Auch in dieser Nacht schleiche ich mich wieder aus meinem Zimmer, um mich mit Aria zu treffen. Nach dem Sportunterricht ist heute auch glücklicherweise nichts Schlimmes passiert, was ich mehr als begrüße. Ehrlich gesagt war der sonstige Unterricht mehr als langweilig. Wir hatten nur langweilige Fächer wie Mathematik oder Biologie.
Nach dem Unterricht habe ich dann darauf gewartet, dass es endlich Nacht wird, damit alle Anderen schlafen gehen, sodass ich mich herausschleichen kann.
Dieses Mal mache ich jedoch nicht den Fehler mir einen Schlafanzug und keine Socken anzuziehen, sondern ziehe mir schwarze Sachen an, damit ich nicht gesehen werde. Auch eine Skimaske habe ich mir notdürftig gebastelt. Aria habe ich befohlen dasselbe zu tun. Hoffentlich hat sie es nicht vergessen, sonst haben wir ein Problem.
Mein Blick wandert durch das Zimmer. Alles ist dunkel. Keiner ist wach. Das weiße Licht des hellen Mondes wabert, genau wie in der ersten Nacht, in der ich mich mit Aria getroffen habe, durch den Raum. Ich atme tief durch und schleiche mich aus dem Zimmer. Erneut knarrt die Tür, doch dieses Mal kriege ich es besser in den Griff, sodass es nicht so laut ist wie beim letzten Treffen mit Aria.
Diese Nacht verläuft jedoch ganz anders als in der letzten Nacht. Ich erschrecke mich fürchterlich, als mich plötzlich gegen die Wand drückt. Mein Rücken trifft auf die Wand und ein lautes Geräusch entsteht. Angsterfüllt reiße ich die Augen auf. Das Mädchen vor mir zeigt die gleiche Reaktion, doch dann flüstert sie mir schnell etwas ins Ohr: "Komm! Wir gehen sofort los. Schließlich haben wir nicht ewig Zeit." "Da hast du auch wieder Recht", ich löse mich von der Wand und ziehe sie mit mir über den Flur ohne zu wissen wo wir jetzt eigentlich genau hin müssen:"Hast du Licht dabei?" Sie nickt und zieht einen hellen Stein aus ihrer Tasche.
Dieser Leuchtet in derselben Farbe wie das Mondlicht. Ich betrachte den Stein überrascht: "Ist das...?" Schnell unterbricht sie mich:"Nein, ist es nicht. Das ist ein Mondstein." Als sie meinen fragenden Blick bemerkt, fügt sie noch etwas hinzu: "Weitere Fragen beantworte ich später." Diese Antwort reicht mir vollkommen: "Hast du die Karte?" Sie reicht mir die Karte und beleuchtet diese mit dem Stein.
Nachdem ich mir kurz einen Überblick verschafft hat, deute ich auf eine Stelle: "Da sind wir." Dann fahre ich mit dem Finger auf dem Papier weiter hinunter, bis ich an einer Stelle, die uns schon bekannt ist: "Und dort wird vermutlich der Kristall aufbewahrt." Aria nickt zustimmend: "Ja, aber es scheint keine Tür zu geben." "Wir müssen uns wohl vor Ort einen Weg rein suchen", meine ich. Das Papier fühlt sich unter meinen Fingern hart an und ein wenig aufgewirbelter Staub steigt mir in die Nase. Ich muss kurz niesen.
"Woher hast du die Karte eigentlich?", frage ich: "Die hat sich Jahre lang nur herumgelegen." "Hab ich geklaut", sagt sie ohne irgendwie kleinlaut oder schuldbewusst zu klingen. Geschockt blicke ich sie an: "Was? Von wem?" Sie verweigert ihre Antwort jedoch: "Das bleibt mein Geheimnis. Ich bringe sie aber zurück, wenn wir den Kristall gefunden haben." "Versprochen?" "Versprochen!", antwortet sie missmutig. "Ist ja jetzt auch egal", ich konzentriere mich wieder auf die Mission: "Wir müssen uns beeilen." Ich setze die schwarze Skimaske auf. Aria tut es mir gleich.
Ich hätte nicht gedacht, dass sie stehlen würde, aber irgendwie bin ich grade auch froh darüber, sonst wüssten wie jetzt wahrscheinlich nicht, wo sich der Kristall befindet und wir hätten auch keine Idee, wo wir suchen sollen.
Nachdem wir viele Gänge durchquert und um zahlreiche Ecken gebogen sind, stehen wir vor dem Raum, den uns die Karte gezeigt hat. Tatsächlich ist aber leider weit und breit keine Tür zu sehe. Nur ein Bücherregal steht an die Wand gelehnt da.
"Super und was machen wir jetzt?", frage ich irritiert. "Ich hätte da eine Idee" "Und welche", ich beginne die Wände abzutasten. "Wenn hier irgendwo eine Tür ist, kann ich es später", sie schließt ihre Augen und ich spüre, wie ein starker Wind durch den Flur bläst. Was ist denn jetzt los?
Als Aria die Augen wieder öffnet, lässt auch der Wind nach und ein breites Grinsen erscheint auf ihren Lippen: "Hier ist irgendwo eine Tür. Wir müssen nur herausfinden wo." Ich verdrehe die Augen. Das habe ich mir auch schon gedacht.
Meine Reaktion auf ihre Erkenntnisse scheint die Brünette aber glücklicherweise nicht gesehen zu haben, weshalb sie genau wie ich beginnt die Wand abzutasten, doch es geschieht immer noch nichts. Oh man, wir suchen doch vergeblich.
Besonders das Buchregal zieht meine Aufmerksamkeit auf sich. Wieso baut jemand ausgerechnet hier eines hin? Ich lege meine Hand an eines der Bücher und lese den Titel "die Legenden der Nexus". Der Ekel macht sich auf meinem Gesicht breit und ich will es gerade wieder wegstellen, da springt mir etwas ins Auge und ich nehme noch mehr Bücher hinaus. Dadurch ist nun das Holz, was zuvor durch die Bücher verdeckt wurde, zu sehen: "Aria komm mal." Das Mädchen läuft sofort zu mir herüber. Als sie das sieht, was ich freigeräumt habe, bricht sie fast in Freudenschreie aus. "Ich denke, dass ich da auf was gestoßen bin", schmunzele ich. "Das glaube ich auch", stimmt meine Partnerin zu: "Willst du oder soll ich?" "Mach du", bitte ich, da ich selbst die ganzen Bücher im Arm halte.
Gespannt sehe ich zu wie Aria ihre Hand ausstreckt und mit den Fingern über die leuchtend blaue Farbe fährt, bis sie an einem blauen Drehschalter ankommt. Sie legt ihre Finger darum und dreht diesen dann.
Als sie den Schalter fast komplett herumgedreht hat, räuspert sich plötzlich jemand hinter uns. Wir beide erschrecken und tierisch. Vor Schreck lasse ich fast die Bücher fallen und Aria stößt sich die Hand am Holz, als sie diese wieder herauszieht. Alle beide, fahren wir zusammen herum und blicken unseren Beobachter überrascht an.
Im schummerigen Licht des Steines in Arias Hand, erkenne ich ihn nicht sofort, doch dann fällt es mir wie Schuppen von den Augen. Unser Verfolger ist mir bereits bekannt. Es ist der Junge aus dem Sportunterricht, dem sowohl Aria als auch ich gerne den Gar ausgemacht hätten. Er trägt genau wie ich dunkle Kleidung und sein Blick wirkt mehr als argwöhnisch: "Was tut ihr hier?"
Meine Partnerin und ich blicken uns an. "Das geht dich nichts an", erwidert sie misstrauisch. Er scheint mit dieser Antwort nicht zufrieden zu sein: "Wenn ihr nicht die Wahrheit sagt, verpetze ich euch." "Petze", flüstern Aria und ich gleichzeitig. "Wir haben die Toilette gesucht", lüge ich. Oh mein Gott, was war das denn für eine schlechte Lüge. "Lügen solltest du echt noch üben", sagt der Junge laut: "Sagt die Wahrheit oder ich lasse euch auf der Stelle auffliegen!" Seine Drohung wirkt so, als würde er, das was er sagt, hat zu einhundert Prozent ernst meinen.
Mit einer Handbewegung bedeutet ich Aria, dass sie das tun soll, was wir auf dem Weg hierher abgesprochen haben. Sie wedelt kurz mit ihrer Hand, woraufhin der Junge an die Wand gehaftet wird. Ein hämisches Grinsen schleicht sich auf meine Lippen. Sofort beginnt er sich zu beschweren: "Hey, das ist unfair. Lasst mich runter. Sofort!" "Wieso sollten wir das tun?", fragt Aria stolz auf sich selbst. "Ich kann euch bei, was auch immer ihr da tut, helfen", schlägt der Junge hilflos vor. Das Einzige, was er zu bewegen fähig ist, ist sein Gesicht. "Und wie willst du das bitte tun?", frage ich nun misstrauisch. Ob er uns wirklich helfen kann? Oder wird er die Chance nutzen um weglaufen oder die Aufmerksamkeit auf uns ziehen.
"Ich kenne den Code, den ihr brauchen werdet, um in den Raum hineinzukommen", gibt er an. Wir sehen uns überrascht an. Ein Code? Wir wissen nichts von einem Code. Lügt er vielleicht nur? Mein Bauchgefühl sagt zwar, dass ich er die Wahrheit spricht, aber sollte ich mich in dieser Situation wirklich nur auf mein Bauchgefühl vertrauen. Ich bin total zwiegespalten.
Aria flüstert mir etwas ins Ohr: "Dreh den Schalter ganz um und schau nach, ob du einen Code eingeben musst." Ja, das ist eine sehr gute Idee. Die Bücher in meinen Armen lege ich auf den Boden. Dann betrachte ich die aufs Holz aufgetragene blaue Farbe, die der meiner Augen sehr ähnelt.
Meine Finger finden den schon ein Stück herumgedrehten Schalter. Er scheint als wäre dieser aus weichem Holz hergestellt worden. Meine Spannung steigt mir jeden Zentimeter, den sich der Schalter dreht. Als ich ihn komplett herumgedreht habe, macht es plötzlich "Klick". Ich werfe Aria einen ängstlichen Blick zu. Sie lächelt mich ermutigend an.
Instinktiv drücke ich den Schalter in das Holz hinein. Erneut ertönt das Geräusch und ich schaffe es gerade noch meine Hände wegzunehmen. Langsam bewegt sich das Regal zur Seite und eröffnet mir den Blick auf eine dunkle, fast schwarze, Tür. Auf das Holz sind zehn verschiedene Symbole, mit derselben blauen Farbe wie im Regal, gemalt worden. Diese wirken wirklich wie ein Code.
Mein Blick saust zu dem Jungen an der Wand: "Meintest du das hier?" "Ja, du musst die richtigen Symbole in der richtigen Reihenfolge eindrücken", erklärt dieser hämisch grinsend. Wie gerne ich ihm den vorlauten Mund stopfen würde. "Und was ist, wenn ich einen Fehler mache?", frage vorsichtig. "Ein Alarm wird ausgelöst", erwidert der Angesprochene. "Dann sag uns den Code", fordere ich.
Der Junge zuckt mit den Schultern: "Ja!" Freude steigt in mir auf, doch wenige Sekunden später werde ich enttäuscht. "Aber ich werde ihn euch nur im Tausch gegen etwas Anderes verraten", erwidert er grinsend. Meine Partnerin und ich verdrehen die Augen. "Das kannst du vergessen", ich drehe mich wieder zu der Tür um. Ich schaffe das schon allein. Es ist mir egal, was er wissen will. Die Informationen, die er verlangen könnte, könnten uns in größte Gefahr bringen und das werde ich garantiert nicht riskieren.
"Warte, Stella! Wir brauchen seine Hilfe", sagt Aria. In ihrer Stimme höre ich, wie schwer es ihr fällt diese Worte auszusprechen. Ich fahre herum: "Was? Wieso?" "Die Chance, dass du den Code komplett richtig eingibst, ist winzig klein", in ihrem Blick sehe ich, dass sie es ernst meint, doch überzeugen kann sie mich trotzdem nicht. Ich traue diesem Jungen nicht und daran kann auch Arias Hundeblick nicht ändern. "Und wie willst du sicher gehen, dass auch er uns keinen falschen Code gibt", fordere ich sie heraus. "Er will etwas von uns und wir wollen etwas von ihm. Wieso sollte er uns dann in die Falle tappen lassen? Das würde ihm doch auch nichts bringen", erklärt das Mädchen. Ihre Stimme wirkt beruhigend auf mich und ich atme tief durch: "Na gut, aber ich will erst den RICHTIGEN Code haben, bevor ich ihm irgendwelche Fragen beantworte!" Die anderen Beiden nicken.
Ich hebe eine Augenbraue und wende mich dann an den Jungen: "Dann rück mal mit dem Code heraus." "Ja ja, mache ich", wendet er ab: "Geh zur Tür!"
Schnellen Schrittes mache ich mich zum dunklen Portal auf und betrachte die Formen. Sie sind alle unterschiedlich, doch leider lässt sich kein offensichtliches Muster bestimmen.
Er beginnt mit seinen Anweisungen: "Drücke zuerst das erste Symbol in der ersten Reihe!" "Das Erste von rechts oder von links?", fragt ich genauer nach, um mögliche Fehler zu vermeiden. "Von rechts", weist er an. Unbehagen packt mich, doch ich drücke mit zitternden Händen auf das Symbol. Hoffentlich ist es das Richtige!
Meine Finger berühren das Material. Ich kann nicht genau sagen woraus die Tür besteht. Vielleicht aus Holz oder Stein. Das ist sehr wahrscheinlich, da die meisten Dinge auf dem Planeten aus diesen Materialien bestehen. Meine Finger zittern und wirken kraftlos, doch ich versuche stark zu sein und meine Angst zu verstecken. Ich drücke gegen das Zeichen und es gleitet wie von selbst in die Tür hinein. Vorsichtig warte ich darauf, was passiert. Wenige Sekunden später leuchtet das nun entstandene Loch so blau wie meine Augen. Das ist wohl das Zeichen dafür, dass es das richtige Zeichen war.
Als ich alle Zeichen hinuntergedrückt habe, leuchten alle erneut blaue auf und die Freude überkommt mich. Jackpot! Zufrieden blicke ich zu Aria. Auch diese scheint sehr erleichtert zu sein.
"Jetzt will ich, dass ihr meine Frage beantwortet", fordert Miles. Ich blicke zu ihm hoch. Beinahe habe ich vergessen, dass er auch noch da ist. "Na gut, dann stell deine Frage", fordere ich genervt auf. Wieso muss er nur hier sein? Kann Aria ihm nicht einfach schnell das Genick brechen?
"Ich kann mir denken, dass ihr keine Nexus sind und dass Elena und Celina nicht eure richtigen Namen sind. Wahrscheinlich seid ihr auch Undercover hier. Dank der letzten Sportstunde kann ich mir auch denken, dass ihr vermutlich Erbinnen der Elementarier seid. Also stellt sich mir noch eine Frage", schlussfolgert er: "Wieso seid ihr hier?" In unsere Gesichter scheint der Schock geschrieben zu stehen, was mir Miles triumphierender Blick verrät. Wir scheinen wohl gerade all seine Vermutungen bestätigt zu haben.
Ich selbst fange mich zuerst: "Um etwas zu stehlen!" Er scheint darauf zu warten, dass noch mehr folgt. "Das war's", sage ich daraufhin: "Du hast nicht gesagt, wie lang die Antwort sein muss." "Aber...", er scheint widersprechen zu wollen: "Was wollt ihr stehlen?" Aria steigt nun auch ein: "Wir hatten abgesprochen, dass du nur eine Frage stellen darfst und dass hast du bereits getan, also halte jetzt die Klappe." Ich muss grinsen. Das macht sie echt gut. Ein Bild dieses Mädchens als Polizistin während eines Verhörs kommt mir in den Sinn, doch schnell konzentriere ich mich wieder und blicke zur Tür, dich sich bereits geöffnet hat: "Wartest du hier." Aria nickt bestätigend und hält den Jungen weiterhin in der Luft fest. Mit diesen Worten trete ich in den dunklen Raum hinein.
Sobald ich den ersten Fuß hineingesetzt habe, erstrahlen helle weiße Lichter und verschaffen mir einen guten Überblick. Ich lasse meinen Blick über die Gegenstände um mich herum gleiten. Der Raum ist so groß wie erwartet und alle zwei Meter kommt man an einem Podest vorbei, auf dem irgendein, augenscheinlich sehr altes Relikt, liegt oder steht.
Ich fühle mich nun viel mehr als zuvor wie eine Diebin oder Geheimagentin auf ihrer Mission, was wahrscheinlich daran liegt, dass nun auch wirklich bin. Mein Blick bleibt an mehreren Gegenständen hängen und immer wieder muss ich dem Dran widerstehen sie einfach von ihrem Sockel zu nehmen und auch einfach mitzunehmen. Ob sie wohl irgendwie geschützt sind? Wahrscheinlich nicht, da die Erbauer dieses Raumes einfach davon ausgegangen sind, dass ein Dieb schon an den vorherigen Hindernissen gescheitert wäre, was uns ja ohne die Hilfe von Miles auch geschehen wäre. Schnell blicke ich mich nach Kameras um. Nichts zu sehen.
Besonders ein kleines Notizbuch mit einem roten Einband und hellem, fast weißem, Papier hat es mir angetan. Ich bin sogar gerade dabei die Hand unbewusst danach aus, da nehme, ich die leise Stimme meiner Komplizin war: "Hast du ihn schon gefunden?" Schnell ziehe ich meine Hand zurück und läuft weiter: "Nein, gib mir noch ein bisschen Zeit." "Beeil dich", drängt das Mädchen.
Nun wende ich mich den schwarzen Kisten, die neben den verschiedenen Podesten stehen zu. Ich schiebe sie auf und bemerke etwas mehr als interessantes. Oben auf liegt eine Kette, die mir sehr interessant vorkommt und mich vor Schreck erstarren lässt.
Sie gleicht meiner fast komplett. Nur einen Unterschied gibt es. Der Stein ist nicht blau wie an meiner Eigenen, sondern braun wie der Erdboden.
Ohne lange über mein Handeln und die möglichen Konsequenzen zu grübeln, strecke ich meine Hand aus und lasse die Kette in meiner Tasche verschwinden. Davon muss Aria ja nicht unbedingt was erfahren und Miles erst recht nicht. Dann sehe ich im Augenwinkel das, was ich eigentlich gesucht habe.
Der Wasserkristall steht auf einem großen Sockel und strahlt noch heller als in meiner Vision. Ich muss mich beherrschen, damit ich nicht vor Freude ausraste. Wir haben es geschafft. Nun können wir endlich von hier verschwinden. Wir können nach Hause zurückgehen und haben dank des Kristalls sogar vielleicht einen Vorteil.
Schnellen Schrittes laufe ich zum Podest und nehme den Kristall hinunter und stecke auch diesen in meine Tasche. Als das geschehen ist, warte ich einige Sekunden, um sicher zu gehen, dass kein Alarm aktiviert wird. Nichts geschieht. Beruhigt atme ich tief durch. Das lief gut. Warum war das so einfach?
"Stella?", fragt Aria vorsichtig. Ich reagiere blitzschnell: "Ja, ich habe alles und komm jetzt raus." Leise höre ich, wie sich beruhigt durchatmet. Hat sie sich etwa Sorgen um mich gemacht.
Schon fast rennend verlasse ich den Raum. Als ich draußen bin, geht das Licht wieder aus und Aria nutzt den Wind, um die Tür wieder zu schließen. Sobald sie ins Schloss gefallen ist, hebt sich der Code wieder auf und die eingedrückten Symbole treten wieder, genau wie vor der Aktivierung, heraus.
"Wir sollten hier lieber schnell verschwinden", gebe ich zu bedenken. Aria stimmt zu und wendet sich dann an Miles, während ich das Regal zurückschiebe und die Bücher einräume. Hoffentlich vertausche ich die Reihenfolge nicht: "Wenn du irgendwem davon erzählst, was wir heute Nacht hier getan haben, ersteche ich dich im Schlaf." Bei ihren Worten läuft mir ein Schauer über den Rücken. Das scheint wohl auch bei Miles der Fall zu sein, denn anstatt zu widersprechen, nickt er nur, woraufhin meine Freundin ihn runter lässt. Sofort macht er sich aus dem Staub.
Aria beginnt mir mit den Büchern zu helfen: "Ich habe da ein ganz mieses Gefühl!" Auch ich verspüre dieses merkwürdige Gefühl. Wird er uns verraten oder Worthalten?
Puh, es dauert viel länger als gedacht ein Kapitel mit fast 3000 Wörtern zu schreiben. Da kann ich echt stolz auch mich sein, oder? Auf jeden Fall neigt sich das Buch langsam dem Ende zu, also genießt jede Minute, die ihr damit habt. Wieso es so kurz wird? Um ein paar Kliffhanger zu schaffen, Plottwists einzubauen, auf die Vergangenheit der Charaktere einzubauen und es generell nicht zu lang zu halten, da man sonst irgendwann keinen Bock mehr hat. Außerdem ist "Water" ja nur die Story von Stella, also wird hier mehr auf Stella eingegangen. In den anderen Bücher werden auch Ruby, Aria und noch ein paar Andere mehr in den Vordergrund gerückt werden. Hoffentlich stört auch das nicht! Was denkt ihr darüber?