Es war spät. Wie immer. Siria machte Überstunden, und sie machte sie gerne. Jetzt, da es zwei Geliebte zuhause gab, für die sie arbeitete.
Der Job war hart, aber es brachte gutes Geld. Auch wenn ihre Finger bluteten und ihr Rücken wehtat. Auch wenn sie selbst mitten in der Nacht vom Geräusch der Buzzer wach wurde, die in ihrem Kopf immer weiter hämmerten und tobten.
In der kleinen Wohnung war es dunkel.
„Koharu?“
Ihre Stimme klang schwach, einsam und verloren.
Leise ging sie durch die Gänge. In der Küche lag Besteck auf dem Boden. Sie spähte ins Kinderzimmer. Das Baby schlief, tief und fest.
Angst ballte sich in ihrem Wagen. Es war so still … nein, nicht ganz! Da waren Geräusche im Schlafzimmer.
Jemand war hier!
Sie hörte unterdrückte Schmerzensschreie. Griff nach einem Regenschirm und schlich näher. Sie würde nicht aufgeben.
Sie riss die Tür auf und hob die Waffe.
Und erstarrte.
Es war kein Einbrecher. Und Koharu brauchte auch nicht ihre Hilfe.
Die fremde Frau kreischte überrascht auf.