Du bist abenteuerlustig, deshalb lenkst du dein Boot nach rechts. Die Strömung reißt an deinem Schiff, und bald wird die Fahrt schneller. Du hältst die Augen nach den versteckten Felsen offen und kannst dich geschickt zwischen ihnen hindurchmanövrieren.
Der Fahrtwind lässt deine Haare wehen. Du achtest kaum auf die Wasservögel, die laut schnatternd vor dir Reißaus nehmen.
Du kommt am Rande eines Wäldchens vorbei. Viel zu schnell, als dass du viel erkennen könntest, rauschen die dichten Bäume vorbei. Du stehst aufrecht im Boot wie ein Surfer und lachst übermütig: Die Fahrt fällt dir viel leichter, als das in Wirklichkeit sein sollte. Vielleicht liegt das an der Welt, in der du dich hier befindest.
Als sich der Nachmittag über das Land senkst, wirst du trotzdem allmählich müde. Du lenkst dein Boot fort von der Mitte des Flusses, wo die Fahrt ein bisschen weniger gefährlich ist. Hier steht langes, hohes Schilf, aus dem das Schimpfen kleinerer Vögel dringt, wenn du zu nah kommst. Auf ein paar Steinen am Ufer sonnen sich große Frösche, die dich misstrauisch anblinzeln. Du erhascht sogar einen Blick auf eine bunt geringelte Schlange, die sich zischend ins Wasser flüchtet.
Wenig später taucht ein großes, braunes Wesen aus dem Fluss auf. Du traust deinen Augen erst nicht: Das ist ein Rochen! Und zwar ein Rochen, der aus der Strömung in einen Gleitflug übergeht, fast eine Minute über der Wasseroberfläche segelt und dann in das Wasser zurück taucht.
Du genießt die Landschaft, aber kaum, da du dich erholt fühlst, kehrst du in die Mitte des Flusses zurück. Wassertropfen fliegen dir ins Gesicht. Du folgst dem braunen Rochen, der irgendwo vor dir über die Wellen springt.
Je später es wird, desto schmaler wird der Fluss, …
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