Koharu wollte Kinder.
Siria war nach draußen gegangen. Sie brauchte Luft und Bewegung, um nachzudenken.
Sie war nicht bereit. Sie konnte das nicht. Nein, absolut nicht.
Kinder? Nach dem, was sie erlebt hatte? Verstand Koharu denn nicht … ?
Aber wie sollte er? Sie erzählte ihm ja nichts.
Sie wollte am liebsten laufen und sich nie wieder umdrehen. Weit, weit fort.
Koharu liebte Kinder. Er würde ein großartiger Vater sein. Wenn Siria nur ihre Zweifel begraben könnte! Koharu schaffte es doch, dass sie die Vergangenheit vergaß.
Warum wollte sie dann rennen?
Sie blieb stehen. Irgendwo stand ein Fenster offen, aus dem Radio kam ein Lied, das sie noch nie gehört hatte. Siria blieb stehen und lauschte …
Tell me – are you gonna save the World?
Do you see strength here – something to save?
Or do you only see blame?
Tell me – are you gonna save the World?
Will you find power? Or will you find fear?
And desperate misery?
Tell me – are you gonna save the World?
Will you stand up now, nothing to loose?
Or does it seem hopeless to you?
Tell me – who's gonna save the World?
When you're too weak and far not enough?
When you won't begin, who will?
Irgendwie berührte das Lied ihre Seele. Es war wie eine Dusche, die Sirias ganzen Schmutz abspülte.
Koharu war die Zukunft. Vergangenes war vorbei!
Sie ging weiter, als die Gitarre verklang. Doch sie fühlte sich, als wäre ein Licht in ihrem Herzen aufgegangen.
Als sie zurückkam, kam Koharu direkt an die Tür.
„Wo warst du? Ich habe mir Sorgen gemacht!“
Er wollte noch mehr sagen, doch jetzt fiel sein Blick auf das, was sich an Siria vorbei in die Wohnung drängte.
„Ein Hund?“
„Ich dachte, bevor wir Kinder ausprobieren, können wir doch eine Art Testphase machen.“ Siria lächelte ihn liebevoll an. „Darf ich dir Peanut vorstellen? Koharu, ich musste nachdenken. Ich glaube, ich bin noch nicht ganz bereit, Schatz. Aber bald.“
Er nahm sie in den Arm. „Liebling! Ich wusste nicht, dass das Thema dich so aufregt! Du hättest was sagen können!“
„Ich weiß.“ Sie kuschelte sich an ihn. „Gib mir ein Jahr. Vielleicht zwei. Dann kann ich mir bei der Arbeit eine Auszeit nehmen. Und dann … dann werden wir eine richtige Familie!“
Er küsste sie, von hinten, was sie unglaublich romantisch fand.
„Ich liebe dich, Siria-san.“
„Ich liebe dich auch.“