Die beruhigende Stimmung im Flieger ist nicht zu überfühlen. Sobald das kleine Licht, das die Anschnallpflicht signalisiert, erlischt, kommen die Stewardessen und verteilen die Speisekarte. Alles klingt so lecker, doch lässt sich das auf die Realität übertragen? Ich habe schon so viel vom Essen im Flugzeug gehört und das meiste davon macht mir nicht gerade Hoffnungen… Doch als das Abendessen serviert wird, bin ich positiv überrascht. Portioniertes Hühnchen mit portioniertem Reis und Salat, dazu ein Stück portionierter Zitronenkuchen und alles schmeckt hervorragend. Ich verschlinge die kleinen Portionen und bin froh, dass der Sitz neben mir frei ist und ich den kleinen aufklappbaren Tisch als Unterlage für die leeren Behälter verwenden kann. Gleichzeitig freue ich mich auch darauf, nach dem Essen endlich schlafen zu können, denn der danebenliegende Sitz ist ebenfalls frei und mit meiner Körpergröße habe ich auf den drei Sitzen ausreichend Platz. Die Vorfreude verschwindet jedoch schnell, als sich eine Frau mit zerzaustem, pechschwarzem Haar auf den äußersten Sitz setzt und den Monitor ausklappt. Sie schnauft laut und krächzt die ganze Zeit, ihre Jacke riecht nach Zigarettenrauch. Na toll, denke ich mir. So viel zum erholsamen Schlaf im Flieger. Ich klappe den Monitor ebenfalls aus und schaue mir einen vielversprechend klingenden Film an.
Nach wenigen Stunden erscheinen am östlichen Himmel die ersten Anzeichen des Morgens. Die orangen Lichter der Siedlungen unter uns schauen bis ins kleinste Detail geplant aus: die großen Straßen verlaufen unnatürlich gerade, Autobahnauffahrten wirken wie große Schmetterlinge. Als ich einen Blick auf die Fluginformationen werfe, wird mir schnell klar, weshalb alles so bewusst gebaut wirkt: wir fliegen gerade über die Vereinigten Arabischen Emirate und werden in Kürze Dubai erreichen.