Kriegerin in Ketten
Sie hat die Ideen, sie hat den Mut,
aber der Pöbel entfesselt nur Wut
Blind vor Zorn, im Hass gefang',
kommt sie vom Weg ab und niemals an
Mit Fackeln wird sie getrieben wie Vieh
"Verstehen werdet ihr mich wohl nie!"
Das Metall der Ketten tut ihr so weh
Ach diese Kälte! Der Winter! Der Schnee!
Flügel gestutzt, Herz zerbrochen
Am Schluss ist sie von Dornen zerstochen
Sie will schlafen bis sie nie mehr erwacht
Ihr hellster Tag wurde zur dunkelsten Nacht
Die Zelle ist kalt, der Boden so hart
Sie ist knochig und krank, nie wieder zart
Die Augen leer, Blicke längst tot
Niemand sah je die wortreiche Not
Sie war Schriftstellerin mit Passion und Wut
Nun verreckt sie in ihrem eigenen Blut