Usongu holte noch mal tief Luft. Dann hob er die Hand und klopfte an der Tür zur Unterkunft des Diplomaten. „Herr Yamato? Seid Ihr da?“ Keine Antwort. Nach kurzem Zögern prüfte Usongu, ob die Türe verschlossen war. Sie ließ sich öffnen. „Hallo?“ Wieder nichts. Er schob die Türe auf. Leere gähnte ihn an. Seufzend schloss er die Tür wieder, drehte sich um und sah in das griesgrämige Gesicht des Gesuchten. „Was kann ich für Euch tun, Herr Ritter?“ Yamato hatte einen Arm voll Papierrollen dabei und drückte sich umständlich an Usongu vorbei. Mit dem Ellbogen öffnete er die Türe und trat in sein Zimmer. „Ich weiß von Eurer Tochter und dem Sniftunterhändler.“ Usongu hatte nur diese eine Chance, also setzte er alles auf eine Karte. Er beobachtete, wie der Diplomat immer blasser wurde. „Das ganze Schloss weiß davon.“ Yamato war einer Ohnmacht nahe. Die Papierrollen purzelten zu Boden und verteilten sich rollend im Raum. „Und der König weiß es auch.“ „Ja, das habe ich befürchtet.“, hauchte der Diplomat. Er musste sich setzen. Er sah schrecklich alt aus in diesem Moment. Für einen kurzen Augenblick tat er Usongu leid. Dann jedoch fuhr dieser fort, Salz in die Wunde zu streuen. „Seine Majestät ist einverstanden, mit der Vermählung der Beiden.“ „WAS!?“ Der Mann, der gerade noch alt und schwach gewirkt hatte, war aufgestanden. Usongu selbst war nicht besonders groß, so standen sie sich Auge in Auge gegenüber, wie zwei Kämpfer, die bereit waren zuzuschlagen. Der Ritter holte zum finalen Schlag aus. „Und er duldet keine Widerrede.“ Damit drehte er sich um, verließ den Raum und schloss die Tür hinter sich. Yamato brach zusammen. Leise konnte Usongu das Wimmern durch die schwere Eichentüre hören. Mit hängenden Schultern und nicht ganz sicher, ob er das Richtige getan hatte, suchte er das Weite.