Janina blickte auf Luis. Er sah verändert aus.
"Ist er tot?", fragte sie in die Runde. "Nein!", antwortete Church "er ist jetzt ein Mensch. Ich habe seine Erinnerungen verändert. Seine Besessenheit von Vanessa zu kurieren war mir nicht möglich, also habe ich sie in eine Mischung aus Hass und Angst umgewandelt! Wie lange leben diese Menschen, 60-80 Jahre? Er wird euch nichts mehr anhaben!"
"Ich störe diesen Teilsieg ja nur ungern, aber es besteht immer noch dringender Handlungsbedarf bei Vanessa!", warf Finn ein "diese Dunkelheit ist ein gefährliches Spielzeug. Sie zu kontrollieren wird nicht einfach. Ihr müsst mit Allister sprechen und dann müsst ihr wieder untertauchen! Wir haben genug aufsehen erregt!"
Celles nickte: "Wir fangen irgendwo neu an! Ohne die ganzen Altlasten, von vorne, ganz neu durchstarten!" Saphira stimmte ihr zu: "Wir haben eine große Verantwortung! Und der müssen wir gerecht werden!"
"Ich begleite euch!", Janina hoffte auf keinen all zu großen Widerspruch "ich kann nicht mehr zurück und normal weiter machen!"
"Mir ganz egal!", verkündete Finn "ich muss sowieso weg, ich muss dringend ein neues Auto kaufen, meine Garage ist erst halb voll!"
Er zwinkerte in die Runde und machte sich auf den Weg zu seinem Auto.
"Ich bringe diesen widerlichen Scheißhaufen", Church trat nach Luis "in seine Wohnung zurück!" Celles nickte zustimmend.
Saphira lies ihren Blick über die Küche ihres Hauses schweifen. Sie hatten viel Mühe in das Haus gesteckt, es hatte gedauert ein Zuhause daraus machen, viele Stunden arbeit steckten darin. Sie wusste das es keinen Sinn machte diesem Ort nach zu trauern. Es war vorbei, ihre Zeit hier war abgelaufen. Zu viel war passiert. Und wie so oft in ihrem langen Leben sah sie einer ungewissen Zukunft entgegen.
Saphira versuchte sich zu sammeln, schließlich ging es darum Vanessa zu helfen mit ihrem Dasein als Schattenwesen zurecht zu kommen.
Es gab noch viele Fragen zu klären, viel zu entscheiden.
Ihr Herz fühlte sich trotzdem schwer an, nicht nur wegen der ungewissen Situation, auch ihre Gefühle für den Dämon Church verwirrten sie. Seit dem Moment auf dem Balkon nicht mehr miteinander gesprochen, zumindest nicht übereinander. Was dachte sie eigentlich über das ganze? Was wollte sie?
"Alles in Ordnung?", Celles lehnte in der Tür "du siehst irgendwie verwirrt aus!"
"Mir geht es gut!", Saphira wusste nicht wen sie überzeugen wollte, sich selbst oder ihre Schwester "ich dachte nur er würde kommen!"
Celles lächelte: "Du hast ihn echt gerne, was?" Saphira nickte.
"Störe ich?", Vanessa hatte sich nun auch zu ihnen gesellt.
"Nein, wir wollten sowieso mit dir sprechen!", Saphira deutete den beiden sich zu setzten "du musst uns jetzt alles erzählen!"
Vanessa öffnete die Augen, versuchte sie vorsichtig an das helle Licht zu gewöhnen. Sie sah sich um und erblickte die triste Umgebung des Gemeindefriedhofs. Es war sehr früh, die Sonne ging gerade erst auf.
"Du hast deinen Preis bezahlt!", Allister wischte sich den Schweiß von der Stirn "kannst du aufstehen?" Vanessa stand auf, ihr viel auf das sie nicht zu atmen brauchte und keinerlei Schmerz oder Übelkeit verspürte.
"Wie lange war ich weg?", fragte sie. "Du hast deine Beerdigung verpasst! Die Menschen hier hassen dich, sogar deine "Freunde", aber ich schätze das wusstest du schon!", Allister schaufelte das Grab wieder zu und wartete auf eine Antwort.
"Ist es vorbei?", fragte sie. Allister schüttelte den Kopf: "Er macht jagt auf deine Schwestern, und auf Janina! Scheint so als hättest du dieses Opfer umsonst gebracht!" Vanessa schüttelte den Kopf: "Nein! Wenigstens kenne ich jetzt die Wahrheit! Ich kümmere mich darum!" Allister lächelte: "Vergiss nicht mich zu bezahlen!"
"Am selben Abend waren wir in Luis Wohnung!", Vanessa blickte auf. Saphira, Celles und Janina konnten sich noch gut an diese Nacht erinnern.
"Okay, war dieser Tag der letzte an dem du Allister gesehen hast?", frage Janina.
Vanessa nickte: "Ich habe keine Ahnung wo wir ihn finden sollen!"
"Geht nun ins Bett, wir haben morgen eine Anstrengende Reise vor uns!", Saphira erhob sich "ich weiß wohin wir gehen können!"
Celles scheuchte Vanessa und Janina regelrecht ins Bett, dann verlies sie heimlich das Haus.
"Ist das deine Art mit Leuten umzugehen?", Church hatte schon mit ihrem kommen gerechnet und wirkte nicht überrascht als sie ihn sauer zur Rede stellte.
"Celles, immer wieder, hm, reizend, dich zu sehen!", säuselte er "was erwartest du von einem wahnsinnigen und widerlichen Dämon?" Celles kochte vor Wut, ihre Augen leuchteten wie Feuer: "Wie kannst du nur einfach abhauen ohne dich bei ihr zu melden?" Church fuhr herum und erwiderte ihren bösen Blick: "Wir wussten beide das es zu nichts führt was wir tun! Denkst du wirklich das sie geglaubt hat das wir eines Tages Händchen haltend durch die Gegend schlendern und uns Namen für unsere Kinder ausdenken? Dachtest du wir heiraten und leben glücklich bis an unser Ende? Denkst du das ist was ich mir für mein Leben vorstelle?"
Celles schlug ihm ins Gesicht, ihre Fingernägel hinterließen lange dampfende Kratzspuren auf seiner Wange. Church hielt sich verwundert die verletzte Gesichtshälfte. Was dachte dieser brennende Jung-spund wer oder was sie war. Sie schlug einen Dämonen der Älter war als die ersten Religionen selbst. Ohne Respekt davor das er sie in einem Sekundenbruchteil töten hätte können.
Celles bemerkte noch im selben Moment das ihre Wut sich zwar gut entladen hatte, sie sich dafür aber in höchste Gefahr begeben hatte. Church Augen waren schwarz und aus seiner Haut drang ein schwarzer Faden, der die Wunden sofort vernähte. weitere Fäden schossen aus seinem Körper, auf sie zu, langsam, wie Schlangen.
"Du wagst es dich mit dem Meister des Puppenspiels anzulegen? Normalerweise mache ich Marionetten aus frechen Dingern wie dir!"
Celles drehte sich um und rannte um ihr Leben. Ihr war durch die Tatsache, dass er in den letzten Wochen so menschlich gewirkt hatte, fast entfallen mit dem sie es zu tun hatte. Man nannte ihn den "Master of Puppets" weil er seine Feinde ausstopfte und bizarre Dinge aus ihren Überresten "nähte" und sie mit den schwarzen Fäden steuern konnte.
Celles sah sich um, widerliche Gestalten an schwarzen Fäden, tot, am verwesen, umringten sie.
"Warum siehst du so verängstigt aus?", Church hatte sie eingeholt, aus seinem Körper ragten mittlerweile viele schwarze Fäden, die meisten kamen aus seinem Herzen "egal, alle Frauen lächeln nett sobald sie ausgestopft sind!"