Mit entnervtem Gesichtsausdruck wartete ich darauf, dass er endlich aufwachte. Er lag da schon eine halbe Ewigkeit. Wie lange sollte das bitte noch dauern? Der Typ musste ziemlich schwach sein, wenn er sich so hängen ließ...
"Hallo! Hörst du mich? Wach endlich auf mensch!"
Probehalber piekste ich einmal in seinen Bauch. Es konnte ja nicht schaden. Ich erwartete weiches Fleisch und wurde angenehm überrascht, als meine Hand über feste Muskelmasse fuhr. Also war er nur innerlich ein Milchbubi. Unwilkürlich merkte ich, wie meine Wangen heiß wurden. Das lag bestimmt nur daran, dass ich solange keinen Kerl mehr vor meiner Nase hatte. Ja, genau das musste es sein... Meine Hand ruhte noch immer auf seiner Brust. Sein Herz schlug noch. Auch wenn es ein wenig schwach vor sich hinpochte, es war noch nicht vorbei. Wenn er jetzt noch eine Weile durchhielt, würde er es schaffen.
Als ich ihn fand, da lag er halb bewusstlos unter einem Seelenfresser. Der Geruch von Eisen lag in der Luft. Und ich tat etwas sehr Unvernünftiges...
Ich irrte allein durch die riesige, schwarze Wüste. Da hörte ich einen Schrei.
"Hiiiiiiiiiiilfeeeeeeeee! Bitteeeeee helft miiiiir! Bitteeeeeee irgendjemand! Schneeeell!"
Hinter mir! Ich drehte mich um und rannte in die ungefähre Richtung, aus der der Hilferuf kam. Etwas sehr kleines leuchtete in der Ferne schwach am Boden. Etwa ein Handy? Je näher ich zum Licht kam, desto deutlicher konnte ich den Fresser hören. Zuerst sein wildes Knurren. Bald darauf ekelhafte Kau- und Schmatzgeräusche. Ich musste mich beeilen! Sonst würde meine Chance hier rauszukommen wie eine Seifenblase zerplatzen!
Ich lief so schnell ich konnte. Meine Fußsohlen brannten, als ich endlich ankam. Es befanden sich nur wenige Schritte zwischen der Kreatur und mir, als ich Stoff reißen hörte. Eine Gänsehaut breitete sich auf meinen nackten Armen aus. Hier stand ich. Und jetzt? Was sollte ich jetzt tun?!