Am Waldrand steht ein kleines Haus
und dahinter breitet der Frühling einen blauen Teppich aus,
die Leberblümchen haben hier ein stilles Zuhause gefunden,
denn nur die Hauskatze dreht ab und zu ihre einsamen Runden.
Der alte Mann, der in dieser Idylle lebt,
nur mehr in Gedanken - über die Türschwelle schwebt,
seine alten Füße tragen ihn nicht mehr
und sein Leben ist schon mühsam und schwer.
Deshalb schaut er sehnsüchtig zu den Leberblümchen hin,
er findet den Frühling immer besonders schön,
er sitzt am Fenster und der Wind weht ihm durch das Haar
und er denkt an die Zeit, wie es früher einmal war.
Damals war das Haus noch voller Leben,
geblieben ist ihm die Katze, jetzt geht sie da drüben,
sie steuert auf den blauen Teppich zu,
da hört er einen Schrei, „pass auf, was machst denn du?“
Die Leberblümchen sind ganz aufgebracht,
„du Wüterich, das hat noch keiner mit uns gemacht,
du erdrückst unsere Köpfchen mit deinem Bauch,
geh´ weiter rüber, dort unter diesen Strauch.“
Die Katze schaut ungläubig hin, zum alten Mann,
der jetzt auch schmunzelt - einige Sekunden lang,
er meint: „diese Leberblümchen haben recht, du alter Narr,
für sie bist du eine große Gefahr,
leg dich neben die Leberblümchen und erfreue dich,
denn dies ist der erste Gruß des Frühlings an mich“.
Der Kater konnte den alten Mann nicht verstehen,
doch er hört in seiner Stimme, dieses leise flehen,
er legt sich unter den Strauch und beobachtet den alten Mann,
dem eine Träne über die Wange läuft, weil er noch einmal den Frühling erleben kann.