Der Dunkle Herr hatte sich noch nicht mit seiner Bohrmaschinenfirma beschäftigt. Gemeinsam mit Draco traf er sich mit dem Anwalt für Muggelrecht Jason Scotsman. Draco hasste es in Muggelkleidung unterwegs zu sein. Der körperbetonte Anzug stand ihm gut. Potter bestand auf den Muggelstyle, wenn er Geschäfte mit Muggeln machte. Er selbst trug Designerjeans und eine elegante Lederjacke dazu ein weißes T-Shirt.
„Das ist so Muggel, das es quietscht “, merkte Malfoy an. „Stimmt. Aber mir gefällt Dein Businesslook,“, meinte Potter lässig. Den leisen Protest ignorierte er. „Wir treffen uns mit meinem Anwalt für Muggelrecht. Ich habe eine Firma gekauft. Sie produziert Bohrmaschinen.“, erklärte er knapp. Was waren Bohrmaschinen? Malfoy überlegte angestrengt. Den Begriff hatte er schon mal gehört. Dann glaubte er es zu wissen. Er war sich sehr sicher.
Also sagte er überzeugt: „Mit diesen Dingern kann man telefonieren, nicht wahr?“ Potter prustete laut los: „Oh´ Mann, Malfoy. Mit Telefonen oder Handys kann man telefonieren. Mit Bohrmaschinen kann man Löcher bohren.“ Draco war verwirrt: „Löcher bohren? Eh, Potter. Ich hatte Muggelkunde abgewählt.“ Der Dunkle Lord lachte immer noch vergnügt. „Merke ich gerade.“ Er zog ihn an sich und küsste ihn spontan.
Scotsman begrüßte den jungen Lord und Draco mit respektvoller Zurückhaltung. „Lord Potter, Ihr wollt die Geschäfte des Unternehmens nicht selbst leiten? Ist das richtig?“ Der Dunkle Herr stimmte nur halb zu: „Nicht direkt. Das Unternehmen wird liquidiert werden. Ich werde Patente und Produktionsmaschinen verkaufen. Dann wird das Personal entlassen, das Gebäude abgerissen und das Gelände umgewidmet. Für Brache findet man dann eine Lösung.“ Der Anwalt zog die Stirn in Falten. „Das Unternehmen steht gut da. Es steht tief in den schwarzen Zahlen Die Auftragsbücher sind voll. Warum wollt Ihr es liquidieren?“
Potter fand es nicht notwendig, seinen Anwalt zu informieren. Sondern er erkundigte sich nach der Sache, die ihn wirklich interessierte: „Was ist mit Vernon Dursley? Weiß er bereits, dass wir heute kommen? “ Das Interesse der Dunkle Herrn an dem eigenwilligen Geschäftsführer verwirrte den Anwalt. Draco wollte Harry besser verstehen.
„Dursley. War das nicht der Name von dieser Frau?“ Potters gute Laune verflog: „Ja. Vernon Dursley ist mein Onkel.“ Malfoy überlegte, ob er es sich leisten konnte, seinen Gedanken auszusprechen. Er entschied dafür. Potter hatte ihn mitgenommen. Warum sollte er nicht fragen? Er war Potters Sklave, aber er hörte ihm zu. „Lassen Sie Lord Potter und mich bitte kurz allein. Ich hätte da eine Frage.“ Der Anwalt zuckte mit den Schultern und ging kurz hinaus. „Du willst ihn fertig machen, nicht wahr?“, stellte Malfoy nüchtern fest. „Yep. Eine gute Rache will kalt genossen sein.“, stimmte Potter zu. „Dann genieß` sie doch kalt. Laß die Firma stehen und treib ihn langsam in den Wahnsinn. Demütige ihn, stell´ ihn als unfähig hin und mach´ Dich lustig über ihn. Auf diese Weise behältst Du Deine Investition und hast Deinen Spaß.“
Potter überlegte nicht lange. „Zwei Dinge, Darling. Erstens akzeptiere ich von meinem Betthäschen keine Einmischung in meine Angelegenheiten. Zweitens wir machen es so, wie Du gesagt hast. Lucuis kennt sich mit Unternehmensführung aus. Er gibt den Geschäftsführer. Seine Abneigung gegen Muggel wird sehr nützlich sein. “ Der Widersinn von Potters Aussage irritierte Draco ziemlich. Trotzdem war er mehr als zufrieden. Die Position bot seinem Vater ziemlich viel Freiraum und die Möglichkeit sich zu beweisen.
Er kam an der Frage einfach nicht vorbei: „Welchen Preis forderst Du?“ Potter strich über Malfoys Lippen und zog ihn auf seinen Schoß. Scotsman stand in der Tür und schloß sie leise von außen. „Liebst Du Ginny?“, fragte Harry unvermittelt nah an Dracos Ohr. Er hielt ihn brutal und zärtlich zugleich fest. „Ja. Gestern hätte ich fast die Beherrschung verloren, so sehr wollte ich sie. Ich wollte sie bereits vor Jahren. Eigentlich wollte nie jemand anderen außer Ginny und Dir.“ Dracos Atem ging stoßweise. Eine Melange von Liebe, Leidenschaft, Eifersucht und Angst drehte sein Gefühlskarussell. „Dann lieb´ sie für mich. Ich kann sie nicht lieben.“ War Harry darüber verzweifelt? Klang Wehmut in der Stimme mit? Verzweiflung? Wut? „Dann muss ich sie für uns beide lieben.“, sagte Draco ernst. „Nichts ist so stark und hingebungsvoll, wie die Liebe eines Dunklen Zauberers.“
Er erzählte Harry atemlos die Geschichte aus Darkwood House. „Ich liebe Dich nicht, Sweetheart. Auch Dich kann ich nicht lieben.“ Er widerholte sich nachdrücklich. „Aber Du hast meinen Schutz und mein Versprechen Dir gegenüber gnädig zu sein. Mehr kann ich Dir nicht geben.“ Potter vergrub sein Gesicht einen Augenblick in Dracos langem Haar. Dann flüsterte er: „Du hättest mehr verdient. Aber ich kann Dich nicht gehen lassen und sie auch nicht.“ Draco streichelte den Rücken seines Geliebten.
„Wir werden Dich nicht verlassen. Sie liebt Dich und ich liebe Dich ebenfalls, wenn Du es erlaubst.“ Potters Unnahbarkeit kehrte zurück: „Solange Du mich nicht damit nervst, wie Zabini.“ Ein unendlich zartes Lächeln glitt über Dracos Gesicht: „Ich nerve Dich nur, damit mich bestrafst, Herr…y. Wir sollten Mr. Scotsman wieder reinholen. Du bezahlst ihn sicher nach Stunden.“ Potter grinste lässig: „Das kann ich mir gerade noch leisten. Wenn mir seine Rechnungen zu hoch sind, könnte ich ihn einfach töten.“ Malfoy lachte herzlich über das Gesicht von Mr. Scotsman, der in diesem Moment gerade vorsichtig den Kopf in die Tür steckte.