Kalt geworden
Es ist kalt geworden da draussen. Kalt geworden zwischen uns. Warme Körper berühren sich nicht mehr in dieser eisigen Zeit. Mich wärmt die Sonne, aber nur solange sie scheint. Ich friere.
Da wo ich bin, bist du nicht.
Trittst du herein, trete ich heraus.
Ich will nicht mehr, du kannst nicht.
So viel Beziehung. So viel Leben. Es ist fast nie wie in einem romantischen Gedicht. Das macht Kratzer im Lack. Wegwischen ist nicht mehr.
Ich habe dir einen Brief geschrieben. Du hattest mir damals einen Brief geschrieben, am Anfang, es war unser Anfang.
Mein Brief?
Ich kann ihn dir nicht geben, hab ihn in die Türablage meines Autos gelegt. Ich weiss eben, dass du mich nicht verstehst. Du kommst an dir selbst nicht vorbei.
Wir haben verlernt miteinander zu reden. Wir haben uns konditioniert nicht mehr miteinander zu reden. Wir haben es verpasst. Wir haben uns verpasst. Da kann nichts mehr kommen. Ich bin am Ende. Die Ernüchterung über die Gewöhnlichkeit unserer Beziehung kriecht in mir hoch. Grosser Aufstieg, tiefer Fall. Fehler. Wir machen die Fehler, wie alle anderen? Wir machen es wie alle anderen. Wieder die Gewöhnlichkeit.
Am Gefühl liegt es nicht, dass ich dich liebe steht ausser Frage, aber ich hasse dich.
Ich halte dich für undankbar, du mich für egoistisch. Interessante Vorwürfe. Was für ein Zirkus. Ich kämpfe, du resignierst. Dann resignier ich, du kämpfst nicht.
Unklare Fronten.
Paah…. es sind also schon Fronten.