Du kehrst zu deinem Boot zurück und bleibst auf dem Fluss. Die Sonne stand hoch am Himmel, als du aufgebrochen bist, doch mit den verstreichenden Stunden wandert sie langsam immer tiefer.
Dennoch vergeht die Zeit zäh. Du fragst dich, ob die Tage in dieser Welt vielleicht langsamer verlaufen, während du Wind und Strömung folgst und dabei nur ab und zu dein Boot davon abhältst, gegen das Ufer zu stoßen.
Als schließlich die ersten Sterne den Himmel überziehen, suchst du nach einem Platz zum Anlegen. Das ist leichter gesagt als getan, denn das Ufer ist zu beiden Seiten steil und steinig geworden. Etwa einen Meter hoch sind die Geröllhalden zu deinen Seiten, der Fluss versinkt förmlich in den umgebenden Wiesen. Von Ferne könnte man allerhöchstens dein Segel als einziges Zeichen eines Wasserlaufes erkennen.
Als es zu dunkel wird, um sicher zu schiffen, legst du trotzdem am Ufer an und zieht das Boot, so gut es geht, auf die Steine. Das Schiffchen liegt ein bisschen schief, wie ein verletzter Riesenfisch. Du suchst noch auf den Steinen nach einem bequemen Schlafplatz, als du Geräusche hörst.
Aufmerksam lauschend hältst du inne. Du siehst dich um, doch die Nacht ist so finster, dass du kaum etwas erkennen kannst. Dafür scheinen deine Ohren geschärft, denn aus weiter Ferne hörst du ein vielstimmiges Lied.
Eine Gänsehaut überzieht deine Arme bei dem Klang. Es ist ein wunderschönes und trauriges Lied. Noch während du die ersten, schwachen Töne vernimmst, merkst du, dass deine Augen zufallen wollen, um sich willenlos der Strömung zu überlassen.
Du hältst den Atem an und kannst nicht anders, als lautlos verharren und zuhören.
Für einen Moment reißt du dich aus deiner Trance. Was tust du hier? Du hast keine Ahnung, wer da singt!
- Du hörst dem Lied weiter zu …
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- Du hältst dir die Ohren zu …
Kapitel 253: [https://belletristica.com/de/chapters/32662/edit]
- Du kannst nicht anders: Du musst mitsingen.
Kapitel 875: [https://belletristica.com/de/chapters/248276/edit]