In der Unfallaufnahme des Krankenhauses konnte nur noch der Totalverlust des linken Auges medizinisch behandelt werden Der Nasenbeinbruch konnte nur eingerichtet aber nicht fixiert werden. Das angebrochene Jochbein bedurfte keiner Behandlung. Mehrere Zähne waren beschädigt, die linke Gesichtshälfte war blutunterlaufen. Der Patient sollte bis in die späten Abendstunden sediert bleiben. Vor dem Krankenzimmer im zweiten Stock waren zwei uniformierte Polizisten postiert, um mögliche Fluchtversuche jederzeit unterbinden zu können. Viktor war narkotisiert. Verletzungen vom Unfall hatte er keine davongetragen.
Herr Schmeisser von der Kripo teilte uns mit, man habe Dimitri Janko, das sei die Leiche in Viktors Cevrolet gewesen obduziert und könne kein Fremdverschulden nachweisen. Warum die Leiche von Viktor herumgefahren worden sei, sei ein Rätsel. Allerdings seien in Tschechien ebenfalls zwei Polizisten getötet worden, deren Ermordung Viktor Lejbosz zur Last gelegt wurden, ebenso, wie eine Leiche in einem Salzburger Hotel. Es handle sich dabei um einen angeblichen Pharmareferenten welcher aber mit gefälschten Papieren aufgefunden worden war, die auf den Namen Robert Meister lauteten. Ferner wurde in unmittelbarer Nähe meines gestohlenen Porsche ein durch Kopfschuss getöteter Österreicher in der Donau treibend gefunden, dessen Ermordung ebenfalls Herrn Lejbosz angelastet wurde. Viktor war mit dessen Audi nach Brünn gefahren, wo dieser mittlerweile sichergestellt worden war. Es sei also davon auszugehn, dass Viktor nicht ausgeliefert, sondern zu lebenslanger Haft verurteilt werden würde. Damit sollte der Alptraum wohl vorbei sein...
"Ich glaube das erst, wenn dieser Saukerl im Bau ist. Und ich glaube fast, dass der abhaut. Der Typ wird immer und von jedem unterschätzt. Wenn der nicht der Sohn des Teufels ist, dann ist er zumindest sein Neffe! Herr Schmeisser, ich möchte ihnen nicht zu nahe treten, gerade ihnen nicht, da sie uns in Beispiel gebender Weise geholfen haben, aber ich mache sie nochmal darauf aufmerksam, dass dieser Mann das Böse persönlich ist. Bitte nehmen sie seine Bewachung ernst. Man hat alleine bei den beiden Streifenwagenbesatzungen gesehen, das er mit zwei Beamten durchaus nicht überfordert ist. Dieser Mann bleibt auch mit einem Auge und ohne Waffe eine gut funktionierende Tötungsmaschine." Schmeisser versprach, dem Wachpersonal meine Bedenken nahezubringen.
Selina und ich taten heute etwas für uns beide ganz besonderes: Wir gingen aus! Wir nahmen in meinem Lieblingsrestaurant ein fantastisches Abendessen und genossen einen wunderschönen, harmonischen Abend. Erst spät in der Nacht kamen wir zurück in mein Haus. Ich änderte noch den Zahlencode des Garagentores und humpelte dann in mein Schlafzimmer. Schade, dass ich noch so gehandicapt war... Doch Selina verstand es, diesem Umstand sehr zärtlich Paroli zu bieten und einen fantastischen Abend durch eine fantastische Nacht zu toppen...