Als sie wieder zu sich kam, wusste sie nicht, wie viel Zeit vergangen war. Im Raum war es dämmrig. Vorsichtig stützte sie sich auf die Ellenbogen und versuchte, sich aufzurichten.
»Sie ist wach«, sagte eine Stimme. In einer Ecke des Gemachs erhob sich ein Schatten und kam auf sie zu. Eine Kerze wurde entzündet und sie erblickte Rafael, der im Begriff war, sich auf der Kante des Diwans niederzulassen.
»Verschwinde«, murmelte sie schwach und sank wieder in die Kissen zurück.
»Glaube nicht, dass es mir Freude macht, hier zu sein«, sagte er. »Selbst die Hölle zählt zu den Orten, an denen ich jetzt lieber wäre als in diesem Gemach … ganz zu schweigen von den Gründen, die mich zwingen, das hier zu tun und die ich am liebsten aus meinem Gedächtnis streichen möchte …«
Roana lauschte überrascht. Zum ersten Mal hörte sie etwas Anderes als vollkommene Sicherheit aus seiner Stimme. Für den Bruchteil eines Herzschlags klang er müde, was ihn verwundbar machte, ihm ein Stück der eisigen Härte nahm.
Was aber nichts an der Tatsache änderte, dass ihr geliebter Oheim sie einem Ungeheuer ausgeliefert hatte. Das verstand sie nicht. Dom Gandar wusste doch am besten, welche Geschichten man sich über den Engel des Todes erzählte. War es nicht sogar Brauch geworden, sich zu bekreuzigen und den Beistand sämtlicher Schutzheiliger zu erflehen, wenn jemand es wagte, seinen Namen auszusprechen?
Malik al Maut. Herr im Himmel!
Sie wandte den Blick von ihm ab, und als sie ihn erneut ansah, waren seine Augen wieder hart. Hart und kalt. Vielleicht hatte sie sich die Müdigkeit nur eingebildet. Sie musterte ihn, die gebräunte, straffe Haut, die sich über seinen hohen Wangenknochen spannte, die dunklen, dichten Augenbrauen. Jahre der Gewalt hatten seinen Zügen einen verächtlichen, spöttischen Ausdruck verliehen. Der Mund jedoch war sinnlich, allzu sinnlich.
Roana spürte, wie Ärger in ihr aufwallte. Sie hatte einen gewissen Frieden gefunden, den er zu zerstören drohte. Dazu hatte er kein Recht. Er hatte nicht das Recht, hier zu sein und durch seine bloße Anwesenheit Barrieren einzureißen, denen nie zuvor jemand hatte gefährlich werden können.
»Peire sieh zu, ob du etwas Wein für Madonna Roana auftreiben kannst. Sie ist ein wenig blass um die Nase«, sagte Rafael knapp und sein Freund erhob sich widerspruchslos und verließ den Raum.
»Warum bist du hier, Rafael?«, fragte Roana, als sie allein waren.
Er blickte eine Weile auf sie herab, so als müsse er sich erst überlegen, ob er ihr antworten sollte oder nicht. »Ich schulde dem Herzog einen Gefallen«, bekannte er schließlich. »Jeden Gefallen, den er jemals von mir fordern könnte.«
Überrascht setzte sie sich auf. »Und was wünscht mein Oheim von dir?«
»Dass ich dich zu deinen Eltern begleite.«
»Warum?«
»Warum ich?«
»Ja.«
»Vielleicht, weil du einen Aufpasser brauchst, der keine Skrupel hat, dich übers Knie zu legen?«
Sie schüttelte den Kopf. »Du bist wirklich ein zynischer Finsterling, Rafael. Machst du das mit Absicht, oder kannst du einfach nicht anders?«
»Es hat seine Vorzüge, ein Finsterling zu sein.«
»Wirklich? Nenn mir einen Einzigen.«
»Jeder überlegt es sich zweimal, ob er dich erzürnt, hintergeht oder demütigt.«
»Oder dir vertraut.«
»Richtig. Und auch das erspart einem so einiges.«
»Oh, ich verstehe. Nun, im Gegensatz zu dir, ist Dom Gandar ein Mann, dem man bedingungslos vertrauen kann. Sein Wort gilt. Und er hat mir versprochen, dass ich in Rodéna bleiben darf, solange ich will.«
»Der Herzog wird seine Gründe haben, dich fortzuschicken.«
»Oh!«, flüsterte sie, und nach einer Weile: »Du machst es dir einfach, oder? Was beweist mir, dass du die Wahrheit sagst?«
Er seufzte. »Warum sollte ich in dieser Angelegenheit lügen? Glaubst du, es macht mir Spaß, wochenlang mit einer Frau wie dir zu reisen?«
Roana schwieg einen Moment. »Du denkst doch nicht etwa, dass ich freiwillig mit dir komme?«, fragte sie schließlich. »So dumm kannst du doch nicht sein, oder?«
In Rafaels Augen blitzte es auf. »Oh doch«, sagte er. »Du wirst mitkommen. Zumindest bis Rodéna.«
»Ich kann nicht glauben, dass Dom Gandar dich um so etwas gebeten hat, Malik al Maut.« Roana bewegte die Schultern, schloss für einen Herzschlag die Augen und wollte aufstehen.
Rafael griff nach ihrem Arm, umklammerte ihr Gelenk und drückte mit aller Kraft zu. Ihre Lippen zuckten vor Schmerz.
»Nicht so eilig, Roana«, sagte Rafael. »Ich habe da nämlich noch eine Frage. Und auf die möchte ich eine Antwort.«
Roanas helle Augen verengten sich, wurden dunkler, wie der Himmel bei einem heraufziehenden Gewitter. Aber sie schwieg.
»Du hast recht«, fuhr Rafael fort. »Die Bitte des Herzogs ist ungewöhnlich. Aber wenn wir schon einmal dabei sind, den Dingen auf den Grund zu gehen, dann verrate mir als Erstes, was du ohne Begleitritter in einem Ort wie Triormani zu suchen hast.«
»Das geht dich nichts an, mein Herr«, sagte Roana. Sie versuchte, ihren Arm loszumachen, aber Rafael drückte nur noch fester zu und stieß sie grob zurück. »Und ob mich das etwas angeht!«, fauchte er. »Solange wir hier sind, bin ich für dich verantwortlich! Du wirst genau das tun, was ich dir sage, oder, bei Gott, ich verpasse dir eine Ohrfeige, dass dir die Zähne beim Hintern rausmarschieren!«
»Bist du von Sinnen?«, keuchte Roana. »Du hast mir nichts zu befehlen!«
»Oh doch. Das habe ich.«
Roana seufzte. »Ich bin die Tochter eines Grafen und die Nichte eines Herzogs«, antwortete sie, in jenem halb ungeduldigen, halb resignierenden Ton, in dem man einem Blinden versucht, Farben zu erklären. »Du dagegen bist – gar nichts. Ein Ausgestoßener. Du stehst so tief unter mir, dass du froh sein kannst, wenn ich dir erlaube, den Staub unter meinen Füßen zu küssen und …«
Rafael schlug sie. Roana kippte nach hinten, stützte sich im letzten Moment mit den Händen ab und starrte Rafael verblüfft an.
»Ich warne dich«, sagte er. »Reize mich nicht über Gebühr! Halte dich an meine Anweisungen, oder ich schwöre dir, ich transportiere dich wie ein Gepäckstück verschnürt nach Rodéna.«
Langsam setzte sie sich auf, starrte einen Moment zu Boden und sah Rafael dann erneut an. Instinktiv wich er zurück. Ihre Augen sind nicht menschlich, dachte er verblüfft. Sie haben ja nicht einmal eine Farbe! Sie sind weder blau noch grau noch – sie sind aus Eis! Aus Gletschereis, älter als die Erde – und darin lodert Feuer – kaltes Feuer, das nicht imstande ist, die gefrorene Hülle zu schmelzen, die es umschließt.
»Vielleicht hat Gandar ja gute Gründe, diesen Dienst von dir zu verlangen«, sagte Roana leise. »Obwohl ich nicht verstehe, warum er mir gegenüber nichts davon erwähnt hat. Er sagt mir immer alles und hat noch nie …«
Rafael machte eine ärgerliche Geste. »Du glaubst doch nicht etwa, dass ein Mann wie Herzog Gandar dir wirklich jede Kleinigkeit erzählt?«
»Ich kenne ihn«, fuhr Roana unbeeindruckt fort, »vergiss das nicht. Ich kenne seine Gedanken, seine Art zu reagieren und zu handeln. Dass er über meinen Kopf hinweg etwas bestimmt, ohne mich darüber zu informieren, ist noch nie vorgekommen.«
»Wir brechen morgen früh nach Rodéna auf. Dann kannst du ihn selbst fragen.«
»Hörst du eigentlich jemals zu?«, fragte Roana. »Dom Gandar ist nicht in Rodéna. Und niemand weiß, wo er sich im Augenblick aufhält.«
»Ich finde ihn schon.«
»Das bleibt abzuwarten«, erwiderte sie. »Gandar ist alleine unterwegs. Ohne seine übliche Eskorte. Und er hat zwei dieser Gebirgspferde mitgenommen, die er von seiner letzten Alpenüberquerung mitgebracht hat – und nicht seinen Araberhengst. Nur zwei Tage später verschwindet Ahmad ebenfalls und niemand weiß wohin. Kommt dir das nicht seltsam vor?«
Rafael schwieg eine Weile, als müsse er Roanas Worte genau überdenken.
»Wie hat Dom Gandar sich mit dir in Verbindung gesetzt?«, fragte sie plötzlich. Ihre Stimme klang seltsam drängend und so stand er auf und kramte das Pergament mit Gandars Nachricht aus seinem Beutel. Sie griff danach und überflog es hastig. Sehr langsam ließ sie die Hand mit dem Blatt sinken. »Dieser Brief klingt wie ein Testament«, flüsterte sie. »So als wolle Gandar noch alle seine Angelegenheiten regeln, bevor er …«
»Bevor er was? Was bringt dich auf derart seltsame Gedanken?«
»Mein Oheim würde mich nie ohne triftigen Grund aus Rodéna entfernen«, sagte sie. »Das weiß ich. Also muss es diesen Grund geben …«
»An Gandars Stelle würden mir da so einige einfallen«, brummte Rafael. »Kein Mann besitzt so viel Langmut und Geduld, um auf Dauer deine Launen zu ertragen.«
Sie schaute ihn unverwandt an, bis sich ihre Augen mit Tränen füllten, die sich auffunkelnd lösten und als schimmernde Tropfen über ihre Wangen rollten. Dies alles ging vollkommen lautlos vor sich, was es nur noch schlimmer machte.
Rafaels Ärger wich plötzlicher Verzweiflung. Noch nie hatte er einen Menschen so weinen sehen, und binnen eines Herzschlages stand für ihn fest, dass er ein solches Schauspiel auch nie wieder erleben wollte.
»Roana«, sagte er, aber sie schien ihn nicht zu hören. »Roana, nicht«, wiederholte er etwas lauter, und ihre Augen bewegten sich, als versuchten sie, sich auf etwas zu konzentrieren.
»Hör auf zu weinen!« Seine Stimme war immer noch leise, aber jetzt war sie drängend, befehlend, und er beobachtete, wie sie den Kopf schüttelte, als wolle sie irgendwelche Dämonen vertreiben. Er wollte sie gerne beruhigen, aber er wusste nicht wie. Himmel, damals vor zwölf Jahren hatte er es ja nicht einmal geschafft, seine kleine Schwester zu trösten, wenn sie vor Hunger weinte. Wie sollte er da gegen Roanas Tränen ankommen? Unbeholfen streckte er die Hand aus und strich mit seinen Fingern langsam über ihren Arm.
Roana erstarrte. Das verstand er nicht. Er war sich sicher, dass sie diese unerklärliche Anziehungskraft ebenso empfand wie er. Aber sie tat nichts, sah ihn einfach nur an, mit diesem kühlen, distanzierten Blick, so als blicke sie durch Gitterstäbe auf eine eingesperrte, besonders widerwärtige Bestie.
Wut schoss in ihm hoch. Plötzlich hatte er den Wunsch, Sachen durch den Raum zu schleudern, einen Vulkanausbruch auszulösen, der das Eis zum Verdampfen bringen würde.
Seine Hand schoss vor, wühlte sich in ihr Haar, legte sich um ihren Hinterkopf. Sie machte sich absichtlich steif, aber der unnachgiebige Druck seiner Hand ließ nicht nach. Er wollte sie küssen. Nicht vorsichtig und sanft sondern wild und gierig, so wie er es sich wünschte, seit er sie im Garten gesehen hatte. Sein Mund senkte sich auf ihren, bereit ihn zu verschlingen.
Aber dann konnte er es nicht. Ihre Lippen waren trocken, kratzten an den Seinen. Er knabberte sanft an ihrer Unterlippe, leckte darüber, tupfte hauchzarte Küsse bis in ihre Mundwinkel.
Sie zögerte zuerst, gab schließlich widerwillig nach, aber Rafael spürte, dass es wohl mehr ihre Verblüffung über seine Sanftheit war, die sie reagieren ließ. Das machte ihn wild. Er schlang sich eine Strähne ihres Haares um die Finger, bog ihren Kopf nach hinten, und biss sie spielerisch in den Hals.
Sie atmete jetzt schneller. Er nahm ihre nach Olivenseife duftende Haut zwischen die Lippen und begann, daran zu saugen. Sie würde am nächsten Morgen vermutlich ein auffälliges Mal zu verbergen haben, aber das war ihm egal. Er arbeitete sich ihren Hals entlang, zurück zu ihrem Mund.
Er fühlte, wie sie die Arme um seinen Nacken legte, während er sie küsste. Zögernd und vorsichtig, als würde sie gegen ihren Willen von einer unsichtbaren Kraft getrieben. Er spürte jede Bewegung ihres Körpers, jedes Zittern, jedes argwöhnische Erstarren, als er sie noch fester an sich presste. Wie lange war es her, dass er sich zum letzten Mal so lebendig gefühlt hatte?
Seine Finger wanderten hinauf zu der Stelle, an der ihre Haut nicht mehr von ihrer Tunika bedeckt war. Er begann, ihre Schultern zu streicheln, während seine Lippen sich von ihrem Mund lösten, und über ihre Wangen zu ihrem Ohr wanderten. Er spürte, wie sie erschauerte. Seine Hand wurde mutiger, glitt unter den Stoff, unter ihr Brustband, bis seine Finger nackte Haut berührten.
Plötzlich entwand sie sich ihm mit einem leisen Aufschrei. Ihr entsetzter Blick ließ ihn reglos verharren. Die Angst und die Verletzlichkeit in ihren Augen trafen ihn wie ein Kübel Eiswasser.
Er war es gewohnt, Angst in den Augen von Männern und auch Frauen zu sehen. Himmel, er hatte praktisch sein ganzes Leben damit verbracht, diese Angst zu schüren. Aber nie bei einer Frau, die er küsste. Und die letzte Person, bei der er ein solches Entsetzen erwartet hätte, war Roana. Er hatte Verlangen in ihr wecken wollen; er hatte ihre kühle distanzierte Perfektion erschüttern wollen.
Aber das hier hatte er nicht gewollt.
Während er sie mit zusammengekniffenen Augen ansah, fragte er sich, ob sie irgendein Spiel mit ihm trieb, obgleich sein Gefühl ihm sagte, dass es nicht so war. Niemand konnte einen derart gedemütigten Blick vortäuschen und niemand würde sich so verzweifelt bemühen, dieses Gefühl zu verbergen.
Er erwartete beinahe, dass sie anfangen würde, ihn zu beschimpfen, doch sie sagte nichts. Aber vermutlich tat Roana nur selten, was man von ihr erwartete. Vielmehr rollte sie zum Rand des Diwans, beugte sich vornüber und erbrach sich auf den Fußboden.
Rafael spürte, wie ihm kalt wurde. In seinem Inneren zitterte er. Es schüttelte ihn. Seine Fingerknöchel waren kreideweiß. Er musste dreimal ansetzen, bevor er ihren Namen über die Lippen brachte.
»Roana …«
Sie drehte sich um, funkelte ihn an und sagte, ihre Stimme brechend und bebend vor eiskalter Wut: »Sprich nicht mit mir. Sprich nie wieder mit mir. Wage es nicht. Hast du gehört Malik al Maut?«
»Ja«, stieß er hervor, sprang auf und begann seine Habseligkeiten einzusammeln, stopfte sie mit unnötiger Vehemenz in seine Satteltaschen, griff sich seine Waffen und marschierte zur Tür.
»Ja, lauf nur davon«, sagte sie. »Damit hast du dann nicht nur meinen Oheim, sondern auch mich auf dem Gewissen. Aber das dürfte dir ja kaum etwas ausmachen, du mörderische Bestie …«
»Du auch nicht«, stieß er zwischen zusammengepressten und knirschenden Zähnen hervor.
»Ich auch nicht was?«
»Du sollst auch nicht reden. Zumindest nicht mit mir. Halt den Mund und lass mich in Ruhe.«
Er fühlte, wie ihre Augen ihn durchbohrten. Er drehte sich zur Seite und sah, dass sie ihre weichen, wunderbaren Lippen zu einem sonderbaren, rätselhaften Lächeln verzogen hatte.
»Einverstanden«, murmelte sie. Sie kehrte ihm den Rücken zu. Zog die Beine an den Leib und rollte sich auf dem Diwan zusammen.
Wie angenagelt blieb Rafael neben der Tür stehen. Er konnte sich nicht bewegen. Er wusste nicht, wie lange er einfach so dagestanden hatte. Es schien mehr als eine Ewigkeit zu dauern, bis er in der Lage war, sich wieder der Tür zuzuwenden. Er hob die Hand, um sie zu öffnen. Verharrte mitten in der Bewegung, weil er plötzlich das beinahe körperliche Gefühl hatte, dass ihn jemand anstarrte. Als er den Kopf Roana zuwandte, stellte er fest, dass ihn das Gefühl nicht betrogen hatte: Sie starrte ihn an. Sah ihn wie ein gefangenes und gequältes Tier mit farblosen, hinter einem Tränenschleier verborgenen Augen an; ihr eigensinniger Mund zitterte.
Rafael ging zu ihr hinüber und setzte sich auf den Rand des Diwans. »Roana«, sagte er.
»Ach, geh weg!«, murmelte sie. »Warum lässt du mich nicht einfach hier zurück? Wozu an einem Versprechen festhalten, das du einem vermutlich toten Mann gegeben hast? Damit du mich noch ein wenig länger quälen kannst?«
»Steh auf, Roana«, sagte Rafael.
Roana hob in schmerzlicher Langsamkeit ihr Gesicht. Ihre hellen Augen ruhten fest in seinem Blick. »Es ist zu spät«, erklärte sie schlicht. »Mein Oheim ist tot.«
Darauf antwortete er nicht. Es saß einfach nur da, mit gesenktem Kopf, ließ sein langes Haar nach vorne fallen und schloss sie vollkommen aus. »Für einen Moment dachte ich, du seist anders«, murmelte er schließlich, »nicht eine von denen – ach was soll’s …«
Er erhob sich. »Viel Glück, Roana.« Er griff nach seinem Gepäck und ging aus dem Raum ohne sich noch einmal nach ihr umzusehen.