dass es nur zur Ablenkung gesagt worden war, damit ich mich nicht so sehr auf seine Finger konzentrierte. Und tatsächlich hatte ich es kaum mitbekommen, wie er den ersten Finger sanft in mich gedrückt hatte. Erst jetzt, wo er begonnen hatte ihn sanft in mir zu bewegen.
„Du hat auf keinen Fall gelogen, du bist so verdammt eng, da kannst du kur eine Jungfrau sein.“ er grinste und küsste meine Oberschenkelinnenseite.
Warum sollte ich?“ brachte ich heraus. Ich hatte mir auf die Lippe gebissen damit ich nicht stöhnte.
„Weiß nicht, vielleicht damit ich sanfter bin? Und jetzt hör auf es zu unterdrücken!“ er grinste und leckte mit seiner Zunge einmal meinen gesamten Schaft entlang, so konnte ich ein leises wimmern nicht mehr unterdrücken.
„Ah!“ ich krallte mich in die Bettdecke unter mir.
„Gut so!“er wiederholte das und ich musste nochmal stöhnen, zumindest bis ich ein unangenehmes Ziehen an meinem Schließmuskel fühlte.
„Aua!“ ich zuckte etwas zusammen und Winston strich mir sanft über den Oberschenkel.
„Pscht, nicht erschrecken. Entspann dich, mein Kleiner.“ beruhigte er mich und begann, mich mit seinen beiden Fingern sanft zu stoßen und in mir zu drehen und zu krümmen.
„Oh wow.“ es tat schon nach kurzer Zeit kaum mehr weh, deshalb schloss ich die Augen und genoss die Berührungen. „Mhm!“ er hatte diesen Punkt in mir getroffen, den man glaube ich Prostata nannte, und es tat wirklich so gut, wie die Leute im Internet es immer beschrieben hatten.
„Fühlt es sich gut an?“ mein Partner war amüsiert, das hörte man an seiner Stimme und es gefiel ihm bestimmt noch viel besser, dass ich mir auf die Faust biss, während ich nickte. Denn er wiederholte die Handbewegung, die mein Stöhnen ausgelöst hatte, und ich vergrub mit einem lauten Stöhnen meine Finger wieder in der Decke.
„Hast du dich schon an den zweiten Finger gewöhnt?“ fragte Winston vorsichtshalber, währenddessen fuhr er mit der zweiten Hand langsam meine Seiten rauf und runter. Gleich nachdem ich genickt hatte, drückte er langsam den dritten Finger in mich. Das war aber dann doch ein bisschen zu viel Dehnung.
„Ah!“ ich kniff meine Augen fest zusammen, biss die Zähne aufeinander und meine Finger krallten sich wie verrückt in das Bett.
„Alles in Ordnung? Soll ich aufhören?“ bot er an, aber ich schüttelte schnell den Kopf. Ganz sicher nicht, ich wollte das jetzt!
„Dein Ding wird doch bestimmt noch größer sein, oder etwa nicht?“ gab ich durch immer noch halb geschlossene Zähne von mir.
„Mein was?“ er zog eine Augenbraue nach oben und grinste mich schadenfroh an, was ich allerdings nicht lange sah, weil ich meine Augen schon wieder schloss. Er hatte wieder die Finger gekrümmt und ich hatte zwar unheimliche Schmerzen, aber es war auch schön!
„Dein Schwanz verdammt!“ stöhnte ich laut. Das war so demütigend! Warum tat er mir das überhaupt an?
„Ja, das ist er, aber glaub mir, du wirst ihn lieben!“ versprach er und zog im selben Moment seine Finger aus mir heraus. Es war ein wirklich komisches Gefühl, nichts mehr in mir zu haben, aber das sollte anscheinend nicht lange so bleiben, denn Winston nahm ein Kondom aus dem Nachtisch und riss die Verpackung auf. Dann strich er dieses über seinen harten Schwanz, welcher wirklich viel zu groß aussah! Ich würde sterben! Was wenn er mich mit dem riesigen Ding zerreißen würde?
„Du siehst nicht sehr überzeugt aus!“ Winston zog mich an sich und kniete jetzt zwischen meinen Beinen.
„Dein Schwanz ist nur ziemlich groß, so groß hatte ich ihn mir eigentlich nicht vorgestellt.“ erklärte ich und er beugte sich zu mir, um mich sanft zu küssen.
„Mach dir keine Sorgen, du bist gut genug vorbereitet. In Ordnung? Darf ich anfangen?“ er platzierte sich an meinem Eingang und ich kniff meine Augen fest zusammen, bevor ich nickte.
„Nicht, entspann dich!“ Winston strich sanft über meine Hüfte und half mir damit dabei, regelmäßig tief ein und aus zu atmen. Das half mir dabei, mich zu entspannen und ich versuchte auch, das zu halten, als sich mein Partner ganz sanft und langsam in mich drückte.
„Ah!“ ich biss die Zähne fest aufeinander. Es tat so schrecklich weh! Es fühlte sich an, als würde er mich zerreißen! Viel zu groß!
„Entspann dich. Alles ist gut!“ Winston drückte sich sanft an mich und küsste meinen Hals. „Tief ein und ausatmen!“ er strich mir vorsichtig eine Strähne aus dem Gesicht und küsste mich. Wieder versuchte ich mich mit der Atemtechnik zu entspannen und schaffte es nach ein paar Versuchen. Doch als Winston ein weiteres Mal zustieß, verkrampfte ich mich sofort wieder, während er unheimlich laut stöhnte.
„Komm her!“ er grinste mich an und zog mich noch näher zu sich, wenn das überhaupt ging, und nahm meine Lippen in Besitz. Er küsste mich so leidenschaftlich sodass ich nicht einmal Zeit hatte, mich darauf vorzubereiten. Ich wurde komplett von ihm überrumpelt. Seine Hände waren überall auf meinem Körper, ich fühlte mich so begehrt, so wundervoll. Während ich mich nur auf meine Lippen und die Hände meines Liebhabers konzentrieren konnte, spürte ich zwar, wie er sich wieder aus mir zurückzog, nahm es aber nur nebensächlich war. Erst als er sich zurück in mich stieß, musste ich in den Kuss stöhnen. Was war das? „Oh Gott!“ ich krallte mich an Winston.
„Endlich!“ ich bekam noch einen flüchtigen Kuss auf die Lippen gedrückt, dann richtete sich der starke, große Mann über mir auf, sodass ich seinen wundervollen Körper direkt vor mir sah. Er war so verdammt sexy. Womit hatte ich das verdient? „Gefällt dir, was du siehst?“ er grinste mich an und legte meine Beine direkt über seine Oberschenkel, dann fing er an, regelmäßig und hart zuzustoßen. Und auch wenn es noch so weh tat, es war wundervoll! Ich konnte nicht anders als die Augen zu verdrehen und meinen Kopf nach hinten, in die Kissen zu drücken, während ich irgendwie versuchte, mit diesem wundervollen Gefühl klarzukommen, welches er mir bescherte. Es war so gut! Tat so gut! Ich wollte mehr, klammerte mich an ihn, vergrub meine Fingernägel in seinem Fleisch und stöhnte seinen Namen. Bisher hatte ich nur davon gelesen und geträumt, solche Gefühle zu haben, aber es war genau so wundervoll, wie sie immer beschrieben wurden! Mein gesamter Körper war verschwitzt, ich spürte die Hitze in jedem einzelnen Körperteil. Aber es dauerte leider nicht lange, bis ich kurz davor war zu kommen.
„Winston!“ ich hielt mich noch so gut ich konnte an seinen Schultern fest, aber ich schaffte es nicht, sodass ich mich bald einfach nur noch in die Bettdecke unter mir krallte. Winston stieß nur noch schneller in mich, wenn das überhaupt möglich war. „Ah-Ah-AH!“ ich konnte nicht mehr, es ging nicht! Keine fünf Sekunden dauerte mein Orgasmus, der so unheimlich schön war, der mir den Atem raubte. Nachdem ich auf meinen Bauch gekommen war, wollte ich mein Gesicht in den Händen verstecken.
„Gott, wie süß!“ Winston nahm meine Hände von meinem Gesicht und küsste mich ein weiters Mal und wurde so schnell, dass er nicht mitbekam, wie ich mit meiner Hand versuchte, sein Becken davon abzuhalten, so hart gegen das meine zu stoßen. Aber man sah ihm an, wie anstrengend es für ihn war. Seine Haare waren nass vom Schweiß, als er selbst nur noch schwer atmend über mir thronte und immer unregelmäßiger zustieß. Langsam lehnte er sich nach vorne und küsste mich, während er in mich stieß. Auch wenn ich schon lange meinen Orgasmus gehabt hatte und die Schmerzen langsam wieder anfingen, konnte ich Winston nicht einfach sagen, er solle aufhören. Das Gefühl das heißen Atems, welcher auf meine Brust traf und die groben männlichen Hände, die mich an der Hüfte festhielten wie ein Schraubstock, gefielen mir viel zu sehr!
„Oh Fuck! Yes! Fuck! Baby! You´re so tight!“ Winston krallte sich in meine Hüften und stieß ein letztes Mal hart und verdammt tief in mich. Dann kam er endlich und ich legte meine Hände an seinen Nacken als er mich innig küsste.
Er brauchte ein bisschen, bis er wieder zu Atem kam und sich aus mir herauszog. Dann striff er das Kondom ab und stand vom Bett auf, um sich auf den Weg nach unten zu machen. Ich schloss er schöpft die Augen und ließ meinen Kopf wieder auf das verschwitzte Kissen sinken. Das war so wundervoll! Auch wenn mein Arsch wehtat und ich unheimlich verschwitzt war, war ich doch auch glücklich. Vielleicht hätte ich meine Jungfräulichkeit auch für meinen Zukünftigen aufheben sollen, aber war das nicht auch irgendwie dumm? Man wusste dich eh nie, ob man zusammenbleiben würde, also machte es auch kaum etwas, wenn man es einfach gegen gutes Geld tat. Und Winston war ein wunderschöner Mann und ein verdammt guter Liebhaber! Vielleicht war er ja Single? Ich sollte ihn lieber Mal googeln!
*hier endet der Lemon*
„Ah!“ ich erschrak fürchterlich, als ich plötzlich hochgehoben wurde.
„Hat die kleine Prinzessin sich etwa erschreckt?“ neckte er mich und trug mich die Treppe nach unten, direkt in ein zweites Badezimmer, welches wundervoll war. Die riesige Badewanne war schon mit Wasser und Schaum gefüllt. Winston setzte mich zuerst sanft auf dem Rand der Wanne ab, um meinen Bauch von Sperma zu befreien. Dann ließ er mich langsam in das Wasser gleiten.
„Oh wow!“ er kam sofort zu mir und ich konnte mich zwischen seine Beine legen, während ich mich auf seinen Oberkörper stützte.
„Ja, es ist wundervoll hier, nicht?“ er zog mich sanft ganz nahe an ihn und ich kuschelte mich an seine Brust. Ja, das war es. Von hier konnte man ebenfalls über die Stadt schauen. Überall leuchteten so viele bunte Lichter.
„Ich wünschte, ich hätte so viel Geld wie du, dann würde ich die ganze Zeit Urlaub machen und mir schöne Häuser und Männer kaufen!“ seufzte ich und Winston lachte.
„Was denkst du denn was ich hier mache?“ er stieß mich mit seinem Kopf behutsam an und lachte noch einmal.
„So verbringst du also dein Leben? Mit Jungs wie mir und viel zu essen?“ hakte ich nach.
„Nein, mit Urlaub und schönen Häusern, obwohl ich trotzdem arbeite. Ein Business arbeitet nicht von selbst!“ er ließ die Schultern sinken und tauchte tief in das Warme Wasser.
„Du bist, ehrlich gesagt, mein erster Prostituierter. Ich weiß nicht, normalerweise halte ich nicht wirklich viel von Leuten wie dir, aber du bist ganz annehmbar.“ er legte die Arme um mich und ich musste grinsen.
„Danke. Aber was hast du dann vorher gemacht? Warst du in einer festen Beziehung?“ grub ich noch tiefer und er schüttelte den Kopf.
„Nein, war ich nicht. Aber ich habe nie für Sex bezahlt. Viele meiner Geschäftspartner schwören ja darauf, weil man es sich so viel leichter macht, aber wie gesagt, ich halte nicht viel davon. Nur das Noah dann angeboten hat, er würde mir einen speziellen Freundschaftspreis für einen exklusiven Jungen machen, hat mich das umgestimmt. Und vielleicht auch, dass mein Bruder Aleister mir dazu geraten hat, weil er immer sagt, du wärst mein absoluter Traummann. Was ich bezweifle. Der Deal mit Noah wäre vielleicht nicht zustande gekommen, wenn ich nicht angenommen hätte und das wollte ich verhindern. Meine kleine Schwäche für deutsche Jungs spielt auch noch eine kleine Rolle.“ erzählte er.
„Aleister ist dein Bruder?“ das war das einzige, was mich an der Erklärung interessierte. Er war der Mann, von dem alle sagten, ich sollte ihn einmal treffen? War er vielleicht auch? Nein… nicht möglich!
„Ja, ist er. Ich weiß, die meisten Menschen mögen ihn nicht, weil er eben diese spezielle Art hat, aber glaub mir, er ist gar nicht so schlecht, wie die meisten denken, dass er ist.“ verteidigte er seinen Bruder.
„Ich weiß ja nicht, ich glaube nicht, dass wir noch beste Freunde werden könnten.“ gab ich zurück.
„Glaube ich dir, du musstest ja einmal vor ihm fliehen, nicht?“ er zwinkerte mir zu und lachte dann.
„Wie meinst du das? Bin ich gerade dumm oder verwechselst du mich mit jemandem?“ Klar wusste ich, was er meinte, aber woher sollte er das wissen? So wie Aleister war, war ich sicher nicht der erste Mann gewesen, der vor ihm geflohen war!
„Als du in der Lobby zusammengebrochen bist musste ich dich fast nach draußen in dein Taxi tragen!“, er lachte zwar, aber da schwang auch etwas Sorge mit.
„Das warst du? Wirklich? Wow, dann muss ich mich noch bei dir bedanken!“ ich schaute auf meine Finger und wurde sicher ziemlich rot.
„Ja, aber ich hatte nicht erwartet, dass du dich noch daran erinnern kannst!“ er streichelte sanft meine Schulter und gab mir einen Kuss auf die Stirn. „Ich hoffe, du hast dich im Laufe des Abends dann wieder erholt?“ sprach er mit leiser Stimme und ich nickte nur leicht, während meine Augen schon lange immer schwerer wurden.
„Weißt du, ich habe am Anfang des Abends gedacht, du wärst ein blödes Arschloch, das mich nur zum ficken herbestellt hat, aber irgendwie bist du doch netter, als ich erwartet hatte.“ erklärte ich, während ich krampfhaft versuchen musste, meine Augenlieder daran zu hindern, nach unten zu fallen.
„Wahrscheinlich war ich nur etwas nervös. Und manchmal vergesse ich einfach, dass ihr Callboys nur ganz gewöhnliche Jungs seid, die sich normalerweise sicher nicht so gehoben ausdrücken. Das tut mir auch leid, ich habe mich dir gegenüber nicht richtig verhalten. Deshalb will ich dir auch gerne anbieten, die Nacht hier zu verbringen, wenn du schon so müde bist, will ich dir nicht die Fahrt nach Hause auch noch auferlegen.“ er drückte meinen Kopf, welchen ich ein weiteres Mal gehoben hatte, um ihm ins Gesicht schauen zu können, während er redete, zurück auf seine Brust.
„Und ich werde, während du dich auf den Schlaf konzentrierst, den du nach diesem wirklich anstrengenden Abend dringend gebrauchen kannst, von meiner Katze erzählen, die ich in meiner Kindheit gehabt habe, ist das eine gute Idee?“ schlug er vor, aber er erwartete keine Antwort, welche er auch nicht bekam, denn kaum als er damit anfing, das Aussehen seines Stubentigers zu beschreiben, war ich auf ihm eingeschlafen.
Auch als Winston mich mitten in der Nacht aus der Badewanne hob und mich in einen Bademantel einwickelte, der mehr einer Decke glich und mir fast bis zu den Knöcheln hing, wachte ich nicht mehr richtig auf. Es tat einfach so gut und es war alles weich und warm und flauschig. Wenn ich nach dem Sex jedes Mal so eine Behandlung bekommen würde, dann würde ich bestimmt öfter den Arsch hinhalten! Im Bett kuschelte ich mich dann wie ein kleines Kind an Winston, welcher mir so vertraut vorkam, obwohl ich ihn erst ein paar Stunden kannte. Aber er roch einfach fantastisch, war warm und seine starken Arme legte er beschützend um mich. Wer würde sich da denn nicht gut fühlen?
„Guten Morgen, ein Wunder das du noch unter den Lebenden weilst!“ wurde ich am nächsten Morgen begrüßt, als ich mich unter den schlimmsten Schmerzen meines Lebens die Treppe nach unten schleppte. Die Aussicht überwältigte mich sogar, wenn es nicht dunkel war. Aber mir blieb nicht viel Zeit für die Aussicht, denn Winston hatte mich schon an sich genommen und mich die restlichen paar Schritte bis zu seiner Couch getragen. „Du bist so ein wunderschöner Mann, man sollte dir verbieten, deine Beine jemals wieder zu benutzen!“ er küsste meine Stirn und setzte mich sanft auf den Polstern ab, nur um sich dann neben mich zu setzen.
„Können wir reden?“ seine Stimme war wirklich beunruhigend tief und ich wusste schon, worauf das hinauslaufen würde.
„Ich bin gleich weg, ich muss mir nur noch schnell etwas anziehen, ja?“ schlug ich vor, aber er schüttelte den Kopf.
„Nein, ich will doch gar nicht, dass du gehst!“ er zwinkerte mir zu und legte seine Hand auf meinen Oberschenkel. „Ich wollte eigentlich nur nach deiner Nummer fragen? Erstens die von Noah und zweitens vielleicht die private Handynummer, dann kann man auch kurzfristig planen?“ schlug er vor und mir fiel meine Kinnlade fast auf den Boden. Das war ein fucking Jackpot! Hallelujah! „Alles in Ordnung?“ besorgt schauten mich dir braunen Augen an, aber ich schüttelte nur den Kopf und erinnerte mich, dass ich meine Fassung nicht verlieren sollte.
„Ja, alles Ok. Das können wir gerne so machen, ich hab kein Problem damit, und Noah sicher auch nicht!“ ich grinste bis über beide Ohren und vergaß beinahe den Schmerz in meinem Arsch, welcher von Winstons riesigem Schwanz verursacht worden war. Fuck, an den durfte ich gar nicht denken, wenn das zwischen uns wirklich zu der Art Beziehung werden sollte, wie René sie mit Elias führte, dann würde ich ihn ja noch oft genug zu sehen und spüren bekommen.
„Gut, dann geb ich dir nach dem Frühstück mein Handy und wir machen das so!“ mein Gegenüber klatschte in die Hände und schien sich sichtlich zu freuen, auch wenn ich mir nicht sicher war, ob das wegen mir oder wegen dem Essen war. Es war mir auch egal, ich würde reich werden! Oder vielleicht auch nur ein bisschen mehr Gras rauchen können, aber das war ja im Prinzip alles das gleiche, also sollte sich daran doch wohl niemand stören, oder?
„Dann freue ich mich schon auf unser nächstes Treffen! Und natürlich auf eine Nachricht von dir!“ Winston zwinkerte mir zu und gab mir zum Abschied noch ein Küsschen auf die Wange, dann drehte ich mich um und er schloss die Türe seiner Suite hinter mir. Am liebsten währe ich auf der Stelle in die Luft gesprungen, aber darauf wollte ich sicherheitshalber noch verzichten, bis ich aus dem Bereich raus war, in welchem Winston mich noch sehen konnte. Winston. Ja, der war schon ein Traummann, nicht? Ein wirklicher Gentleman, ein Mensch wie ihn jeder heiraten wollte und dabei sah er auch noch so verdammt gut aus! Das ein Mann wie Aleister sein Bruder sein sollte, unglaublich! Wahnsinn, das würde mir doch sowieso niemand abkaufen, wenn ich es ihm erzählen würde! Doch, ich musste sofort Elias schreiben und ihm alles erzählen, der würde sich sicher brennend für das alles interessieren! Oder ich fuhr spontan noch bei ihm vorbei, ich hatte jetzt ja Zeit! Oh du Heilige, alles war so wundervoll! Meine Gedanken überschlugen sich. Sie überschlugen sich und ich konnte im Taxi nicht still sitzen, welches mich nach Hause brachte. Meine Aufregung, das Adrenalin welches ständig durch meinen Körper schoss und die Schmerzen in meinem Arsch ließen mich einfach keine Sitzposition finden, die bequem war. Aber es war mir egal. Heute war alles egal! Mein Leben war toll und ich hatte die beste Zeit meines Lebens in diesen zwanzig Minuten! Zu Elias zu fahren ließ ich dann nämlich doch lieber bleiben, weil dieser mit einer Nachricht meine Euphorie etwas gebremst hatte.
´Er ist immer noch Aleisters Bruder. Wer weiß wie er wirklich ist. Pass besser auf dich auf.´
Pah! Was wusste der alte Besserwisser schon! Nur weil sie Brüder waren, musste Winston nicht so sein wie Aleister! Nein, er war nicht so, ich war schon immer gut darin, Menschen einzuschätzen und ich würde auch diesmal ganz sicher nicht falsch liegen! Außerdem wusste ich schon so viel über ihn! Und Aleister war kaum zum Gespräch gekommen! Vielleicht verstanden sie sich auch gar nicht und sie redeten nicht miteinander, also war da kein Grund um besorgt zu sein. Gar kein Grund. Oder doch? Ach man Elias, warum musst du nur so blöde Sachen sagen? Das war doch alles blöd! Ich wollte nicht noch länger über Elias Nachricht nachdenken! Lieber freute ich mich, dass ich endlich keine Jungfrau mehr war und jetzt konnte ich auch mitreden wenn es bei Luna und Marik wieder um Sex ging. Oh, ich konnte Marik ja von meiner neuesten Erfahrung erzählen! Aber eine einfache Nachricht zu schreiben, das wirkte so normal. Gab es da nicht dieses eine Lied? Ja, das würde ich ihm schicken! Und er würde es lustig finden, weil er toll war. Vielleicht würde ich heute Mal wieder mit Luna in der Bibliothek auftauchen, auch wenn keine Klausurenphase mehr anstand, ich mochte es zu lesen…
Nein, ich schaffte es wirklich nicht, mich von der Nachricht abzulenken. Aber ja, er hatte recht. In ihren Adern floss das selbe Blut, sie hatten also eigentlich auch die selben Gene! Oder war das nicht irgendwie so richtig kompliziert? Mit Basen und vielen verschiedenen Optionen oder so? Ach, ich hatte in Biologie nie aufgepasst! Wer musste das auch? War doch alles nur der selbe Schrott, der niemanden interessierte. Was mich aber wirklich an Aleister erinnerte, war die plötzliche Schwankung seiner Persönlichkeit, nur dass sie bei ihm von negativ eingebildet und unfreundlich zu einer Person gewechselt war, die jeder gerne gefickt hätte. Ob das vielleicht? Nein! Sam, verdräng den Gedanken aus deinem Kopf! Schreib ihm einfach eine Nachricht. Irgendwas davon, dass du den Abend sehr genossen hast, blah blah blah und dann musst du nur noch ein zweites Treffen rausschlagen und zack! Du hast gewonnen! Aber wirkte es nicht vielleicht komisch, wenn ich ihm so früh nach unserem ersten Treffen gleich wieder schrieb? Als hätte ich es nötig? Ich hätte doch zu Elias fahren sollen!
„Sie dürfen dann jetzt aussteigen!“, forderte mich der Fahrer unfreundlich auf und genau das tat ich auch! Aber ohne ihm Trinkgeld zu geben, er hatte das nicht verdient!