Du ignorierst die bläulichen Flammen und schlägst dich blind weiter in den Wald. Nach hundert Metern lässt du die Lichter zu deiner Beruhigung hinter dir. Doch immer noch wirst du von Nebelschwaden, Kälte und Dornen begleitet. Du wirst langsam müde und stolperst dahin, ohne den Weg wirklich zu beachten. Langsam werden deine Augenlider schwer.
Plötzlich tritt dein Fuß ins Leere.
Dir bleibst keine Zeit für einen Schrei, da fällst du auch schon in eine Dunkelheit, die du mit dem Blick nicht durchdringen kannst. Wild mit den Armen rudern kriegst du trotzdem keinen Halt zu fassen. Dann schlägst du hart auf dem Boden auf. Stöhnend rollst du dich auf eine Seite. Du hast dir nichts gebrochen. Aber blaue Flecken wirst du kriegen.
Du wartest, bis die Schmerzen abebben, dann erhebst du dich auf die Knie und suchst deine Umgebung ab.
Der Boden ist wie leergefegt, was dich misstrauisch macht. Keine Pflanzen wachsen hier, und es liegen auch keine Äste herum. Deine tastenden Finger finden eine Felswand neben dir. Du musst von einer Art Klippe gefallen sein. Du tastest weiter. Die Felswand biegt sich zu den Seiten vor. Und noch weiter. Du bist wieder am Anfang angekommen - die Felswand ist rings um dich herum.
Das ist keine Felswand, du bist in ein tiefes Loch gefallen, kreisförmig, mit etwa einem Meter Durchmesser.
Entsetzt stehst du auf und tastest die glatte Wand weiter ab. Doch es besteht kein Zweifel. Du bist gefangen.
Erschöpfung und Verzweiflung übermannen dich. Du lässt dich auf den Boden fallen.
Drei Tage und Nächte vergehen. Es wird nicht hell und du findest keinen Ausweg. Am vierten Tag schließlich fordern Hunger und Durst ihren Tribut und du hauchst deinen Atem in den kalten Stein, die Finger in viel zu kleinen Felsspalten eingeklemmt, weil du bist zuletzt verzweifelt versucht hast, zu fliehen.
Umsonst.
Du bist tot.
Tot? Das passt mir aber gerade nicht!