„Tanzen lernen" wäre wohl zu viel gesagt. Dugan war alles Mögliche, aber kein geborener Tänzer. Dallas auch nicht, wenn man Andy zum Vergleich nahm, aber weil es praktisch war, um Typen aufzureißen, hatte er doch immerhin ein bisschen was drauf. Er hatte in Andys Wohnzimmer Musik laufen und als erste Übung sollte Dugan sich einfach erstmal nur irgendwie zur Musik bewegen. Dugans Füße und Beine bekamen das auch problemlos hin, aber der Rest von ihm wirkte viel zu steif. „Können wir nicht andere Musik nehmen, das ist... grässlich", beschwerte er sich.
Dallas schüttelte den Kopf. „Das bringt gar nichts, wenn wir in einem Club tanzen wollen, dann musst du zu Clubmusik tanzen." Vielleicht wäre es gut, wenn Dugan die Arme nicht ganz so wie eine Windmühle bewegen würde...
„Reicht es nicht, wenn du das machst?" Dugan versuchte, seine Arme und Beine irgendwie miteinander zu koordinieren.
Dallas schüttelte den Rotschopf. „Eher nicht. Am Ende tanzt mich wer anders an. So funktioniert das nämlich." Er stellte sich direkt vor Dugan, in der Hoffnung, dass es dem gelingen würde, ihn einfach zu imitieren. „Mach einfach, was ich mache", wies er ihn an. Mit mäßigem Erfolg. Das Problem bestand offenkundig darin, dass Dugans mehr als stark ausgeprägtes Gehör ihn vollkommen nervös machte. Wenn auch noch Laser oder Glitzerkugeln ins Spiel kämen, würde wahrscheinlich auch seine Augen- Überempfindlichkeit dazu kommen. Also was? Dallas drehte als erstes die Musik leiser, dann ging er nach oben, ins Bad und holte einen großen Standspiegel nach unten. „Zieh dir erstmal diese Gummistiefel aus", rief er noch. Dugan gehorchte.
„Was wird denn das?", fragte Dugan, der inzwischen etwas atemlos wirkte.
„Na, was wohl. Du schaust dich und mich im Spiegel an. Vielleicht bringt es das."
Dugan verdrehte genervt die Augen. Jetzt sah er auch noch selbst, wie unbeholfen er sich bewegte. Trotzdem war er nicht gewillt aufzugeben. Er konzentrierte sich auf seine Beine und stellte sich vor, wie er gleichzeitig mit den Armen ausgleichen müsste. Ohne das Dröhnen und Wummern im Ohr ging es irgendwie besser. Er wirkte noch immer zu unruhig und Dallas kam auf die Idee, vor ihn zu treten und seine Hände an seine Hüften zu legen. So hielt er ihn. „Mach erstmal nur die Beinarbeit und mach's mir nach", schlug er vor. Dugan versuchte es. Irgendwann mussten sie zwangsläufig eine Pause machen, um dann für geschlagene zwei Stunden weiter zu trainieren. Musik von vorne, Arme nicht zu sehr schleudern, nicht doof mit dem Kopf wippen, das wäre uncool. Wenn's geht auch nicht zu breit lächeln, auch wenn's unfreiwillig komisch ist. Schließlich war Dallas so halbwegs zufrieden. „Okay, eure Lordschaft, das sieht jetzt immerhin glaubwürdig aus, als ob du in Clubs gehst, um wen aufzureißen."
„Oh... wow... danke...", japste Dugan. Er hätte nie geglaubt, dass das so anstrengend wäre.
„Keine Ursache."
Dallas legte jetzt etwas Langsameres auf. Dann tanzte er Dugan an, um zu sehen, wie es lief. Dugan verdrehte abermals entnervt die Augen. Nicht schon wieder. Aber dann merkte er, dass es Dallas jetzt um was anderes ging. Er legte ihm die Arme lässig um den Hals und drängte sich so dicht an Dugan, dass sich ihre Körper aneinanderschmiegten. „Und jetzt", begann Dallas, „lässt du mich einfach machen und machst mit, okay?" Dugan legte seine Hände an Dallas' Hüften, die anfingen, sich passend zur Musik kreisend zu bewegen.
„Oh, das ist sexy", rutschte es Dugan direkt heraus.
„Das muss es sein, damit es funktioniert."
„Funktioniert ganz hervorragend", gab Dugan zu.
„Mach gefälligst mehr mit. Ganz lässig, nur ein bisschen kreisen, wiegen, vor, zurück und bleib ganz dicht." Das musste man Dugan nicht zweimal sagen. Er fand vielleicht doch noch Gefallen an der ganzen Tanzerei. In jedem Fall lag ihm das enge, langsame Tanzen deutlich besser. Dallas begann ihn am Ohr zu lecken. War das jetzt auch eine Übung oder wollte er gerade Sex?
„Was wird denn das?", raunte Dugan und wandte sich Dallas für einen Kuss zu.
„Na so, oder so ähnlich machen wir diese Typen garantiert auf uns aufmerksam."
„Ich hatte gehofft, du wärst mit der Übungsstunde fertig."
„Naja, wenn wir uns auf der Tanzfläche küssen sollten, dann müssten wir das vielleicht auch üben- jetzt", gab Dallas zurück, der Dugan nun wirklich lange genug gequält hatte.
„Wie wäre es", schlug Dugan vor, während er mit den Hüften nicht mehr nur kreiste, sondern auch kleine Stöße andeutete, „wenn wir auf dem Teppich weitermachen oder auf der Couch oder von mir aus auf dem Tisch?"
„Tisch? Da schauen die Katzen zu. Teppich find ich gut..."
„Was immer du sagst..." Mit diesen Worten begann Dugan, Dallas das Hemd auszuziehen und der tat das Gleiche bei ihm. Trotzdem tanzten sie noch ein wenig weiter, bevor sie sich tatsächlich einfach auf den Boden sinken ließen. Dallas machte sich jetzt an Dugans Hose zu schaffen. „Du bist sicher", fragte er, während er den anderen küsste und wieder küsste, „dass wir das mitten am Tag tun sollten?" Die Frage war nur eine Neckerei, denn Dallas klang überhaupt kein bisschen zweifelnd.
„Du glaubst nicht, was ich alles nachts UND am Tage kann..." Dugan lächelte so eindeutig zweideutig, dass Dallas direkt merkte, wie ihm das wohlige Schauer über den Rücken jagte. Er streifte Dugan die Hosen ab, sodass der jetzt völlig nackt vor ihm lag oder besser, sich räkelte. Und er lachte jetzt. „Der Teppich kitzelt ganz schön, du gehst nach unten."
„Das bildest du dir ein...", sagte Dallas und meinte den Teppich.
„Oh ja", sagte Dugan und meinte den Positionswechsel. Er richtete sich auf und ließ Dallas sich hinlegen. Dann zog er ihm die Schuhe und Hosen ebenfalls aus. Der Anblick von Dallas auf dem Teppich war über die Maßen erregend und Dugan wollte jetzt sofort über ihn herfallen. Er wollte sehen, wie sich dieser kräftige, muskulöse Mann unter ihm wand, wie seine Muskeln zuckten, wie er nach Luft schnappte, seine Fassung verlöre...
„Du bist so schön, ich will dich", raunte er und als er sicher war, dass Dallas genau das auch wollte, stieg er über ihn.
„Küss mich erst", verlangte Dallas.
Nichts lieber als das. Dugan küsste ihn für sein Leben gern und arbeitete sich von den wundervoll rauen Lippen, über die Bartstoppeln am Kinn, die Schultern entlang und dann tiefer, immer tiefer vor. Er triezte mit der Zunge am Bauchnabel, was ein sexy Lachen bei Dallas hervorrief. Dugan kam der seltsame Gedanke, dass Dallas sehr menschlich war, wenn er so lachte, zugleich kam ihm der Gedanke, dass er dann auch sehr verletzlich wäre…
„Was ist, worauf wartest du?“, beschwerte sich Dallas im gleichen Moment, „Ist was?“ Er schaute Dugan in die außergewöhnlichen, schimmernden Augen.
Dugan schüttelte in einer spontanen Geste, die Dallas super heiß fand, den schwarzen Lockenkopf. „Nein, alles gut. Bestens.“
Er zögerte nicht länger und beugte sich sogleich über Dallas‘ auf ihn wartende Erektion, die er nun mit Lippen und Zunge verwöhnen wollte. Als Dugan ansetzte, erschauerte Dallas ganz überdeutlich und krallte sich mit einer Hand in den Teppich, mit der anderen in Dugans Haar. Dugan murrte nicht, denn es gefiel ihm und so fuhr er fort. Langsam, nicht zu schnell, nicht zu grob, eher sanft und noch einmal. Er stellte sich vor, was ihm selbst gefiele und begann zusätzlich zur Stimulation mit Mund und Zunge, die Hoden zu massieren. Dallas reagierte prompt mit lautem Ächzen und Stöhnen, was Dugan nur noch mehr bestätigte und anfeuerte. Er intensivierte jetzt jede seiner Bewegungen und auch den Druck ein wenig. Dallas hatte längst äußerste Mühe, sich nicht zu ruckartig zu winden. Dann plötzlich verriet das unkontrollierte Ziehen an Dugans Haar, dass er es jetzt nicht viel länger aushalten konnte. Dugan ließ mit dem Mund von ihm ab und schob sich an ihm hoch, um ihn zu küssen. Der Rothaarige bekam das kaum mit und schaute überrascht. „Fass mich an“, raunte Dugan ihm zu und Dallas nickte und gehorchte. Er griff zwischen Dugans heiße Schenkel, sodass der jetzt ebenfalls wohlig stöhnte und seine Hand an Dallas‘ überstrapazierte Erektion legte. Damit war für Dallas der Höhepunkt regelrecht im Handumdrehen erreicht. Mit einem letzten Zucken und Aufbäumen kam er in Dugans Hand, ließ aber gleichzeitig nicht von Dugan ab, während sie sich küssten und küssten. Dugan kam kurz darauf in gleicher Weise und ließ sich dann nahezu unkontrolliert auf den anderen niedersinken. Der zog ihn fest an sich und so hielten sie sich, bis die heftigsten Schauer vorbei waren und sie mit einem zärtlichen Nachspiel aus Küssen und streicheln und kraulen begannen. Dugan horchte auf Dallas‘ Atem und seinen Herzschlag. Beides konnte er sowieso fast immer hören, sogar das Rauschen seines Blutes, wenn es sonst still war, aber er liebte es noch mehr, wenn er all das spüren konnte oder wusste, dass er derjenige war, der einen Einfluss darauf ausübte. „Ich schwöre“, begann er dann, „wenn irgendjemand versuchen sollte, dir was zu tun, reiß ich den in Stücke.“ Dallas hob sanft Dugans Kinn an, küsste ihn und schaute ihm in die Augen. Es war offensichtlich sein voller Ernst, denn die silbernen Augen blickten entschlossen. „Mir kann keiner was tun“, gab Dallas zurück, „du bist doch bei mir.“